Nein, Merkel gratuliert nicht zu einer Kinderehe!
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Bereits seit vier Jahren kursiert ein Bild mit Angela Merkel und mehreren jungen Mädchen – angeblich Kinderbräute.
Nun tauchte es mal wieder auf und beschert uns Anfragen – denn es wird behauptet, Bundeskanzlerin Angela Merkel wolle das Bild am liebsten verbieten lassen, weswegen man es möglichst oft teilen solle, zeige es die Kanzlerin doch, wie sie den Mädchen zur Kinderehe gratuliere.
Da das geteilte Bild aus der kostenpflichtigen Datenbank GettyImages stammt, dürfen wir es hier nur verpixelt zeigen. Das Originalbild kann man hier einsehen.
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Was sehen wir da wirklich?
Warum sollten ein deutscher Politiker oder eine deutsche Politikerin persönlich Kinderbräute beglückwünschen? Ja, warum sollten sie einer Kinderehe überhaupt positiv gegenüberstehen? Allein die Ausgangsbasis dieses Gedankens ist schon unsinnig und manipulativ. So wie auch die Angabe, dass Merkel dieses Bild am liebsten verbieten lassen würde.
Ein wenig Bildersuche hier, ein wenig lesen da, und schon hat man die Herkunft des Bildes bestimmt: Das Bild stammt von einem kurzen Türkeibesuch der Kanzlerin im März 2016. Hierzu gibt es eine Vielzahl offizieller Quellen, welche auch dieses Bild zeigen, unter anderem der Tagesspiegel:
Kanzlerin zu Besuch in der Türkei Merkel im Flüchtlingslager: Wenig Zeit, viel Symbolik
[…] Vier syrische Flüchtlingsmädchen bilden das Empfangskomitee, sie sind in die traditionelle Tracht von Tscherkessinnen gekleidet und überreichen der Besucherin aus Berlin einen bunten Strauß Blumen.
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Fazit
Seit 2016 kursiert die Behauptung, es handele sich um Bräute, denen Merkel zur Kinderehe gratuliere Dabei handelt es sich bei den Personen auf den Bildern aber nicht um Mädchen in Brautkleidern, sondern in der traditionellen Tracht von Tscherkessinnen.
Sprich: die Kanzlerin wird in landestypischer Tracht empfangen. Aus Mangel an Mädchen in weißen Kleidern, die auf einem Bild mit Merkel zu sehen sind, musste also dieses Bild für die Falschbehauptung hinhalten – welche sich seit vier Jahren mit großer Beliebtheit in bestimmten Kreisen verteilt, ohne hinterfragt zu werden.
Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
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