Die Behauptung
Ein Video des Interpol-Generalsekretärs Jürgen Stock wird von Betrügern eingesetzt, um ahnungslose Nutzer zur Preisgabe ihrer persönlichen Daten zu verleiten.
Unser Fazit
Das Video ist eine Fälschung, um Nutzer in eine Falle zu locken. Interpol und andere Behörden warnen seit Jahren vor solchen Betrugsversuchen.
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In einer bizarren Wendung des Schicksals wurde ein Video, das vor Online-Betrug warnen sollte, selbst zum Werkzeug von Betrügern. Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock hätte sich wohl nie träumen lassen, dass seine eigene Warnung vor Online-Betrug für genau diese Art von Betrug missbraucht wird.
Gerüchte/Behauptungen
Auf Facebook und anderen sozialen Medien kursiert eine Anzeige, die vorgibt, Nutzern zu helfen, die Opfer von betrügerischen Immobilienmaklern geworden sind. Die Anzeige führt zu einer Webseite mit dem Interpol-Logo und einem Video, in dem Jürgen Stock zu sehen ist. In dem Video werden die Nutzer aufgefordert, ein Formular auszufüllen, um den Rückerstattungsprozess einzuleiten.
Bewertung
Das angebliche Hilfsangebot von Interpol ist eine Fälschung. Die Seite hat nichts mit Interpol zu tun und dient lediglich dazu, persönliche Daten von ahnungslosen Nutzern zu sammeln. Die Behörde selbst warnt seit Jahren vor solchen Betrugsversuchen, bei denen häufig der Name und das Logo von Interpol missbraucht werden.
Die Fakten
Bereits vor fünf Jahren warnte Interpol auf seiner offiziellen Website vor ähnlichen Betrugsversuchen. Ein Beispiel aus einer solchen Warnung lautet:
„You have been a victim of a financial fraud carried out by scammers. We are INTERPOL and we can help you to recover the money“.
Erst kürzlich betonte Jürgen Stock auf einer Tagung der britischen Regierung die Notwendigkeit, den Kampf gegen Online-Betrug zu verstärken, insbesondere durch den Einsatz künstlicher Intelligenz. Ironischerweise ist Stock nun selbst Opfer dieser Betrugswelle geworden. Das manipulierte Video basiert auf einem echten Interpol-Video aus dem Jahr 2022, in dem Stock über die erhöhte Gefahr von Online-Betrug während der Corona-Pandemie spricht. Die Fälscher veränderten das Video mithilfe künstlicher Intelligenz, indem sie eine neue Tonspur einfügten, die Lippenbewegungen anpassten und zusätzliche Szenen hinzufügten.
Ein genauerer Blick auf die gefälschte Website offenbart weitere Unstimmigkeiten. Die URL „int-returnback.org/Zc81PMmv“ unterscheidet sich deutlich von der echten Interpol-URL „interpol.int“. Zudem fehlt auf der gefälschten Seite ein vollständiges Impressum, lediglich Fragmente einer Postadresse sind zu finden.
Weitere Informationen
Ein weiterer Hinweis auf eine Fälschung ist die Aufforderung, ein Formular auszufüllen und persönliche Daten anzugeben. Diese Daten können von Betrügern weiterverkauft oder für weitere Betrugsversuche genutzt werden. Verbraucherschützer und Polizei warnen regelmäßig davor, persönliche Daten auf unbekannten Internetseiten einzugeben.
Interpol selbst hat bereits Maßnahmen ergriffen, um gegen die Verbreitung solcher gefälschten Seiten vorzugehen. Dennoch bleibt die Wachsamkeit der Internetnutzer der beste Schutz vor solchen Betrugsversuchen. Es ist ratsam, immer die URL zu überprüfen und im Zweifelsfall die offizielle Website der betreffenden Institution zu konsultieren.
Fazit
Die gefälschte Webseite und das manipulierte Video sind anschauliche Beispiele für die immer raffinierteren Methoden der Online-Betrüger. Nutzerinnen und Nutzer sollten besonders vorsichtig sein und ihre persönlichen Daten nur auf vertrauenswürdigen Webseiten angeben. Die langfristige Bedeutung des Themas zeigt sich in der Notwendigkeit, kontinuierlich über solche Betrugsmaschen aufzuklären und die eigene Cybersicherheit zu verbessern.
Quelle: dpa
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