Kostenlose Schlüsselanhänger mit GPS-Trackern: Eine alte Falschmeldung erneut aufgetaucht

Die unglaubliche Geschichte des kostenlosen Schlüsselanhängers mit GPS!

Man könnte meinen, es gibt nichts Neues im Internet, und man hätte absolut recht. Seit Jahren machen immer wieder Posts die Runde, die behaupten, Kriminelle würden kostenlos mit GPS-Chips bestückte Schlüsselanhänger an Tankstellen verteilen. Wir selbst haben 2012 das erste Mal HIER darüber berichtet. Das Ziel? Na klar, die ahnungslosen Opfer bis zu ihrer Haustür zu verfolgen, um dann mit perfektem Timing einen Einbruch zu begehen. Weil Einbrecher offensichtlich einen Masterplan à la James Bond verfolgen, nicht wahr?

Wo kommt der Unsinn mit dem kostenlosen Schlüsselanhänger eigentlich her?

Die Meldung als Wortlaut: „!!! Eine Warnung an „Alle“ !!! Derzeit werden an vielen Orten – an Tankstellen oder auf Parkplätzen – kostenlose Schlüsselanhänger, kleine Schmucksachen für das Auto … etc. angeboten! Nehmt diese Artikel nicht an!!! Es ist ein Chip darin verarbeitet. Kriminelle Typen verfolgen Euch vom Tanken bis nach Hause, um so auf diese Weise feststellen zu können, wann Ihr zu Hause seid oder nicht. Wenn Ihr dann abwesend seid, werden sie die Gelegenheit nutzen und einbrechen! Nach Angaben der Polizei ist diese Art und Weise das Werk von rumänischen Kriminellen! Eine neue Art von Kriminalität. Bitte informiert auch Ihr Eure Freunde und Bekannten!“

Falschmeldung ist bereits 16 Jahre alt!

Diese sensationelle Geschichte ist tatsächlich älter als so manche Social-Media-Nutzer. Seit 2008 gibt es diesen Hoax, ursprünglich aus den USA und natürlich damals als E-Mail-Kettenbrief verbreitet. Es ging um Schlüsselanhänger, die eine Tankstellenkette in Südafrika wirklich verteilte, aber ohne GPS, ohne böse Absicht, einfach nur als Werbegeschenk. Klar, dass daraus sofort eine Spionagegeschichte gestrickt wurde. Schließlich sind kostenlose Werbeartikel gefährlich!

Wieso verbreitet sich das immer wieder?

Ganz einfach: Weil Menschen lieber Panik verbreiten, anstatt 30 Sekunden zu recherchieren. Irgendein „besorgter Freund“ teilt die Nachricht – diesmal mit regionalem Bezug, damit es besonders echt wirkt. Natürlich angeblich bestätigt von der Polizei, die davon aber irgendwie nie etwas weiß. Ein klassischer Fall von „Ich habe das im Internet gelesen, also muss es stimmen!“ oder „Hab ich von einem Freund gehört“

Was macht diese Geschichte so lächerlich?

Es ist nicht nur die offensichtliche Absurdität, dass Kriminelle GPS-Chips in Schlüsselanhänger einbauen und diese an ahnungslose Menschen verteilen. Viel interessanter ist, dass es tatsächlich Menschen gibt, die das glauben. Man sollte meinen, dass Einbrecher einfachere Wege finden, um an Informationen zu gelangen – wie zum Beispiel die öffentlichen Social-Media-Profile der Leute zu checken. Aber nein, wieso einfach, wenn’s auch kompliziert geht?

Und warum glauben das so viele?

Vielleicht, weil es spannender klingt, als die Wahrheit: Niemand will einen Schlüsselanhänger stehlen, und Einbrecher brauchen keinen High-Tech-Spionage-Kram, um zu wissen, ob jemand zu Hause ist. Die Meldung spielt mit der Angst und macht Kriminelle zu fast schon mysteriösen Meistern der Überwachung. Schade nur, dass das alles Quatsch ist.

Fazit zur GPS-Schlüsselanhänger-Fabel

Leute, Einbrecher stalken Euch nicht mit Gratis-Schlüsselanhängern, sie stalken Euch wahrscheinlich eher auf Instagram. Solche Falschmeldungen tun nichts, außer unnötig Panik zu verbreiten und die Leute von realen Sicherheitsfragen abzulenken. Falls ihr wirklich Schlüsselanhänger geschenkt bekommt: Freut Euch einfach. Sie sind kein High-Tech-Spionagegerät. Versprochen.

Bleibt kritisch – aber bitte nicht gegenüber jedem kostenlosen Werbegeschenk!