Wegen Verletzung der Privatsphäre seiner Nutzer zahlt Facebook stattliche 650 Millionen Dollar Entschädigung. Das ist das Ergebnis eines Vergleichs zwischen dem Internetriesen und 1,6 Millionen Nutzern im US-Bundesstaat Illinois.

Facebook bezahlt nach einem Gerichtsverfahren 650 Millionen Dollar an amerikanische Kläger in einem Streit um den Einsatz der Gesichtserkennungs-Technologie. Ein Richter billigte am Wochenende die bereits im letzten Jahr festgezurrte Einigung, dass es pro Kläger mindestens 345 Dollar gäbe. Umgerechnet sind dies etwa 286 Euro. Die drei Facebook-Nutzer, die die Sammelklage selbst angestoßen hatten, bekommen jeweils 5000 Dollar.

In dem seit 2015 laufenden Verfahren geht es um die Funktion, bei der Facebook vorschlägt, in Fotos abgebildete Freunde mit Namen zu markieren. Die Kläger argumentierten, dass es gegen ein Gesetz zur Gesichtserkennung im Bundesstaat Illinois verstieß, dafür vorher nicht die Einwilligung der Betroffenen einzuholen. Inzwischen änderte Facebook das Verfahren und fragt erst nach einer Erlaubnis.

Nachdem Facebook mit seinem Antrag, die Klage abzuweisen, gescheitert war, hatte sich das Unternehmen im Januar 2020 bereit erklärt, 550 Millionen Dollar zu zahlen, um den Rechtsstreit beizulegen. Der Richter wies die Summe jedoch als nicht ausreichend zurück und bezeichnete die nun vereinbarte Entschädigungssumme als „einen der höchsten Vergleiche, die jemals für Datenschutzverletzungen geschlossen wurden.“

Der Richter sagte u.a.: Es sei ein großer Erfolg für die Verbraucher „in dem heiß umkämpften Bereich der digitalen Privatsphäre“.

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