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Wir erhielten eine Anfrage, ob es den Tatsachen entspreche, dass einer Löwin in einem Zoo die Krallen gezogen wurden, damit Besucher mit ihr spielen könnten.
Bekam eine 14 Monate alte Löwin die Krallen gezogen, damit Zoobesucher mit ihr spielen können? – Das Wichtigste zu Beginn:
Ja. In einem Zoo im Gazastreifen wurden einer jungen Löwin tatsächlich die Krallen amputiert, damit Besucher gefahrlos mit ihr spielen können. Zwischenzeitlich erfolgte eine große Rettungsaktion, bei der 47 Tiere aus dem Zoo befreit wurden.
Touristenattraktion „zahme Tiere“
Urlaubsfotos, auf denen Touristen auf zahmen Elefanten reiten, mit süßen Tigern posieren und diese streicheln, hat wohl jeder von uns schon mal zu Gesicht bekommen.
Was dahinter steckt, zeigt jedoch eine grausame Vorgehensweise.
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Löwin ohne Krallen
Die Anfrage bestätigt sich. Im Rafah-Zoo im Gazastreifen wurden bereits im Februar 2019 einer jungen Löwin die Krallen gezogen, damit Touristen und Besucher gefahrlos mit ihr spielen könnten. Immerhin blieben ihr die Zähne, was das Vorhaben eigentlich ad absurdum führt.
Vier Pfoten postete dazu ein schauriges Video auf Twitter, wie der Eingriff durchgeführt wurde.
⚠️SHOCKING footage revealed: young lioness brutally mutilated!
The owner of the oldest zoo in Gaza allows visitors to play with this lioness & therefore cruelly removed her claws with garden shears! We strongly demand the closure of the zoo! #SaveGazaAnimals pic.twitter.com/t2gJoxKJTB— FOUR PAWS (@fourpawsint) February 14, 2019
Der operative Eingriff erfolgte direkt im Zoo. Die 14 Monate junge Löwin war betäubt worden, die Krallen wurden mit einer Draht- bzw. Gartenschere amputiert. Falestine, wie die junge Löwin heißt, verlor bei diesem Eingriff sehr viel Blut, und die Schmerzen, die sie nach dem Wirken des Anästhetikums haben musste, sollen unerträglich sein.
Ohne ihre Krallen kann sie den grundlegendsten Verhaltensweisen nicht mehr nachkommen. Weder klettern noch das Greifen nach Nahrung ist ihr möglich.
Tierschützer protestierten
Diese häßliche Form der Tierquälerei rief Tierschützer auf den Plan. Im Internet findet man eine Petition zur Schließung des Zoos, in der noch weitere Informationen zu den schlechten Bedingungen im Rafah Zoo beschrieben werden.
Rettung der Tiere
Die Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ sah nicht tatenlos zu, sondern setzte alles daran, Tiere aus dem Zoo zu befreien.
Auch PETA hatte in einem Brief an die Gemeindeverwaltung von Rafah die Beschlagnahmung der Tiere sowie den Transport in Auffangstationen gefordert.
Im April 2019 wurde berichtet, dass insgesamt 47 Tiere bei einer Rettungsaktion aus dem Zoo geholt wurden. Löwen, eine Hyäne, Wölfe, Stachelschweine, Füchse, Hunde und Katzen wurden dabei gerettet.
Die meisten der Tiere fanden in einem jordanischen Wildtierzentrum Platz. Zwei Löwen kamen in eine auf Großkatzen spezialisierte Auffangstation in Südafrika.
Quelle: PETA
Artikelbild: Shutterstock / Morozova Olga
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