Mit Fastfood im Gepäck nach Australien fliegen? Achtung, das kann teuer werden!
Innerhalb von zwei Wochen ereigneten sich in Australien zwei kostspielige Vorgänge an Flughäfen: Eine Frau und ein Mann mussten je rund 1.800 € Strafe zahlen, weil sie Fastfood im Gepäck hatten. Was hat Australien gegen Sandwiches und Burger?
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Klar, das Essen auf Flügen ist nicht gerade für seine kulinarische Qualität bekannt – was aber auch daran liegt, dass wir beim Fliegen weniger schmecken können. Vielleicht deshalb packten sich vor zwei Wochen eine Frau und kürzlich ein Mann ein Sandwich bzw. McMuffins ins Gepäck, aber aßen sie dann doch nicht, sondern reisten damit nach Australien ein… was allerdings ziemlich teuer wurde!
Die Frau mit dem Sandwich
Ein Sharepic mit der Meldung machte uns neugierig: Musste eine Frau wirklich 1.844 € Strafe zahlen, weil sie in Australien ein halbes Sandwich nicht dem Zoll meldete?
Das Sharepic wurde von WDR 2 am 2. August auf Facebook geteilt, was den Eindruck erweckt, dass es sich um ein aktuelles Ereignis handelt. Tatsächlich aber geschah dies bereits Mitte Juli, wie unter anderem die Washington Post und The Independent berichteten. Nicht weiter schlimm, doch kurioserweise bekam ein Mann kürzlich ebenfalls eine Strafe für ein ähnliches Vergehen, aber dazu kommen wir gleich.
Tatsächlich musste die 19-jährige Australierin Jessica Lee, von ihrer Familie nur noch „Subway Girl“ genannt, eine Strafe von 2.664 Australische Dollar (1.844 US-Dollar = rund 1.810 Euro) zahlen, weil sie auf ein nur zur Hälfte gegessenes Sandwich, welches sie bei einem Zwischenstopp in Singapur kaufte (nein, sie kaufte ein ganzes Sandwich!) nicht beim Zoll angemeldet hat.
Subway konnte ihre Strafe zwar nicht direkt begleichen, schickte Lee aber einen Gutschein für Sandwiches in Höhe der Strafe und ein Paket mit Markenartikeln, das Lee für ihre Follower auspackte.
@_jessicaleeee Replying to @subwayaustralia ARE YOU KIDDING?! 😩😻😻 basically free subs for a year #fyp #subwayfine #subway #eatfresh ♬ original sound – Jessica Lee
Der Mann mit den McMuffins
Der Name des Mannes ist unbekannt, doch auch er bekam anscheinend die gleiche Strafe wie Jessica Lee, wie unter anderem CNN und RND Anfang August berichteten: Exakt 2.664 Australische Dollar musste er zahlen, weil er zwei nicht deklarierte McMuffins mit Ei und Rindfleischwurst sowie ein Schinkencroissant im Gepäck hatte.
Warum Australien so strenge Strafen verhängt
Was Jessical Lee und der unbekannte Mann nicht getan haben: Bei der Rückreise nach Australien auf dem Meldeformular ein Kreuzchen in das Feld machen, in dem es um das australische Biosicherheitsgesetz geht. Dieses Gesetz soll verhindern, dass Schädlinge und Krankheiten ins Land gelangen.
Australien setzt seine Gesetze zur Biosicherheit streng durch. Das Land, das für seine vielfältigen Landschaften und seine Tierwelt bekannt ist, legt großen Wert darauf, „frei von den weltweit invasivsten Schädlingen und Krankheiten“ zu bleiben, so das Ministerium für Landwirtschaft, Fischerei und Forstwirtschaft.
Das bedeutet, dass alle Reisenden und ihr Gepäck „mit Röntgengeräten, Spürhunden, physischen Kontrollen und Befragungen“ kontrolliert werden. Ankommende Passagiere erhalten außerdem ein Formular, auf dem sie „alle Risikowaren, einschließlich Lebensmittel, tierische Produkte und Pflanzenmaterial“ angeben müssen, so die Behörde. Die Nichteinhaltung der Vorschriften kann zu einer Reihe von Strafen führen – einschließlich strafrechtlicher Verfolgung, Annullierung des Visums oder, wie in den beiden Fällen, einer Geldstrafe von 2.664 Australische Dollar.
In einem Statement zu dem jüngsten Fall sagt Murray Watt, Minister für Landwirtschaft, Fischerei und Forstwirtschaft:
Darwins neuer Biosicherheits-Detektorhund Zinta hat bei einem aus Indonesien einreisenden Passagier nicht deklariertes Fleisch entdeckt. Spürhund Zinta reagierte auf den Rucksack eines Passagiers, und nach einer weiteren Inspektion stellte sich heraus, dass dieser eine Vielzahl von Risikoprodukten mit sich führte, darunter zwei McMuffins mit Ei und Rindfleischwurst von McDonalds in Bali und ein Schinkencroissant.
Die beschlagnahmten Fleischprodukte werden auf Maul- und Klauenseuche (MKS) getestet, bevor sie vernichtet werden.
„Ich habe kein Mitleid mit Leuten, die die strengen australischen Biosicherheitsmaßnahmen missachten, und die jüngsten Aufdeckungen zeigen, dass man erwischt wird. Australien ist frei von MKS, und wir wollen, dass das auch so bleibt“, so der Minister.
„Biosicherheit ist kein Witz – sie trägt zum Schutz von Arbeitsplätzen, unserer landwirtschaftlichen Betriebe und Lebensmittel bei und unterstützt die Wirtschaft. Passagiere, die sich für eine Reise entscheiden, müssen sicherstellen, dass sie die Bedingungen für die Einreise nach Australien erfüllen, indem sie alle Biosicherheitsmaßnahmen befolgen.“
Gegen den Reisenden wurde ein Bußgeldbescheid über 12 Punkte erlassen, weil er potenziell mit einem hohen Biosicherheitsrisiko behaftete Gegenstände nicht angegeben und ein falsches und irreführendes Dokument vorgelegt hatte.
Artikelbild: Australian Government
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