Es ist eine perfide Lüge, die eines auslösen soll: einen Schock.

Kriminelle Anrufer setzen auf die emotionale Ausnahmesituation, in die sie die Angerufenen mit ihren Lügengeschichten versetzen.

Autor: Tom Wannenmacher

Die Behauptung

Angebliche Mitarbeiter von Polizei und Staatsanwaltschaft teilten telefonisch mit, der Sohn / die Tochter habe einen Verkehrsunfall verursacht, bei der eine Person getötet worden sei. Nun sitze er/sie in Untersuchungshaft und könne nur gegen eine hohe Kaution – einen fünfstelligen Betrag – entlassen werden.

Unser Fazit

Es handelt sich dabei um einen sogenannten „Schockanruf“. Unter enormem Druck forderten die Täter dabei auf, Bargeld abzuholen und dieses zu übergeben. Werden Sie sofort skeptisch, wenn Sie am Telefon um Geld – vor allem um hohe Beträge – gebeten werden!

„Ihr Sohn sitzt nach einem tödlichen Verkehrsunfall in U-Haft, sie können ihm nur mit 10.000 Euro helfen“ – Glauben Sie das nicht!

Es ist eine perfide Lüge, die vor allem eines auslösen soll: einen Schock. Aus diesem Grund nennt die Polizei die Betrugsmasche, die derzeit wieder vermehrt in Dortmund und Lünen auftaucht, auch „Schock-Anruf“. Kriminelle Anrufer setzen dabei auf die emotionale Ausnahmesituation, in die sie die Angerufenen mit ihren Lügengeschichten versetzen. So wie am gestrigen Donnerstag (31. März): In einem Fall aus Dortmund konnten Betrüger genau so Beute machen, in einem weiteren Fall in Lünen wurde der Betrug durch eine aufmerksame Bankmitarbeiterin verhindert.

Die Geschichte, die die Anrufer erzählten, war in beiden Fällen eine sehr ähnliche. Es ging jeweils um den Sohn der 78-jährigen Dortmunderin und der 80-jährigen Lünerin. Angebliche Mitarbeiter von Polizei und Staatsanwaltschaft teilten mit, er habe einen Verkehrsunfall verursacht, bei der eine Person getötet worden sei. Nun sitze er in Untersuchungshaft und könne nur gegen eine hohe Kaution – einen fünfstelligen Betrag – entlassen werden. Unter enormem Druck forderten die Täter die beiden Frauen auf, Bargeld abzuholen und zu übergeben.

Bei der Lünerin flog der Betrug auf, als sie das Geld in ihrem Geldinstitut abholen wollte. Die dortige Mitarbeiterin fasst Verdacht und alarmierte die Polizei. Die Dortmunderin übergab das Geld gegen 19.10 Uhr vor dem Amtsgericht in Dortmund an einen angeblichen Mitarbeiter der Gerichtskasse.

In diesem Fall bittet die Polizei nun um Zeugen, die den Täter möglicherweise beobachtet haben. Er soll aus Richtung der Hamburger Straße gekommen sein und entfernte sich nach der Geldübergabe am Fahrzeug der Seniorin auch wieder in diese Richtung. Er soll ca. 175 cm groß und etwa 30 Jahre alt gewesen sein. Er hatte sehr dunkel Haare mit leichten Geheimratsecken und keinen Bart und war von dicklicher Statur. Bekleidet war er mit einem dunkelblauen Pullover und geöffnetem schwarzen Anorak.

Zeugen melden sich bitte beim Kriminaldauerdienst unter Tel. 0231/132-7441.

Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger haben sich am gestrigen Tag wieder bei der Polizei gemeldet und ähnliche Tatversuche gemeldet. Immer ging es um dieselbe Lügengeschichte. Glücklicherweise reagierten die Angerufenen genau richtig und legten sofort auf.

Tipps, wie Sie sich vor diesen Betrügern schützen können:


  • Werden Sie sofort skeptisch, wenn Sie am Telefon um Geld – vor allem um hohe Beträge – gebeten werden! Unser Tipp: Hinterfragen Sie eine solche Forderung in jedem Fall – egal, von wem sie kommt: von einem angeblichen Familienmitglied oder jemandem, der vorgibt Polizist oder Staatsanwalt zu sein. Und legen Sie im Zweifelsfall einfach auf.
  • Der einfachste Ratschlag, wie Sie sich vor diesen und ähnlichen Betrugsmaschen am Telefon schützen können, ist der folgende: Vergewissern Sie sich bei solchen Bitten um finanzielle Unterstützung immer über Ihre eigenen bekannten Wege, ob es sich um einen seriösen Anruf handelt. Sprich: Rufen Sie Ihren Sohn/Ihre Tochter oder deren Angehörige über Ihnen bekannte Erreichbarkeiten an – egal, was Ihnen ein Anrufer sagt. Erkundigen Sie sich persönlich, ob das, was Sie soeben am Telefon gehört haben, stimmt.
  • Dies gilt auch für den Anruf von angeblichen Polizisten. Rufen Sie die 110 an und erkundigen Sie sich, ob es wirklich Ermittlungen bezüglich Ihrer Person gibt.
  • Wichtig: Betroffen von solchen Betrugstaten und -versuchen sind vor allem ältere Menschen. Sprechen Sie also mit älteren Menschen in Ihrem Umfeld und machen Sie sie stark. Klären Sie sie über die Maschen auf. Vermitteln Sie Ihnen Erreichbarkeit, so dass sie sich im Zweifelsfall auch an Sie wenden, wenn sie verdächtige Anrufe erhalten haben.
  • Wer mehr zum Thema Prävention erfahren möchte, für den hält das Dortmunder Kommissariat für Vorbeugung zwei Angebote bereit:

Quelle: Polizei Dortmund

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