Quellen bewerten und Inhalte prüfen: das kannst Du machen

Autor: Jens | ZDDK | MIMIKAMA

Oder aber: “Quelle: Internet!” – Seriöser Journalismus, Meinungsblog, Boulevardmedium oder gar Satire? Woran erkennst Du recht zügig die redaktionelle Richtung eines Webseiteninhaltes?

Anhand welcher Kriterien suchst Du aus, mit welchen Webinhalten Du Dich befassen möchtest, ob Du mit ihnen argumentierst oder wie Du diese Inhalte zu bewerten hast? Man kann nicht immer alle Webinhalte pauschal in Schubladen packen, dennoch kann man zumindest im Vorfeld einordnen, wie man gewisse Inhalte auffassen kann. Wer einen “Kommentar” eines Autors in auf einem Boulevardmedium liest, sollte sich durchaus bewusst sein, dass dieser eine völlig andere Gewichtung hat, als eine nüchtern journalistische Aufarbeitung eines Themas. Oder aber auch ein Verriss eines Inhaltes auf einem anonym betriebenen Webblog.

Wie Du zumindest im Vorfeld eine gewisse Basis beim Empfang dieser Inhalte einrichten kannst, möchten wir Dir an dieser Stelle zeigen.

Das Impressum

Bevor sich dem oder der Artikel selbst angenommen wird, lohnt ein Blick ins Impressum. Wer schreibt und veröffentlicht die Beiträge? In einem seriösen Impressum dürfen Namen des Verantwortlichen oder des Unternehmens, Kontaktdaten, Adressen oder alternativ Eintragungen im zentralen Handelsregister nicht fehlen. Sind diese Daten vorhanden, kann mit ihnen recherchiert werden. Dafür reicht eine kurze Google Recherche häufig aus, um weiterführende Verweise über das Unternehmen, den Verein oder die einzelne Person zu erhalten. Außerdem lässt sich darüber herausfinden, ob die hinter stehende Person(en) respektive der Verein überhaupt gemeldet ist.

Beim Impressum sollten sich zusätzlich Hinweise zu Datenschutzbestimmungen und dem Urheberrecht finden. Abschließend ist anzumerken, dass vereinzelte Punkte fehlen können, denn die Vollständigkeit einer Webpräsenz richtet sich letztlich auch an der Professionalität und an der Größe des hinter ihr stehenden Unternehmens oder Vereins aus. Wenn einzelne Personen oder Unternehmen jedoch beanspruchen, dass ihnen Informationen zugänglich seien, die beispielsweise öffentlich-rechtlichen Medien oder Behörden nicht bekannt seien, sollte die Validität allein dadurch prüfbar sein, dass die im Impressum geforderte Fachgerechtigkeit überprüfbar sein muss. Ein vollständiges Impressum ist an dieser Stelle unabdingbar, und fehlende konkrete Bezugsdaten sind häufig ein Hinweis auf beabsichtigte Anonymität und fehlende Verifikation des veröffentlichten Inhalts.

Inhalt prüfen: welche Art von Darstellung wird gewählt?

Wenn die Website ein vollständiges Impressum hat, der Inhalt dir aber trotzdem komisch vorkommt, ist es sinnvoll, den Charakter eines Artikels oder gar der ganzen Seite zu erkennen. Häufig gibt es “über uns” Angaben in der Menüführung, dort findet sich oftmals ein Hinweis über die Beschaffenheit einer Seite. Speziell Satirewebseiten geben sich an diesen Stellen gerne zu erkennen.

Eine anderes und recht wichtiges Kriterium ist das Erkennen und Einsortieren von Artikeln im Netz. Handelt es sich um eine Newsmeldung? Einen journalistisch aufgearbeiteten Artikel, eine Meinung oder einen Kommentar? Es ist wichtig für das Verständnis einer Information, ob jemand einen eine Meinung verbreitet, was durchaus legitim ist, jedoch auch als solches gewertet werden muss, oder ob jemand einen Artikel einer Presseagentur teilt. Hier eignet sich immer ein Blick in den Kopfteil des jeweils vorliegenden Artikels, wo recht häufig mitgeteilt wird, wenn ein Artikel von der redaktionellen Linie abweicht.

Ein weiteres Phänomen sind “Boulevardmedien”. Grundsätzlich gilt: wenn man Boulevardjournalismus als solchen erkennt, sollte man diesen auch als so empfangen: als überspitzenden, auf Schlagzeilen komprimierten Inhalt, der gerne ein einzelnes Element provokativ heraushebt und thematisch nur bedingt in die Tiefe geht. Der Unterhaltung immer gerne dienlich, als Argumentationsbasis nur bedingt tauglich.

Die Äußerlichkeiten

Anhand des Layouts einer Website lassen sich zwar Tendenzen bestimmen, jedoch siedeln sich auch oftmals Meinungsblogs optisch in die Nähe seriöser Medien. Es ist leider relativ selten, dass der bloße Aufbau einer Webpräsenz es dem Nutzer so einfach macht, auf die schlechte Quellenlage zu schließen. Häufiger sind die Hinweise subtiler. Bei Inhalt, der dem Nutzenden komisch vorkommt, lohnt ein Blick auf die Internetdomäne und das Wissen darum, dass beispielsweise ‚Blogspot‘ URLs kostenlos sind und ‚hotmail‘ und ‚freemail‘ Emailadressen nicht nachvollziehbar und dadurch unseriös sein können. Können, nicht müssen!

Eine kostenlose Blogdomäne ist nicht automatisch unseriös, hier kommt es auf dass Zusammenspiel zwischen den bereits genannten Punkten an: ist das Impressum in Ordnung? Welche Darstellung ist gewählt? Wie transparent arbeitet der Webseiteninhaber?

Inhalt prüfen

Den Inhalt auf seinen Wahrheitsgehalt zu prüfen ist schwierig und erfordert behutsame und kritische Quellenanalyse. Einige hilfreiche Tipps hierfür werden im jetzt folgenden Kapitel dargeboten. Es gibt ein paar Methoden, welche man sich als Hilfsmittel nehmen kann, um validen Inhalt zu erkennen

Ein Artikel oder eine Quelle kann auf den ersten Blick sehr lang wirken. Hier macht es Sinn, sich Abschnitte zu überlegen und zusammenzufassen, welche Aussagen in den jeweiligen Abschnitten getätigt werden. Bei unseriösen Quellen ist es häufig so, dass sehr viel Text sehr wenig Inhalt gegenübersteht und Punkte lediglich wiederholt und/oder verfremdet wiedergegeben werden. Häufig werden auch nachvollziehbare Aussagen vorangestellt und später ad absurdum geführt. Bei der Reflexion über den inhaltlichen Textaufbau fällt dies ins Auge und ist ein schwerwiegendes Indiz für fehlende Validität der Quelle.

Weitere Indikatoren können das Anführen vermeintlicher Autoritätsargumente sein. Bei dieser Argumentationsart werden vermeintlich seriöse, wissenschaftlich arbeitende oder kompetente Macht- und Entscheidungsträger angeführt, die die Aussage getätigt hätten und als Legitimation des eigenen Textinhaltes dienen. Bei Verweisen auf wissenschaftliche Arbeiten, Statistiken oder Konferenzen lohnt eine eigene Recherche, um nachzuprüfen ob es dieses Ausgangsquellenmaterial überhaupt gibt und ob die Aussagen in dem Zusammenhang getätigt wurden. Häufig werden auch andere Internetquellen angeführt, die nicht ernst zu nehmen sind und bereits an anderer Stelle widerlegt wurden.

Manches Mal beziehen zwei unseriöse Quellen sich lediglich aufeinander, sodass der Leser es mit einem nicht zu belegendem Scheinargument zu tun hat.  Ähnlich verhält es sich mit vermeintlichen Belegen, die zwar von seriösen Quellen stammen, die aber mit dem angeführten Argument in gar keinem Zusammenhang stehen. Bei einer so vorzufindenden Argumentationsstruktur ist höchste Vorsicht geboten und der Inhalt höchstwahrscheinlich falsch.

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