Jahresrückblick 2019: Klimawandel durch Schlagzeile zu Wetter widerlegt?

Autor: Tom Wannenmacher


Liebe Leserin, lieber Leser,

jeden Tag strömt eine Flut von Informationen auf uns ein. Doch wie viele davon sind wirklich wahr? Wie viele sind zuverlässig und genau? Wir bei Mimikama arbeiten hart daran, diese Fragen zu beantworten und dir eine Informationsquelle zu bieten, der du vertrauen kannst.

Aber um erfolgreich zu sein, brauchen wir deine Hilfe. Du hast es in der Hand, eine Welt voller vertrauenswürdiger Informationen zu schaffen, indem du uns jetzt unterstützt. Jede Unterstützung, ob groß oder klein, ist ein wichtiger Beitrag zu unserer Mission.

Werde Teil einer Bewegung, die sich für die Wahrheit einsetzt. Deine Unterstützung ist ein starkes Signal für eine bessere Informationszukunft.

❤️ Herzlichen Dank

Du kannst uns entweder via PayPal oder mittels einer Banküberweisung unterstützen. Möchtest Du uns längerfristig unterstützen, dann kannst Du dies gerne mittels Steady oder Patreon tun.


Jahresrückblick 2019: Klimawandel durch Schlagzeile zu Wetter widerlegt?
Jahresrückblick 2019: Klimawandel durch Schlagzeile zu Wetter widerlegt?

Ist die „Rekordhitze“ doch nur frei erfunden und bereits vor über 40 Jahren waren Temperaturen über 40 Grad Celsius dabei?

Genau das suggerierte 2019 ein Screenshot, welcher eine Schlagzeile aus der BILD vom 08. August 1975 zeigt. Diese Schlagzeile lautet: 40 Grad Hitze. Jetzt wird das Wetter lebensgefährlich.

Bumm, aus. Können wir nun die Klimakiste zumachen und uns im knatternden Diesel im Standbetrieb mit laufender Klimaanlage zurücklehnen? Ist die „Rekordhitze“ (was ein gruseliger Begriff, da man Rekorde ja eigentlich mit etwas Positivem verbindet) ein reines Medienphänomen und war schon immer da?

[mk_ad]

Genau dass möchte der folgende Screenshot gerne mitteilen, doch die gefühlte Lage zum Wetter ignoriert an dieser Stelle erneut die Faktenlage:

Screenshot: Facebook
Screenshot: Facebook

Faktencheck Inhalt

Was an dieser Stelle nicht richtig auftaucht, ist der Inhalt des Begleittextes. Es ist nicht neu, dass speziell Boulevardmedien mit Schlagzeilen gerne ein wenig übertreiben und der begleitende Text zu der Wetter-Schlagzeile dann doch ein wenig milder ausfällt. so auch hier, denn im Text lautet es:

Am Sonntag könnten es 40 Grad im Schatten werden

Könnten. Es handelt sich also um eine Voraussage. Und von flächendeckenden Temperaturen ist da gar nicht die Rede.

Faktencheck Wetter

Doch wie sahen die Temperaturen denn wirklich am 10. August 1975 aus? Aufschluss gibt hierzu die Suchmaschine Wolfram Alpha, welche die Wetterdaten für Orte, Regionen und Länder beinhaltet.

[mk_ad]

Das Ergebnis: Die Stichproben zu verschiedenen Orten (MünchenStuttgart, Hamburg, Hannover, Köln) zeigen, dass der Hitzepol eher in der Nordhälfte Deutschlands zu finden war. Stuttgart und München schafften keine 30 Grad, Köln lag bei 32 Grad Celsius, Hannover und Hamburg bei 34 Grad Celsius.

Ein recht ähnliches Ergebnis zeigt die historische Wetterkarte auf www.kachelmannwetter.com (vergleiche, qualitätsgeprüfte Klimadaten aus dem CDC des DWD mit korrigiertem, fehlerhaftem 38er-Wert in Bad Hersfeld). Die 40 Grad Celsius Marke wurde nicht erreicht, eine flächendeckende Hitze in dieser Höhe ist entsprechend nicht zu sehen.

Das entspricht dann auch der Aussage des Artikels, in dem von einem Skandinavienhoch geschrieben wurde.

Klima ≠ Wetter

Irgendwie hat es sich auch noch nicht überall herumgesprochen: Klima und Wetter sind zwei verschiedene Dinge. Bei Wetter handelt es sich also um kurzzeitiges Verhalten der Atmosphäre, welches sich über Minuten, aber auch über Monate erstrecken kann.

Das Klima bezeichnet also das durchschnittliche Verhalten der Atmosphäre über Jahrzehnte hinweg. Mehr dazu in unserem Artikel „Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Klima und Wetter?

Fazit

Ja, es war durchaus warm am 10. August 1975. Die Sptzenwerte gingen auf 36 Grad Celsius, aber das war bei weitem nicht flächendeckend. Die Schlagzeile aus dem Boulevard ist insofern kein gutes Mittel, um einem Klimawandel zu widersprechen.


Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstand durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Mehr von Mimikama