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Heuschreckenplage in Kenia!

Autor: Andre Wolf

Artikelbild Heuschreckenplage: Von ch123 / Shutterstock.com
Artikelbild Heuschreckenplage: Von ch123 / Shutterstock.com

Das ostafrikanische Land Kenia hat im Jänner mit der schlimmsten Heuschreckenplage seit Jahrzehnten zu kämpfen. Ein riesiger Schwarm der gefrässigen Insekten zerstört dabei wertvolle Landflächen und gefährdet die Lebensmittelversorgung der Region.

Das Wichtigste über die Heuschreckenplage in Kürze:

  • Plage in Kenia
  • Klimatische Wechselwirkungen: Was Australien damit zu tun hat
  • Welche Lösungen gibt es?

Heuschreckenplagen sind in Afrika nichts Ungewöhnliches, bedingt durch die starken Wechsel des Klimas, auf dürre Perioden folgen starke Regenfälle, wurde die Verbreitung der Insekten begünstigt. Dieser Jahr jedoch hat die Anzahl und Größe der Tiere apokalyptische Ausmaße angenommen. Über umgerechnet 2.400 Quadratkilometer (!) erstreckt sich der Schwarm, der Kenias Landwirtschaft in Grund und Boden frisst. Dies entspricht ungefähr der Größe des Saarlandes bzw. Vorarlbergs.

Die Vereinten Nationen haben bereits eine offizielle Warnung herausgegeben, dass die jetzige Plage ein Grund zu höchster Besorgnis für die Lebensmittelversorgung der Region darstellt.
Die Heuschrecken wandern aus den Nachbarländern Somalia und Äthopien nach Kenia und finden in der dortigen Landwirtschaft ideale Fressbedingungen.
Die oben aufgeführte Größe schlägt sich auch in ihrem Vernichtungspotential nieder, so kann nur ein einzelner Quadratkilometer des Schwarms an einem Tag so viel Nahrungsmittel vernichten, wie 35.000 Menschen.

Wie hängt Australien mit Kenia zusammen?

Die Heuschreckenplage in Kenia führt erneut vor Augen, dass Klimakatastrophen und ihre Ursachen sich nicht auf kleine Flecken unseres Planeten beschränken, sondern üblicherweise globale Auswirkungen haben.

Die Buschbrände in Australien haben in den letzten Wochen eine immense mediale Aufmerksamkeit erregt, neben dem unzähligen Tiersterben sind durch die Buschbrände auch riesige Landflächen vernichtet worden. Ein wesentlicher Faktor der Buschbrände in Australien war der sogenannte Indische – Ozean Dipol. Diese Anomalie verändert die Meeresoberflächentemperatur und sorgt für diverse klimatische Extreme in den betroffenen Gebieten.
Eine wichtige Wechselwirkung ist, dass die Niederschlagsmenge in Australien und Indonesien dadurch sehr niedrig ausfällt, was die Wahrscheinlichkeit einer Dürre erhöht (und dadurch zu enormen Buschbränden führt), während es wiederrum im äquatornahen Afrika zu erhöhten Niederschlägen führt, was zu den günstigen Brutbedingungen der Heuschrecken führt.
So führte der übermäßige Regen in der Region in Afrika zu gewaltigen Überschwemmungen, von denen 3,4 Mio. Menschen betroffen waren.

Die Heuschreckenplage trifft die Region besonders hart, da die Lebensmittelknappheit in Ostafrika ohnehin ein permanentes Problem darstellt. So sind laut dem UNO – Nothilfebüro ca. 25,5 Mio. Menschen von Hungersnot bedroht.
Politisch führen Hungersnöte und Plagen zu enormen Spannungen in den krisengebeutelten Gebieten, die auch immer wieder in bewaffnete Konflikte gipfeln. (siehe Somalia und die Al-Shabaab Miliz).

Heuschreckenplage Lösungen?

Der Lösungsansatz für Heuschreckenplagen ist immer kontrovers, da diese nur durch intensiven Einsatz von Pestiziden vernichtet werden können. Allerdings ist auch bekannt, dass gerade der Einsatz des Pestizides einen sehr umweltgefährdenden Charakter darstellt, da er nicht nur alleine die Heuschreckenschwärme, sondern auch alle anderen Tiere und Pflanzen trifft.
Allerdings könnte den Behörden keine Wahl bleiben, da bei dem jetzigen Ausmaß der Katastrophe mit einem bis zu 100%- igen Ernteausfall in den betroffenen Regionen zu rechnen ist.

Zusammengefasst zeigt sich, welche enorme Zerstörungskraft globale Klima- und Wetterphänomene erreichen können. Während Australien von den schlimmsten Buschfeuern seit Jahrzehnten betroffen ist, führt das überschüssige Wasser in anderen Regionen einerseits zu Überschwemmungen, andererseits zu heftigen Heuschreckenplagen, die in den Feuchtgebieten gedeihen.
Die Krisen zeigen aber vor allem eines, nämlich dass die internationale Gemeinschaft in Krisenfällen stärker und vor allem effizienter zusammenarbeiten muss, um humane Katastrophen zu verhindern.

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Autor: Alexander Herberstein, Artikelbild Heuschreckenplage: Von ch123 / Shutterstock.com

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