Hannover / Garbsen: Samstagabend, 11.02.2017, hat ein 31-Jähriger gegenüber einem Verwandten eine Schussverletzung vorgetäuscht und dadurch einen mehrstündigen Polizeieinsatz ausgelöst.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand hatte der 31 Jahre alte Mann seinen Cousin (28 Jahre alt) gegen 17:45 Uhr angerufen und aufgefordert zu einem Firmengelände in einem Industriegebiet im Stadtteil Stelingen zu kommen, da er dort soeben angeschossen wurde.

Nachdem der 28-Jährige auf dem Grundstück angekommen war, sah er, wie sein Verwandter aus einem Gebäude ging und dabei ein offensichtlich blutverschmiertes Kissen vor den Bauch hielt.

Wenige Minuten später verlor der Verletzte im Pkw sitzend das Bewusstsein, weshalb ihn der Cousin mit seinem Wagen in ein Krankenhaus brachte.

Während der Fahrt musste der 28 Jahre alte Mann auf der Bundesstraße 6 in Höhe der Stöckener Straße an einer Ampel anhalten.

“Es hat sich um einen Scherz gehandelt”

Kurz nachdem das Fahrzeug zum Stehen gekommen war, stieg der 31-Jährige plötzlich aus dem Wagen und rannte in Richtung der Leinemasch.

Sein Angehöriger verständigte daraufhin die Polizei und auch zwei Zeugen, die auf die Situation aufmerksam geworden waren, wählten den Notruf.

Da die Beamten aufgrund der Angaben des 28-Jährigen von einer schwerwiegenden Verletzung des Verwandten ausgehen mussten, leiteten sie unverzüglich umfangreiche Suchmaßnahmen ein.

Daran beteiligt waren über Stunden mehrere Streifenwagen, ein Polizeihubschrauber sowie ein Diensthund.

Weitergehende Ermittlungen ließen berechtigte Zweifel an dem vermeintlichen Tatablauf aufkommen. So fanden die Beamten bei einer richterlich angeordneten Durchsuchung des Firmengebäudes in Stelingen eine Flasche Kunstblut. Weiterhin stellte sich bei einem Schnelltest heraus, dass es sich bei der Flüssigkeit auf dem Kissen ebenfalls nicht um menschliches Blut gehandelt hatte.

Gegen 22:15 Uhr konnten die Beamten per Telefon mit dem 31-Jährigen sprechen und dabei räumte er ein, dass es sich bei der ganzen Aktion um einen Scherz gehandelt hatte.

Nun ermittelt die Polizei gegen ihn wegen des Verdachts der Vortäuschung einer Straftat. Darüber hinaus wird geprüft inwieweit er an den Kosten des Einsatzes beteiligt werden kann.

Quelle: Polizei Hannover


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