Gibt es den Nagellack, der Vergewaltigungsdrogen in Getränken nachweisen kann, wirklich?

Bereits im Mai 2017 sowie zuvor im Jahre 2016 haben wir über diesen eigentlich sehr coolen Nagellack berichtet.
Nun erhielten wir abermals einige Anfragen bezüglich dieses Artikels, der momentan auf Facebook kursiert und erst vor wenigen Tagen ins Netz gestellt wurde:
2017-12-21_08_25_30-(9)_Techno_macht_Glücklich_-_Beiträge_–_Opera
Quelle: Facebook öffentlicher Status

Bild im Klartext:

!! !! Ein kleiner Tipp !! !!
Link
Nagellack verhindert Vergewaltigungen
Mit dem Finger umrühren

Worum geht es genau?

In dem Artikel wird über einen Nagellack berichtet, der auf Drogen in Getränken reagieren soll. Er soll Rückstände von GHB, Rohypnol und Xanax nachweisen können.
So sollen potentielle Vergewaltigungen verhindert werden.
Das Projekt soll von Studenten aus North Carolina ins Leben gerufen worden sein und befände sich in der Entwicklungsphase.

Wie aktuell ist das Ganze?

Die Geschichte ist bereits seit 2-3 Jahren im Internet bekannt.
Es existieren sowohl eine Facebook-, als auch eine Internet-Seite, die unter dem Namen Undercover Colors laufen.
Der letzte richtige Facebook-Eintrag datiert auf den 15. Oktober 2015.
Der angebotene Newsletter wird ebenfalls nicht mehr aktualisiert.
Vereinzelt werden Meldungen über neue Sponsoren oder Berater in Umlauf gebracht, über Details zum konkreten Produkt schweigt das Start-Up Unternehmen aber.
Alleinig das Spendenformular wirkt aktuell, der Verweis „may be used by Undercover Colors in its discretion“ (darf von Undercover Colors [Name des Start-Ups] nach eigenem Ermessen genutzt werden) könnte fast überlesen werden. Was bleibt, ist ein fader Beigeschmack, denn die Idee ist fantastisch, ihre Umsetzung umstritten. Das Projekt wäre eine Herausforderung, doch scheinbar hatten Undercover Colors als die Story das erste Mal in den sozialen Netzwerken präsent wurde, nicht einen einzigen qualifizierten und spezialisierten Chemiker an der Hand. Den suchten sie erst später viral über Facebook. Ob er sich bis heute gemeldet hat, bleibt offen.

Ergebnis:

Immer wieder tauchen Artikel über den Nagellack auf. Auch wenn die Idee dadurch aktuell wirkt, ist sie es nicht, denn den Nagellack gibt es bis heute nicht zu kaufen.
Es ist unklar, ob und wie weit die Produktentwicklung fortgeschritten ist, da das Start-Up Unternehmen dazu keine näheren Informationen herausgibt.
Wer sich dennoch auf dem laufenden halten möchte, kann dies auf der Internet– oder Facebook-Seite tun, denn angeblich soll der Nagellack noch in diesem Jahr (2017) auf den Markt kommen.

Unterstützen

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!


Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.