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Liebe Freunde in Deutschland, ich möchte euch eine Geschichte aus Österreich erzählen. Es geht um Luder, am Ende aber auch um eine Göttin.

Liebe ÖsterreicherInnen. Euch brauche ich die Geschichte vom Luder-Sager ja nicht erzählen, ihr dürftet euch auskennen. Für euch dürfte lediglich der Faktencheck relevant sein, ob in Innsbruck aus der Göttin wirklich ein Luder wurde.

Was ist geschehen? Das Bundesland Tirol dürfte in Deutschland ein Begriff sein. Berge, Wandern, Ski usw.. Ihr wisst schon. Aber aus Tirol kamen in den letzten Tagen auch andere Nachrichten.

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Es geht da um diesen „Luder-Sager“. Der Tiroler ÖVP-Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler hat vor laufender Kamera die WWF-Aktivistin Marianne Götsch ein „widerwärtiges Luder“ genannt. Kurz eine Anmerkung für deutsche Leserinnen und Leser: Ein Landeshauptmann ist eine vergleichbare Bezeichnung zu einem Ministerpräsidenten eines Bundeslandes.

Doch damit war die Geschichte noch nicht beendet, denn auf einmal tauchten Erklärungsversuche für das Wort Luder auf, die dann doch recht speziell waren. So liest man beispielsweise im STANDARD:

Auf Anfrage der Süddeutschen Zeitung, die vom Zillertaler Politiker wissen wollte, wie er die Aussage „widerwärtiges Luder“ gemeint habe, lieferte sein Büro eine bemerkenswerte Erklärung: Der Landeshauptmannstellvertreter habe den Ausdruck „ohne jedwede Aggression verwendet“, erklärt seine Sprecherin. „Luada“ werde „in Tirol umgangssprachlich für eine schlitzohrige, hartnäckige Person verwendet, die einen austrickst“.

Dementsprechend wurde der Landeshauptmannstellvertreter mit dem Sexismusvorwurf konfrontiert und ihm ein inakzeptables Frauenbild vorgeworfen. Zudem würde durch den Erklärungsversuch „Luada“ eine Verharmlosung der Situation versucht.

Das Luder. Die Göttin. In Tirol.

So viel zur Vorgeschichte, die speziell für die Leserinnen und Leser aus Deutschland gedacht war (manche Geschichten aus Österreich muss man eben erklären). Denn nun kommen wir zum eigentlichen Anlass dieses Artikels, denn es geht um die Umwandlung der Göttin zum Luder.

Denn es dürfte dieser Erklärungsversuch, aber auch die Vorwürfe über das inakzeptable Frauenbild sein, die nun zu einem Fake geführt haben. Schauen wir daher an dieser Stelle auf die Göttin.

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Es gibt in Tirol ein Straßenschild mit der Aufschrift „Grüss Göttin„. Dieses Schild der Tiroler Künstlerin Ursula Beiler soll darauf hinweisen, dass die Sprache durch männliche Formen dominiert wird. Man liest auf ihrer Webseite:

Sprache prägt unsere Sichtweise der Welt und spiegelt die Gesellschaft wieder (sic). Dass sie stark durch männliche Formen dominiert wird, ist kein Geheimnis. Die Worte „GRÜSS GÖTTIN“ öffnen den Horizont für den häufig fehlenden zweiten Teil der stets männlich konnotierten Gottheit. Weshalb nicht mal die Göttin in jedem Menschen grüßen?

Was hat das Schild mit einem Fake zu tun?

Nun ist ein Foto aufgetaucht, auf dem dieses Schild zu sehen ist. Doch … aus der Göttin ist auf einmal ein Luder geworden. Nach Angaben eines Postings soll hier Kunst als situationselastisches Kritikmedium zu sehen sein:

Von der Göttin zum Luder
Von der Göttin zum Luder

Auch wenn es durchaus eine plausible Aktion darstellen würde, so hat tatsächlich niemand dieses Schild an die aktuelle Situation in Tirol angepasst. Nach Direktinformationen einer Ö3 Reporterin wissen wir nun, dass der Begriff Luder lediglich mit irgendeinem Grafikprogramm auf das Schild gebracht wurde. In der Realität liest man dort weiterhin „Göttin“.


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