Mineralöle in Kosmetika erkennen und vermeiden (MOSH und MOAH)

In vielen Cremes und Kosmetikprodukten stecken Mineralöle, gewonnen aus Erdöl. Einige können Krebs auslösen.

Autor: Susanne Breuer

Mineralöle werden in vielen Kosmetikprodukten eingesetzt. Denn sie sind preiswert und lange haltbar.

Bedenklich: Mineralöle in Kosmetika

Aber sie sind auch bedenklich: Einige Komponenten stehen im Verdacht, Krebs auszulösen. Vor allem Lippenpflege gelangt schnell in den Körper, weil ihre Inhaltsstoffe über den Mund aufgenommen werden. Die Stiftung Warentest prüfte 2017 35 Lippenpflegeprodukte und fand in jedem zweiten kritische Substanzen. Handcremes werden ebenfalls häufig „mitgegessen“.

Nicht nur Lippen- und Nasenpflege

In Produkten zur Nasenpflege fand die Stiftung Warentest 2016 einige Schadstoffe aus Mineralölen. Auch Körperöle, Cremes, Lippenpflege, Hairstyling und Vaselinen hat die Stiftung 2015 auf aromatische Mineralöle (MOAH: Mineral Oil Aromatic Hydrocarbon) untersucht. In allen geprüften Produkten konnten die Tester die unerwünschten MOAH nachweisen, und zwar bis zu 15.000 mal mehr als in Lebensmitteln durch Verunreinigungen aus Druckfarben gefunden wurden.

In einer Vaseline waren neun Prozent dieser Substanzen enthalten. Auch das CVUA Karlsruhe veröffentlichte 2019, dass in 21 der 57 untersuchten Produkte für die Lippen MOAH nachgewiesen werden konnten. ÖKO-Test wies 2021 in einigen Hautcremes mit Mineralölen MOAH nach.

MOSH und MOAH

MOSH (Mineral Oil Saturated Hydrocarbons, gesättigte Kohlenwasserstoffe aus Mineralölen) und aromatische MOAH (Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons, aromatische Kohlenwasserstoffe aus Mineralölen) sind zwei Gruppen chemischer Verbindungen, die in Mineralölen vorkommen können. Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) geht davon aus, dass unter der Vielzahl an MOAH auch Stoffe vertreten sind, die Erbgut verändernd und Krebs erregend wirken können.

Die gesättigten Mineralöle (MOSH) sind in allen Mineralölen enthalten, egal wie sorgfältig diese gereinigt oder nachbehandelt wurden. Langkettige MOSH finden sich beim Menschen häufig als Ablagerungen in Form von Fettkörnchen in der Leber, in der Milz und in den Lymphknoten wieder.

Mineralöl auch in Lebensmitteln

Mineralöle kommen nicht nur in Kosmetik vor. Wir nehmen sie auch über Lebensmittel auf, entweder weil sie aus der Verpackung in den Inhalt gewandert sind oder zugesetzt wurden. Daher empfiehlt die Verbraucherzentrale NRW vorsorglich, auf eine zusätzliche Aufnahme durch mineralölhaltige Kosmetikprodukte ganz zu verzichten. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hält Gesundheitsrisiken durch hochraffinierte Mineralöle in Kosmetik dagegen für unwahrscheinlich.

Alternative tierische und pflanzliche Fette

Wer trotzdem Mineralöle in Kosmetik meiden möchte, kann zu Produkten mit tierischen oder pflanzlichen Fetten und Ölen greifen. Steht einer der folgenden Begriffe in der Liste der Inhaltsstoffe („Ingredients“), ist Mineralöl in der Kosmetik:

  • Cera Microcristallina
  • Microcristallina Wax
  • Ceresin
  • Mineral Oil
  • Ozokerite
  • Paraffin
  • Paraffinum Liquidum
  • Petrolatum

Siegel geben mehr Sicherheit

Ihr könnt auch auf Siegel achten: In zertifizierten Naturkosmetikprodukten, zum Beispiel mit dem COSMOS/BDIH-, COSMOS/Ecocert- oder NATRUE-Siegel, sind Inhaltsstoffe auf der Basis von Erdöl – also auch Mineralöle – verboten.

BDIH_Siegel
NATRUE_Siegel

Quelle: Verbraucherzentrale NRW

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