HIV infizierte Orangen? Unsinn!

Autor: Andre Wolf

Artikelbild von Nataliia Pyzhova / Shutterstock.com
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Und wieder findet sich auf Facebook eine Warnung vor HIV infiziertem Obst.

Es handelt sich bei den Geschichten um HIV infizierte Gegenstände, die einem im Alltag ständig zur Gefahr werden könnten, um ein immer wiederkehrendes Narrativ. Dieses zeigt sich mal in HIV infizierten Nadeln wahlweise in Kinosesseln, Zugsotzen oder Zapfpistolen an Tankstellen, aber auch immer wieder vermeintlich infizierten Bananen oder Orangen.

Gemeinsam haben diese Horrorgeschichten immer denselben Erzählstrang: man könne unverschuldet über alltägliche Handlungsweisen auf einfachste Weise sich mit HIV infizieren. Zudem haben diese Geschichten gemeinsam, dass sie urbane Legenden sind, die aufgrund einer übersteigerten Angst vvor einer HIV-Infektion entstanden sind.

Und nun ist diese (bebilderte) Warnung auf Facebook aufgetaucht:

ACHTUNG!!!!!!!!

heute hab ich die beim penny gekauft

HIV infiziertes Blut !!!!!

Passt bei jedem Obst, Gemüse, Fleisch gut auf und immer drauf acht geben und kontrollieren bevor ihr dass essen euren Kinder gebt !!!!

Screenshot Mimikama.at
Screenshot Mimikama.at

HIV infiziertes Blut in einer Orange?

Nein. Das ist kein Blut in dieser Orange. Wir haben in der Vergangenheit bereits mehrfach Bildern von Orangen, Mandarinen oder auch Bananen gesehen, deren Fruchtfleisch teilweise eine Rotfärbung hatte. Die Gründe dafür waren zwar unterschiedlich, jedoch handelt es sich nicht um eine Färbung aufgrund von HIV infiziertem Blut.

Bei Mandarinen und Orangen kommt eine Rotfärbung des Fruchtfleischs meist aufgrund ihrer Züchtung, bzw. gar einer fehlerhaften Züchtung auf. So kann man bei Halbblutorangen, bzw. pigmentierten Orangen sehr gut sehen, wie ihr Fruchtfleisch teilweise rot ist (hier eine bebilderte Übersicht).

Diese Flecken, speziell bei eher seltenen fehlerhaften oder nicht abgeschlossenen Züchtungen, sind natürlich völlig harmlos!

Ärgerlich!

In allen diesen Fakes taucht das klassische Narrativ des HIV-Fakes auf. Die dabei erzeugte Hysterie ist problematisch, denn sie gibt ein falsches Bild über die Infektionswege von HIV wieder. Wir raten hierzu immer wieder, die Webseite der Deutschen Aids-Hilfe zu besuchen, wenn man sich vernünftig mit diesem Thema auseinandersetzen will.

Und die Deutsche Aids-Hilfe schreibt zu den Übertragungswegen:

HIV ist relativ schwer übertragbar. Ein Infektionsrisiko besteht nur, wenn infektiöse Körperflüssigkeiten mit Wunden oder Schleimhäuten in Berührung kommen. Zu diesen Körperflüssigkeiten gehören vor allem Blut, Sperma, Scheidenflüssigkeit und der Flüssigkeitsfilm auf der Schleimhaut des Enddarms.

Artikelbild von Nataliia Pyzhova / Shutterstock.com

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