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Teil 4
Was bisher geschah:
Henriette und Giesbert weilen am Nordseestrand zum Urlaub, eine vorgelagerte Insel lädt sie freundlich zu einer Gedankenreise in die Vergangenheit ein, erste Urlaubsreisen, erster Kuss, da war Schluss – des letzten Teils.
In den nächsten Jahren wurde der Ort, der Strand, das Watt und alles drum herum wie ein zweites Zuhause für die beiden, in einem alten Wohnmobil reisten sie an und verbrachten viele erbauliche Tage und Wochen an der Küste. Erkundeten die Gegend und wanderten auf, vor und hinter dem Deich entlang.
Bei einem dieser Spaziergänge geschah es dann auch, der Moment, dieser Augenblick, der sich in ihre Gehirne einbrennen würde , auf ewig mit dieser Stadt, der vorgelagerten Insel, dem Strandaufgang und dem jungen Mann verbunden, der an jenem denkwürdigen Tag dort als Strandkassierer fungierte – so nannte man dort damals die heute Gästebetreuer genannten Saisonkräfte, die nichts anderes zu tun hatten, als die ordnungsgemäße Entrichtung der Kurtaxe zu kontrollieren und gegebenenfalls von den Tagesgästen eben genau diese monetär einzufordern, weshalb sie auch liebevoll elendige Wegelagerer genannt wurden. Ja, man kennt und schätzt sich eben.
Die zwei hatten soeben an Rudis Bierwagen ein alkoholisches Kaltgetränk zu sich genommen, also jeder eins und eigentlich war es auch nicht Rudis Bierwagen, sondern der von Dieter, und Rudi war nur der Angestellte, Mundschenk in eben jenem Gastronomiebetrieb, der dem Bierwagen zugeteilt war, aber der Einfachheit halber, war es eben doch Rudis Bierwagen. Nach Genuss der alkoholischen Flüssigration entschieden sie, noch eben fix über den Deich zu schauen; oben am Ende der Treppe stand der bereits erwähnte junge Mann; sie schritten gemächlich, sehr gemächlich, die Treppe hinauf, schließlich waren sie im Urlaub und nicht auf der Flucht, als ein grauhaariger und entsprechend betagter Mann an ihnen vorbei schob und oben bei dem jungen Mann mit den Worten „Ich will nur mal schauen.“ stehen blieb.
Der junge Mann stand weiterhin unerschütterlich da, sonnengebräunt, leicht pummelig, aber nicht dick, vorsichtig an seinen Unterstand gelehnt, auf dem ein großer Aufkleber prangte „Bekleben verboten!“ und sah dem älteren Herrn entspannt zu. Soeben erreichten Henriette und Giesbert die Deichkrone und wollten gerade den Papier gewordenen Nachweis der entrichteten Kurtaxe zücken, als das Schicksal unerbittlich seinen Lauf nahm.
Der ältere, graubehaarte Herr hob seinen rechten Arm _nein nicht so! – deutete auf das vorgelagerte Eiland, wandte sich an den jungen Mann und stellte die folgenschwere Frage:
„Junger Mann ist das Norderney?“
Giesbert fasste seine Henriette fester und biss sich auf die Unterlippe..
Der junge Mann stutzte, jedoch nur für einen Wimpernschlag und ihm entglitt die Antwort:
„Ney, dat is Sylt.“
„Oh, so dicht an der Küste?“
„Jo.“
„Echt? Das sieht ja fast aus als könne man da hinlaufen.“
„Na sicher, unten in der Kurverwaltung bieten sie geführte Wanderungen an.“
Der Grauhaarige nickte dankend und eilte die Treppe hinab.
„Entschuldigung,“ Giesbert näherte sich dem jungen Mann, „ich war bislang der festen Überzeugung das wäre Neuwerk.“
„Jau, sollte es auch sein, zumindest sagt das jeder Reiseführer, jede Landkarte, jede Ansichtskarte, so sah Neuwerk aus, als ich es das erste Mal sah und so sah es auch heute Morgen bei Dienstbeginn aus.“
„Und er läuft jetzt nach Sylt,“ lachte Giesbert.
„Er wird es zumindest versuchen.“
„Wann hast du Feierabend?“
„16.00 Uhr, dann Abrechnung, dann ein Kaltgetränk bei Rudi, dann werde ich abgeholt.“
„Das Kaltgetränk geht auf uns, wir haben jetzt eine Geschichte fürs Leben. Eine Insel drei Namen, ein Weg.“
Und es geschah wie vereinbart, nach der Abrechnung traf der junge Mann die Beiden bei „Rudi“, und man unterhielt sich recht munter, bis eine Frau im ungefähren Alter von Giesbert und Henriette auftauchte, kurz grüßte und dem jungen Mann eine semmelte.
„Ich ahne, wofür das war, jedoch komme ich nicht umhin, die Frage zu stellen, wofür in aller Welt war das denn?“
Die Frau sah ihn finster an:
„Weißt du eigentlich wie peinlich das ist?“
„Was genau?“
„Ich sitze in der Kaffeepause im Sozialraum, nichtsahnend, da unterhalten sich am Nebentisch zwei Kolleginnen darüber, dass heute ein Kurgast da gewesen wäre, der darauf bestanden habe, er wolle eine Wattwanderung nach Sylt machen, von Cuxhaven aus – Nach SYLT! Einer unserer Strandkassierer habe ihm gesagt, das ginge. Ich wäre am liebsten unter den Tisch gekrabbelt, ich wusste ja wer Dienst hat. Welcher Teufel hat DICH denn geritten?“
„Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen, junger Mann,“ Rudi hob eine Augenbraue.
„Hey, der Typ hat gefragt ob das Norderney sei..“
„Er hat was?“ Rudi und die Frau starrten den jungen Mann gleichermaßen fassungslos an.
„Ja hat er, wir können den Tathergang in dieser Form vollumfänglich bestätigen“, warf Henriette in das fast greifbare Schweigen des Entsetzens.
„In dem Fall – Freispruch.“ Rudi klopfte mit einem Glas auf den Bierwagentresen, „ich glaube du solltest Dich entschuldigen.“
„Ja, tut mir leid.“
„Ach schon gut, das war es wert. Ob er beim nächsten Urlaub vorher mal in einen Reiseführer schaut? Oder jemals in Sylt ankommt?“
Insgeheim überlegte der junge Mann, wie es überhaupt so weit hatte kommen können; was war in ihn gefahren? Recht schnell kam er zu der Erkenntnis, es war wie schon so oft, seine Stimme formte bereits Worte, während sein Gehirn noch das Für und Wider der optionalen Aussagen auswerten wollte; die Stimme sagte also „Ney, dat is Sylt.“ Das Hirn stutzte, schüttelte sich, zog sich in den mentalen Schaukelstuhl zurück und signalisierte dem übergeordneten Hirnlappen „Jetzt sieh mal zu wie du aus der Nummer wieder rauskommst.“
– Fortsetzung folgt –
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