Missbrauchsdarstellungen werden weiterhin nicht systematisch gelöscht

Deutschen Strafverfolgungsbehörden ist ein Schlag gegen mehrere Darknet-Plattformen gelungen, auf denen Darstellungen von sexuellem Missbrauch von Kindern verbreitet wurden. Die Inhalte können mit Kenntnis der Links zu den illegalen Inhalten aber offenbar weiterhin abgerufen werden.

Autor: Ralf Nowotny

Wir brauchen deine Hilfe – Unterstütze uns!
In einer Welt, die zunehmend von Fehlinformationen und Fake News überflutet wird, setzen wir bei Mimikama uns jeden Tag dafür ein, dir verlässliche und geprüfte Informationen zu bieten. Unser Engagement im Kampf gegen Desinformation bedeutet, dass wir ständig aufklären und informieren müssen, was natürlich auch Kosten verursacht.

Deine Unterstützung ist jetzt wichtiger denn je.
Wenn du den Wert unserer Arbeit erkennst und die Bedeutung einer gut informierten Gesellschaft für die Demokratie schätzt, bitten wir dich, über eine finanzielle Unterstützung nachzudenken.

Schon kleine Beiträge können einen großen Unterschied machen und helfen uns, unsere Unabhängigkeit zu bewahren und unsere Mission fortzusetzen.
So kannst du helfen!
PayPal: Für schnelle und einfache Online-Zahlungen.
Steady: für regelmäßige Unterstützung.

Das Bundeskriminalamt (BKA) konnte demnach den mutmaßlichen Betreiber der beiden Plattformen „BoyVids 6.0“ und „Forbidden Love“ identifizieren, die zu den größten Onlineforen mit Missbrauchsdarstellungen der pädokriminellen Szene gehört haben sollen. Es handelt sich demnach um einen 21-jährigen Deutschen aus Sachsen, der am 29. November festgenommen wurde. Nach Informationen von NDR und WDR wurde der Zugriff auf die Onlineforen von den Behörden inzwischen blockiert.

Mehrere Tatverdächtige identifiziert

Das BKA ermittelt seit einigen Monaten im Auftrag der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main gegen die Hintermänner mehrerer Internetforen, in denen tausende Links zu Fotos und Videos verfügbar waren, die schweren sexuellen Missbrauch von Kindern zeigen. In Zusammenarbeit mit der US-Bundespolizei FBI und den Polizeibehörden in Australien und Brasilien konnten die deutschen Ermittler schließlich mehrere Tatverdächtige identifizieren.

Im November und Dezember wurden in Deutschland insgesamt drei Beschuldigte festgenommen. Neben dem 21-jährigen Hauptadministrator der Darknet-Foren wurden ein 44-jährigen Mann aus Niedersachsen und ein 45-Jähriger aus Schleswig-Holstein festgenommen sowie ein weiterer Beschuldigter in Brasilien. Ihnen wirft die Staatsanwaltschaft die bandenmäßige Verbreitung sogenannten kinderpornografischen Materials vor.

Mehrere Zehntausend aktive Nutzer

Auf der Plattform „BoyVids 6.0“, die seit Anfang Dezember 2021 existierte, hatten sich binnen eines Jahres rund 410.000 Mal Personen registriert. Sie tauschten Aufnahmen, die sexualisierte Gewalt an männlichen Personen zwischen null und 17 Jahren zeigte. Auf „Forbidden Love“ wiederum ging es um die Darstellungen sexualisierter Gewalt gegenüber Mädchen und jungen Frauen. Diese Plattform gab es seit Februar 2022. Sie verzeichnete bis zuletzt etwa 846.000 Registrierungen.

Da sich viele User zu ihrem Schutz mehrere Accounts gleichzeitig zulegen, lassen die Zahlen keine verlässlichen Angaben über die Zahl der Gesamtnutzenden zu. Analysen des ARD Politikmagazins „Panorama“ und „STRG_F“ (NDR/funk) lassen darauf schließen, dass sich vermutlich mehrere zehntausend Menschen auf „Boy Vids 6.0“ und „Forbidden Love“ bewegten.

Missbrauchsdarstellungen können weiter abgerufen werden

Zwar sind die Foren mittlerweile abgeschaltet, die Inhalte können mit Kenntnis der Links zu den illegalen Inhalten aber offenbar weiterhin abgerufen werden. Die Täter nutzen nämlich meist Speicherdienste im gewöhnlichen Web, um ihre Fotos und Videos zu verstecken. Im Darknet teilen sie dann nur einen Link zum Herunterladen. Die wurden den NDR Recherchen zufolge auch bei „BoyVids 6.0“ und „Forbidden Love“ nicht systematisch gelöscht, obwohl dies möglich gewesen wäre.

Ein gemeinsames Rechercheprojekt von NDR und dem Magazin „Der Spiegel“ hatte im Dezember 2021 gezeigt, dass sich systematisch große Mengen an Fotos und Videos aus dem Netz entfernen ließen. Zwar setzte der nun festgenommene Administrator in seinen Foren auf eine Verschleierung der Links, was ein automatisches Löschen durch die Behörden erschwert hätte – es wäre aber möglich gewesen.

Im Darknet tauchte am 7. Dezember nach NDR-Recherchen bereits eine komplette Kopie von „BoyVids 6.0“ mit rund 78.000 Seiten auf, die nun wieder für den Aufbau einer Nachfolge-Plattform genutzt wird. Hier finden sich erneut die illegalen Inhalte, die die Strafverfolgungsbehörden eigentlich hätten löschen können. Die Generalstaatsanwaltschaft teilt dazu mit, dass der Beweismittelsicherungsprozess aktuell noch andauere, im Nachgang solle die Datenlöschung durchgeführt werden.

Quelle:

PP/NDR
In dem Zusammenhang interessant: Im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens des BKA und der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main ist es gelungen, die Darknet-Plattformen „BoyVids 6.0“, „Forbidden Love“ und „Child Porn Market“ abzuschalten.
BKA: Schlag gegen Darknet-Plattformen
Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.