Achtung vor„So setzen Sie das Passwort Ihrer Apple-ID zurück“
Autor: Ralf Nowotny
Eine unscheinbar aussehende Mail, welche behauptet, man habe sein Apple-Passwort zurücksetzen wollen, ist derzeit unterwegs. Doch Vorsicht: Hier werden sensible Daten abgegriffen!
HINWEIS: Eine Schutzsoftware ist bei solchen E-Mails hilfreich! Bei aktualisierten Datenbanken und entsprechender Heuristik werden schädliche Seiten oftmals blockiert. Wir nutzen hierfür eine Kaspersky Schutzsoftware.
In der Mail steht:
Hallo,
Sie haben vor Kurzem das Zurücksetzen des Passworts Ihrer Apple-ID veranlasst,.Klicken Sie unten auf den Link, um fortzufahren.
Jetzt zurücksetzen >
Dieser Link ist für vierundzwanzig Stunden nach dem Versand dieser E-Mail gültig.
Wenn Sie diesen Vorgang nicht veranlasst haben, hat wahrscheinlich ein anderer Benutzer Ihre E-Mail-Adresse. Wenn Sie der Meinung sind, dass eine unbefugte Person auf Ihren Account zugegriffen hat, klicken Sie auf die Meine Apple-ID für die Stornierung.
Auffällig ist, dass die Mail keine persönliche Anrede enthält und sehr spartanisch aussieht. Allerdings finden wir eine echte Absenderadresse von Apple, was schon verunsichert: Ist die Mail vielleicht doch echt?
Klickt man auf den Link „Meine Apple-ID“, passiert gar nicht. Die aufgerufene Seite meldet einen „Internal Server Error“.
Klickt man jedoch auf „Jetzt zurücksetzen“, dann sieht man, dass sich da jemand große Mühe gegeben hat!
Auf einer grafisch aufwendigen Seite, die dem echten Login der Apple-Seite bis aufs Haar gleicht, wird man aufgefordert, sich einzuloggen:
Spätestens jetzt sollte der Nutzer auch einen Blick auf die Internet-Adresse (URL) werfen, denn dann sieht man, dass man sich nicht auf der Apple-Seite befindet.
In diesem speziellen Fall landen wir auf einer Seite, die wahrscheinlich gehackt wurde, um das falsche Eingabeformular in einem Unterordner zu verstecken.
Nun wissen wir ja, dass das Login falsch ist, also geben wir mal irgendwelche Chaosdaten ein und schauen, was passiert:
Erstaunlich! Wir haben 5x absolute Zufallsdaten eingegeben, aber die Seite meint immer wieder, wir hätten echte Daten eingegeben, das Konto sei aber deaktiviert.
Und was passiert, wenn wir das Konto entsperren wollen?
Das hier:
Daher weht der Wind also! Die Phishing-Gauner haben nun nicht nur die Login-Daten abgegriffen, sondern wollen nun zusätzlich sämtliche Kreditdaten-Karten haben, welche dann entweder selbst verwendet oder im Darknet verkauft werden.
Fazit
So unscheinbar und unecht die Mail auch aussieht, so hat es doch die gefälschte Login-Seite faustdick hinter den Ohren und ist professionell umgesetzt worden. Also Vorsicht walten lassen und auch immer darauf achten, ob man sich wirklich auf der echten Apple-Seite befindet!
Allgemeine Phishingwarnung:
- Phishing E-Mails versuchen grundsätzlich so auszusehen, als stammen sie von dem entsprechenden Unternehmen. Mit diesen versuchen Betrüger, an persönliche Daten zu kommen, vorzugsweise Bank- Kreditkarten oder sonstige Zahldaten.
- Eine Schutzsoftware ist hilfreich! Bei aktualisierten Datenbanken und entsprechender Heuristik werden schädliche Seiten oftmals blockiert. Wir nutzen hierfür eine Kaspersky Schutzsoftware.
- Die eigentliche “Kunst” dieser Mails ist die Geschichte, mit welcher der Empfänger dazu verleitet werden soll, der E-Mail zu trauen und den eingefügten Link zu öffnen. Hier spielen Ausdruck, Grammatik und Rechtschreibung, sowie Plausibilität und auch Individualität eine sehr große Rolle. Speziell in der jüngeren Vergangenheit gab es zunehmend Mails, welche mit Individualität glänzten: die konnten den Empfänger mit korrektem Namen ansprechen und gaben auch tatsächliche Adress- und Personendaten an.
- Man kann jedoch generell beachten: Banken, Zahl- und Kaufportale fordern niemals mit Hilfe eines eingebauten Links zum Einloggen in das Konto auf! Zudem ist eine generische Anrede zwar immer ein Indiz für Phishing, eine vorhandene korrekte Anrede jedoch nicht der Beweis für die Echtheit einer Mail.
- Tipp am Smartphone: einen Link andrücken und halten, bis sich ein Dialogfenster mit der Linkvorschau öffnet. Daran kann man erkennen, wohin ein eingebetteter Link führen soll.
- Niemals über einen Link einloggen, der per Mail gesendet wird, sondern immer die betreffende Seite per Hand in die Adresszeile des Browsers eintippen und dort einloggen. Sollten tatsächlich Ankündigungen des entsprechenden Dienstes vorhanden sein, werden diese dort angezeigt. Zusätzlich ist es nach Möglichkeit ebenso zu unterlassen, über öffentliche/fremde WLAN-Netze Bankgeschäfte zu tätigen, da man nie genau weiß, ob (und im Ernstfall von wem) diese Netze protokolliert werden.
- Niemals reale Daten in die Formularfelder eintragen! Unter Umständen können die Daten sogar bereits während des Tippens an die Betrügerdatenbank weitergeleitet werden, ohne dass man mit “weiter” bestätigt.
Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
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Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
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