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Kassel/Recklinghausen – Der Kasseler Polizei gelang in der vergangenen Woche die Festnahme von drei Männern, die im dringenden Tatverdacht stehen, sich in betrügerischer Absicht gegenüber einer 79-Jährigen aus Kassel als Polizeibeamte ausgegeben und damit zur Herausgabe ihres sechsstelligen Vermögens veranlasst zu haben.

Besonders perfide ist die skrupellose Vorgehensweise solcher Täter. Sie bauen zunächst ein tiefes Vertrauensverhältnis zum Opfer auf und bringen es dazu, mit niemanden über den Kontakt zu sprechen und ihr Vermögen vermeintlich in Sicherheit zu bringen. Anschließend ist das Ersparte weg und bei den Opfern bleiben nicht nur Trauer über den Vermögensverlust, sondern auch ein gestörtes Vertrauens- und Sicherheitsempfinden.
Dies wurde zuletzt auch im Kasseler Fall deutlich. Wie die Beamten des Betrugskommissariats K 23 / 24 der Kasseler Kriminalpolizei berichten, ergaben sich bei den intensiv geführten Ermittlungen Hinweise darauf, dass die falschen Polizeibeamten die 79-Jährige dazu brachten, nur mit ihnen und mit keinem anderen in der Angelegenheit zu sprechen. Dementsprechend schwierig war es für die echten Ermittler, Informationen über die Täter und Vorgehensweise vom Opfer zu bekommen. Über eine Bankmitarbeiterin kam der berühmte Stein der Ermittlungen ins Rollen. Sie wurde hellhörig, als die Seniorin in der vorletzten Woche ihr gesamtes sechsstelliges Vermögen abheben wollte.
Während der anschließenden Ermittlungen gelang es nicht nur das Opfer vor einem großen finanziellen Schaden zu schützen, sondern sogar die Tatverdächtigen festzunehmen. Die Anrufer hatten etwa eine Woche bevor das Opfer die Bank aufsuchte Kontakt über das Telefon aufgenommen und vorgetäuscht, Polizeibeamte zu sein. Sie hätten eine Diebesbande festgenommen, die auch ihre Adresse dabei gehabt hätten.

Nun sei ihr Vermögen in großer Gefahr.

In vielen Anrufen bauten die falschen Beamten ein Vertrauensverhältnis zum Opfer auf und brachten die Seniorin dazu, ihre Bank aufzusuchen.
In der vergangenen Woche nahm ein Tatverdächtiger dann persönlichen Kontakt zur 79-Jährigen an deren Wohnanschrift auf, um das Vermögen abzuholen und vermeintlich in Sicherheit zu bringen.
Anschließend fuhr er in den Landkreis Recklinghausen (Nordrhein-Westfalen), um sich dort mit seinen mutmaßlichen Komplizen zu treffen. Dort gelang schließlich die Festnahme des 35-Jährigen, der im benachbarten Landkreis Coesfeld wohnt, und seinen beiden mutmaßlichen Mittätern, ein 46-Jähriger aus dem Landkreis Recklinghausen und ein 26-Jähriger aus Berlin. Zunächst sind alle drei Festgenommenen zum Polizeipräsidium Recklinghausen gebracht worden. Während die beiden 26 und 46 Jahre alten Tatverdächtigen später auf freien Fuß gesetzt worden, musste der 35-Jährige die Beamten nach Kassel begleiten. Er wurde am Freitag schließlich einem Haftrichter Amtsgericht Kassel vorgeführt, der einen U-Haftbefehl gegen den 35-Jährigen erließ.
Die Ermittlungen gegen die drei „falschen Polizeibeamten“ werden weiter beim Betrugskommissariat K23/24 der Kasseler Kripo geführt.
Quelle: Polizeipräsidium Nordhessen


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