Der Weltraum. Unendliche Weiten. Auf der Suche nach außerirdischen Lebensformen müssen wir gar nicht mit der Enterprise durchs Weltall jagen, sondern einfach nur Laura Eisenhower fragen:
Sie behauptet nämlich, es gibt bereits Kontakt zu Marsbewohnern. Noch besser: Diese halten sich Flüchtlinge als Arbeitssklaven! Wir schauen für euch durchs Teleskop…
Das „Freigeist-Forum-Tübingen“ berichtet:
„Auf dem Mars werden Arbeitssklaven gehalten, die auch aus den Flüchtlingsströhmen entnommen werden.
300 000 Flüchtlinge in Deutschland sind spurlos verschwunden !
Sind sie alle zur Organschlachtbank geführt worden, oder ev. auch für die Sklavenprogramme im Weltraum?
Berichte von Whistleblowern nach wurden auch ganze Kampfeinheiten mit dem Ziel Irak tatsächlich auf den Mars verfrachtet, um dort zu kämpfen.“
Weiterhin wird geschwurbelt berichtet, dass die USA Verträge mit Zeta Reticula habe (korrekt eigentlich: Zeta Reticuli, ein Doppelsternsystem, von dem lt. UFO-Gläubigen die grauen Aliens herkommen) und John F. Kennedy, der eigentlich der Sohn des größten Mafiabosses der USA war, umgebracht wurde, weil er dies der Öffentlichkeit präsentieren wollte. Weiterhin gibt es seit Jahrzehnten Umsiedelungsprojekte von Marsbewohnern, damit die Menschheit den Mars besiedeln könne.
Wer ist Laura Eisenhower?
Laura Magdalene Eisenhower ist lt. eigenen Aussagen die Ur-Urenkelin des ehemaligen US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower. Auf Wikipedia findet sich allerdings kein Eintrag über sie, auf Wikitree findet man beim Eintrag über Dwight D. Eisenhower, dass er zwei Söhne hatte. Doud Dwight Eisenhower starb im Alter von 4 Jahren, John S. Eisenhower hatte mehrere Kinder, darunter Susan Eisenhower.
Ergänzung/Korrektur: 16.4.2020
Laura Eisenhower ist anscheinend die Tochter von Susan Eisenhower, wodurch sie die Urenkelin (nicht Ur-Urenkelin) von Dwight D. Eisenhower wäre – was ihre Aussagen jedoch nicht glaubwürdiger macht.
Ihr Facebook-Profil ist aber… ehm… beeindruckend:
Krieg der Welten
Fassen wir zusammen: Es findet seit Jahrzehnten (!) ein Krieg Erde vs. Mars statt. Flüchtlinge werden als Arbeitssklaven zum Mars geflogen (oder entführt), und Reptiloiden vom Mars befinden sich schon lange auf der Erde. Da mussten wir doch erst einmal unsere büroeigene SETI-Schüssel auf den Mars ausrichten:
Die Botschaft, die wir dadurch empfingen, war mehr als eindeutig:
„zzzzbrglgfffffhhhhhhhrrhhhhzzzzzzzzzzzzzzzffffhssssssssssssss“
Wir denken, dass die Botschaft mehr als eindeutig ist. Oder?
Hilfe! Aliens! Was kann ich tun?
Auch dafür hat Laura Eisenhower eine Lösung, zumindest indirekt. Die sogenannten „Himmelswesen“, welche sich wahlweise als Außerirdische, Elfen, Feen oder Engel zeigen, bevorzugen nämlich, so Eisenhower, Menschen, die sich vegan ernähren. Der Umkehrschluss liegt auf der Hand: Leute, esst mehr Fleisch, dann können uns die Reptiloiden vom Mars nix anhaben!
Und die 300.000 verschwundenen Flüchtlinge?
Die Zahl ist arg übertrieben, aber tatsächlich sind im Jahr 2015 130.000 Flüchtlinge nicht in ihren für sie vorgesehenen Unterkünften angekommen, sind möglicherweise in andere Länder weitergereist oder in die Illegalität untergetaucht. Beides ziemlich wahrscheinliche Möglichkeiten. Aber anscheinend hat da noch keiner daran gedacht, dass es bestimmt Marsianer waren, die sich der Flüchtlinge annahmen. Oder die NASA, die schon längst ganze Armeen zum Mars schickt. Sogar Obama soll schon auf dem Mars gewesen sein, wenn man Eisenhower glauben will.
Fazit
Über Flüchtlinge wurde schon viel Unsinn verbreitet. Über Außerirdische noch viel mehr. Aber die Kombination beider Verschwörungstheorien, erweitert durch Kriege mit anderen Planeten und Lebensformen, als Bonus noch einen Präsidentenmord, toppt so fast alles, was wir je an Verschwörungstheorien zu lesen bekamen.
Sollte man sie aber trotzdem ernst nehmen? Darüber dürft ihr euch nach diesem Artikel selbst ein Urteil bilden. Eine Eisenhower, die evtl. nicht die Ur-Urenkelin des Ex-US-Präsidenten ist, aber dafür beim Universum zur Schule ging, auf der Gaja Universität studierte und als globale Alchemistin arbeitet, möchte eventuell auch einfach durch abstruse Theorien von sich reden machen, indem sie als Backgroundstory angibt, alles aus alten Unterlagen ihres berühmten Vorfahren zu wissen… natürlich ohne jegliche Beweise vorzulegen.
Wir sind aber trotzdem mal vorsichtig und bestellen uns ein Jahresabo an Wiener Schnitzel. Sicher ist sicher.
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2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)