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Die erste große Liebe, der Traum von einer gemeinsamen Zukunft, das ganz große Glück. Loverboys – Sie spielen ihren Opfern eine Liebesbeziehung vor, bringen sie in eine emotionale Abhängigkeit und drängen sie dann zur Prostitution.
Das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen hat jetzt ein Video erstellt, das auf die Masche aufmerksam machen und junge Frauen warnen soll. Zu sehen ist es dort, wo die Täter inzwischen vermehrt Ausschau nach ihren Opfern halten – auf Instagram und Facebook. Das Video, das über die Zentralstelle für Jugendprävention des LKA Niedersachsen den Jugendkontaktbeamten landesweit zur Verfügung gestellt wird, ist Teil einer Aufklärungskampagne. Ziel ist es, das Thema in die Schulen zu tragen und gemeinsam mit den Jugendlichen über die Vorgehensweise der Täter zu sprechen und ihnen Hilfsangebote vorzustellen.
Wie viele Personen Opfer der Loverboy-Methode werden, lässt sich nicht genau beziffern.
Loverboy-Fälle bilden keinen eigenen Straftatbestand, sondern fallen unter den § 232a StGB – Zwangsprostitution und werden deshalb nicht gesondert in der polizeilichen Kriminalstatistik aufgeführt. Zeitgleich ist in diesem Deliktsbereich von einer hohen Dunkelziffer auszugehen, da aus Scham, emotionaler Bindung oder auch Angst vor Repressalien durch den Täter die Opfer erfahrungsgemäß nur selten Anzeige erstatten und damit zahlreiche Opfer nicht polizeibekannt werden. Dennoch ist feststellbar, dass überwiegend junge Frauen über die Loverboy-Methode der Prostitution zugeführt werden.
Wie gehen die Täter vor?
Diese und weitere Frage beantwortet unsere Expertin Mascha Körner im Video.
Die Kontaktaufnahme verläuft über vergleichbare Wege wie auch bei der Anbahnung in gewaltfreien Beziehungskontexten, sodass auch hier eine Verlagerung ins Digitale feststellbar ist.
Das können soziale Netzwerke wie Instagram und Facebook oder auch Messengerdienste sein. Die Loverboys nehmen dort Kontakt mit jungen Frauen aus allen sozialen Schichten auf. Um schnell Vertrauen aufzubauen, können aktuelle Probleme in der Schule oder Familie durch die Täter gezielt als Anknüpfungspunkt genutzt werden, indem Unterstützung, Zuspruch und die in dem Moment gewünschte Aufmerksamkeit und Zuneigung erfolgt. Innerhalb weniger Monate oder gar Wochen kann eine starke emotionale Abhängigkeit entstehen. Gleichzeitig isolieren sie die Betroffenen von ihrem sozialen Umfeld.
Der Übergang in die Prostitution kann auf verschiedene Weisen und nicht immer als Zwang erkennbar verlaufen. So ist es möglich, dass mit Blick auf eine gemeinsame Zukunft die in der Prostitution schnell zu verdienenden finanziellen Mittel betont werden. Andererseits kann aber auch aus einer (fingierten) finanziellen Not heraus die Forderung gestellt werden, gegen Geld sexuelle Handlungen bei Dritten vorzunehmen. Die Betroffenen befinden sich in einer für sie schwer einschätzbaren Situation, die von Scham, Angst, Überforderung und dem Wunsch, an der zuvor glücklichen Beziehung festzuhalten, geprägt ist.
Das LKA Niedersachsen hat auf seiner Internetseite weitere Informationen zur „Loverboy-Methode“ zusammengestellt.
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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)