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In einer Studie wurden die Gehirnaktivitäten von Personen mit problematischer Instagram-Nutzung in Bezug auf Sucht-Verhalten untersucht.

Lange Zeit war unter Psychologen und Psychiatern dann von Sucht die Rede, wenn sie mit Alkohol oder Drogen in Verbindung stand. Nun starteten malayische Forscher eine Studie, in der problematisches Instagram-Verhalten in Zusammenhang mit Gehirn-Aktivitäten aufgezeigt wurde.

Sucht ohne greifbare Substanzen

2013 wurde eine Sucht, die nicht mit Substanzen in Verbindung stand, erstmals von US-amerikanischen Psychiatern in ihr Diagnosehandbuch aufgenommen: die Spielsucht als „gambling disorder“ / „Glücksspielstörung“. Beim Glücksspiel kann das Belohnungssystem genauso aktiviert werden, wie wenn ein Drogenabhängiger eine Droge konsumiert.

2019 folgte dann die Computerspielsucht / „gaming disorder“ und wurde von der WHO ins Diagnosehandbuch aufgenommen.
2022 soll nun die zehnte Auflage des ICD (International Classification of Diseases) erscheinen, was Kritiker für übereilt halten.

In den vergangenen zehn Jahren hat die Sucht nach sozialen Medien bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen weltweit zugenommen. Nun hat die Radiologin Nisha Syed Nasser und ihr Team von der Putra-Universität in Serdang, Malaysien, ein soziales Netzwerk herausgepickt und veröffentlichte ihre Studie zur Instagram-Sucht.

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Ablauf der Studie

Nasser und ihrem Team stellten sich rund 1.000 junge Erwachsene für die Untersuchung zur Verfügung. Hier mussten erst Fragen zum jeweiligen persönlichen Online-Verhalten beantwortet werden.

Über die Ergebnisse des Fragebogens wurden 15 Personen mit problematischer Instagram-Nutzung gewählt, sowie zusätzliche 15 Kontrollpersonen. „Instagram-Süchtige“ nutzen ihr Smartphone durchschnittlich 7,5 Stunden pro Tag, davon 2,5 Stunden für Instagram. Die Kontrollpersonen liegen mit gesamt 3,5 Stunden und 1 Stunde Instagram deutlich darunter.

Nun wurden Instagram-typische Bilder gezeigt. Die Studienteilnehmer konnten diese liken oder weiterwischen. Mit einem Kernspintomographen wurden außerdem die Gehirnaktivitäten der Studienteilnehmer untersucht.

Das Team um Nasser konnte beobachten, dass das Belohnungssystem relativ stark aktiviert wurde. Genauso wurde aber auch bei Instagram-Nutzern mit Suchtneigung das Kontrollnetzwerk des Gehirns vor allem bei negativen Bildern deaktiviert. Diese Aktivierungsunterschiede im linken Precuneus (eine Region des Parietallappens im Großhirn) ermöglicht die Erkennung der Instagram-Sucht direkt im Gehirn.

Allerdings ist diese Studie durch die sehr kleine Anzahl an Probanden nicht repräsentativ. Auch waren die Unterschiede der Gehirnaktivierung zwischen den beiden Gruppen eher klein. Was auch noch Fragen offen lässt, ist, dass die negativen Bilder durchaus einen Reiz ausgemacht hätten, aber seltener geliked wurden als beispielsweise neutrale Fotos.

Diagnose Computerspiel-, Internet- oder Instagram-Sucht ruft Kritiker auf den Plan. Sie zeigen auf, dass Menschen, die soziale oder psychische Probleme haben, oftmals zu „Tricks“ greifen, um negative Gefühle gar nicht erst aufkommen zu lassen. Langeweile, Angst oder auch Traurigkeit werden unterdrückt. Dadurch erfordert es ein genaues Hinsehen der Ärzte, um die eigentliche Ursache feststellen zu können.

Bei Nassers Studie wurden in der „Problem-Gruppe“ tatsächlich höhere Werte für Angst, Depressionen und Stress angegeben. Nun wäre interessant zu wissen, ob diese Ursache oder Folge ihres Online-Verhaltens sind, dies bleibt nämlich ungeklärt.

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Quelle: heise.de


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