Frische Filets aus lebenden Kühen, mit der Konservendose? FAKE!

Top-frische Filets aus der lebenden Kuh mit der Bohnen-Dose geschnitten?

Autor: Susanne Breuer

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Frische Filets ohne die Kuh zu töten?
Frische Filets ohne die Kuh zu töten?

Frische Filets ohne die Kuh zu töten? Klingt praktisch, isses aber nicht. Selbstverständlich ist der Facebook-Post, der dies behauptet, nicht ernstgemeint (HIER). Er erschien auf einer englischsprachigen Satire-Seite, und genau sollte man das Thema auch betrachten.

Die Story

Auf der Facebook-Seite „The world is not PC enough“ erschien am 10. April ein Beitrag, der ein echter Aufreger für Tierfreunde zu sein schien.

Übersetzt ist dies hier zu lesen:

Der Schrecken der Kuhkanülierung (Filetsteakentnahme mit der Dosenverstümmelungsmethode). Um die frischesten Steaks zu bekommen, verwenden Landwirte angespitzte Bohnenbüchsen, um runde Filets aus lebenden Kühen zu entnehmen! Eine Kuh kann bis zu einem Jahr lang täglich angebohrt werden, nur um die Gastronomie zu versorgen!

Die Bilder unten zeigen die 3 grausamen Phasen.

1. Anbohren der Kuh mit der angespitzten Bohnendose.
2. Verschließen des Lochs, bis das nächste Steak benötigt wird.
3, frische Foltersteaks auf einem Teller.

Der gequälte Gesichtsausdruck der armen Kuh zeigt, warum dies verboten werden sollte.
Das muss JETZT verboten werden!
Gern geschehen
Joe xx

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator

Der Beitrag beschreibt vermeintlich Schritt für Schritt und in skandalisierender Weise, wie mit einem Kreisbohrer aus einer Konservendose ein Stück Fleisch mittels Bohrmaschine aus einer Kuh herausgeschnitten wird. Das Bild mit der verschlossenen Öffnung im Kuhkörper (dazu später mehr) soll als Beweis für diese Praktik der Frischfleischgewinnung dienen.

Die Seite

Der Titel „The world ist not PC enough” hat nichts mit Computern zu tun, sondern bezieht sich auf Political Correctness, abgekürzt PC.

Ein Blick auf die Startseite zeigt sehr schnell, dass es hier ganz eindeutig um eine Satire-Seite geht. Man wolle Menschen zum Lachen zu bringen. Der Seiteninhaber bittet in der Seitenbeschreibung sogar ausdrücklich darum, nichts ernst zu nehmen, was auf der Seite gepostet wird. Außer Spendenaufrufen für Charitys. Er erteilt Amerikanern sogar noch eine Lehre, indem er ihnen erklärt, dass Satire eine Form von Comedy sei.  Man könnte den Eindruck gewinnen, dass es hier öfters Verständnisprobleme gibt…  (HIER).

MIMIKAMA
Frische Filets aus lebenden Kühen, mit der Konservendose? FAKE!

Die Bilder lassen sich alle zurückverfolgen und tauchen weder in einem gemeinsamen Zusammenhang auf noch einzeln mit den geschilderten Praktiken.

Die drei Steaks auf dem Teller wurde u.a. auf einer australischen Facebook-Seite einer Metzgerei am 4. März gepostet (HIER). Es gibt aber auch noch anderer Fundstellen. Die Kuh mit der Pansenfistel tauchte bereits 2015 im Netz auf (HIER). Und der Bohrer mit der angespitzen Bohnenbüchse ist auch bereits seit über vier Jahren im Netz unterwegs (HIER).

Der Hintergrund

Der Fake konnte deshalb zustande kommen, weil es tatsächlich Kühe gibt, die eine Öffnung in ihrem Körper haben, die von außen einen Zugang in ihr Verdauungssystem bietet. Das Thema wurde hier auf Mimikama bereits 2019 durch die Tierärztin Anke Meeuw (HIER) ausführlich erläutert.

Die Kurzfassung lautet, dass es Kühe gibt, die eine solche wiederverschließbare Pansenfistel, also einen Zugang zum Pansen haben. Sie dient der Erforschung der Verdauung (Methanausstoß) und der medizinischen Hilfe für andere Tiere (Übertragung von Pansensaft zur Wiederherstellung der Bakterienflora). Sie dient jedoch NICHT zur Fütterung der Tiere, noch werden dort regelmäßig Fleischstücke zum menschlichen Verzehr am lebenden Tier herausgeschnitten. Das wäre hochgradige Tierquälerei.

Theoretisch machbar

Vielleicht stellt sich nun jemand die Frage, ob es tatsächlich möglich ist, mit einer angespitzten Konservendose als Lochsägenersatz zu arbeiten und kreisrunde Löcher zu bohren?! Tatsächlich haben sich auch hierzu schon Menschen Gedanken gemacht. Zumindest für Kunststoff, Acrylglas und Trockenbauwände lassen sich entsprechende Erklär-Videos finden (HIER). Bei Holz scheint es schwieriger und ob das Fleisch einer Kuh diese Prozedur mitmachen würde, bleibt offen.

Das Fazit

Der Post ist eindeutig ein Fake. Er erschien auf einer ausgewiesenen Satire-Seite und ist in seiner Absurdität eindeutig auch als solche zu erkennen. Die Seite spielt in ihrem Titel mit dem Thema Political Correctness und hat mit diesem kontroversen Post sowohl das Thema Tierschutz als auch Veganismus aufgegriffen. Und ein bisschen mit dem Obertrend DIY gespielt. Die Praktik, Kühen einen wiederverschließbaren Zugang zum Verdauungssystem zu legen, ist bekannt und dient zum einen der Forschung und zum anderen der medizinischen Behandlung von erkrankten Tieren.

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