Bereits seit 2017 existiert auf Twitter der Account „Fridays for Future Schilda“, doch sonderlich auffällig war er bisher nicht wirklich, was vielleicht auch daran liegt, dass ältere Tweets nicht auffindbar sind. Seit Ende März jedoch wird dort fleißig geschrieben… und provoziert. Neben normalen Retweets der echten FFF-Organisation scheint das Hauptthema „toxische Männlichkeit von CIS-Männern“ zu sein, eine eher feministische Thematik, mit der FFF eher wenig zu tun hat.
Und tatsächlich ist dies auch kein echter FFF-Account.
Die Provokation
Am 25. März „erwachte“ der Account wieder und sagte gleich mal an, dass es neben Klimaschutz dort auch um „Rassismus, Neoliberalismus und das Patriarchat“ geht;
Nach einigen eher belanglosen Tweets und Retweets, die teilweise nur leicht provozierten, kam dann der Aufreger: Ein Tweet, der sich gegen Fitnessstudios richtete. Der Tweet ist nicht mehr sichtbar, die Reaktion von „Fridays for Future Schilda“ ist teilweise in Deutschland nicht mehr sichtbar ist, deswegen hier als Screenshot:
So ist „Fridays for Future Schilda“ der Meinung, dass in Fitnessstudios vor allem „CIS-Männer“ trainieren, diese sich dort „radikalisieren“ und solche Studios somit eine „Brutstätte für neoliberale Chauvinisten wie Putin oder Trump“ seien, weswegen die Studios SozialarbeiterInnen und PädagogInnen einstellen sollten, um den Männern statt „sexistischer Kurse wie Bauch, Beine, Po“ lieber Elemente der Meditation oder Theaterpädagogik zu vermitteln.
Kein echter Fridays for Future-Account
Viele Twitter-Nutzer haben den richtigen Riecher: In den Kommentaren zu den Tweets wird mehr als einmal darauf hingewiesen, dass der Account mit Sicherheit eine Satire ist, zu radikal und einseitig sind die Aussagen des Accounts, um echt zu wirken. Da exakt zu dem Zeitpunkt, an dem der Account aktiv wurde, auch die Aufregung um die Musikerin Ronja Maltzahn kochte, die bei einer FFF-Veranstaltung aufgrund ihrer Dreads nicht auftreten durfte, bekamen die Tweets des Schilda-Accounts noch mehr Aufmerksamkeit.
Eine Ortsgruppe Schilda gibt es übrigens gar nicht (siehe HIER), das Örtchen Schilda in Brandenburg hat aber auch nur 435 Einwohner. Aufgrund des Gebarens des falschen Schilda-Accounts auf Twitter ist eher davon auszugehen, dass damit auf das fiktive Schilda und dessen Bewohner, die Schildbürger genannt werden, angespielt wird, welche sich absichtlich dumm stellten.
Trotzdem stellten wir eine Anfrage an Fridays for Future, denn möglicherweise gibt es ja doch eine Ortsgruppe Schilda, die nur noch nicht auf der Homepage eingetragen ist. Die Antwort ist jedoch eindeutig:
„Bei Fridays For Future gibt es keine uns bekannte Ortsgruppe Schilda (es gibt ja lediglich die Stadt Schilda in Brandenburg mit 430 Einwohner*innen).
Die Antwort per Mail von Fridays for Future
Da im fiktiven Schilda ja auch die Schildbürger wohnen und auch niemandem die Ortsgruppe oder Personen hinter dem Account bekannt sind, ist davon auszugehen, dass es sich um einen Scherz-Account handelt.“
Fazit
Bei dem Twitter-Account „Fridays for Future Schilda“ handelt es sich nicht um einen echten Account der FFF-Bewegung, sondern um einen Scherz-Account, der den Namen nutzt, um bewusst zu provozieren. Zu der echten Bewegung gibt es keinen Zusammenhang.
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