Die Behauptung

Ein Video, das angeblich den Schusswechsel vor dem israelischen Generalkonsulat in München zeigt, wurde auf der Plattform X verbreitet. Es zeigt jedoch nicht den Vorfall in München, sondern einen Polizeieinsatz in Bonn.

Unser Fazit

Das auf X verbreitete Video hat nichts mit dem Münchner Vorfall zu tun. Es stammt aus Bonn und wurde fälschlicherweise dem Schusswechsel in München zugeordnet. Solche Falschmeldungen können schnell die öffentliche Wahrnehmung verzerren.

Kurze Faktenübersicht:

  • Fake-Video auf X: ein Video, das einen Polizeieinsatz zeigt, wird fälschlicherweise mit dem Schusswechsel in München in Verbindung gebracht.
  • Tatort des Videos: Das Video zeigt eigentlich einen Einsatz in Bonn vom 4. September und nicht München vom 5. September.
  • Polizei warnt: Die Münchner Polizei bittet die Bevölkerung, keine falschen Informationen zu verbreiten.


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Fake-Video verbreitet Angst und Verwirrung! Ein schwerer Vorfall erschütterte München, als ein bewaffneter 18-Jähriger vor dem israelischen Generalkonsulat in der Maxvorstadt einen Schusswechsel mit der Polizei provozierte. Der Täter, ein Österreicher, wurde am Tatort getötet. Obwohl dieser Vorfall bereits für Unruhe sorgte, verursachte ein auf der Plattform X verbreitetes Fake-Video zusätzliche Panik.


Hintergrundinformation:

Der 18-jährige Täter Emrah I. aus Neumarkt am Wallersee im Salzburger Flachgau eröffnete am Donnerstagvormittag, 5.9.2024, im NS-Dokumentationszentrum in München das Feuer und wurde im Verlauf des Schusswechsels von der Polizei erschossen. Die Beamten blieben dabei unverletzt. Berichten zufolge war der junge Mann mit einem roten Citroën in die Stadt gefahren, das Fahrzeug wurde später von den Einsatzkräften sichergestellt. Für die Salzburger Staatsanwaltschaft und das österreichische Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorbekämpfung war der Mann kein Unbekannter: Bereits im Vorjahr wurde er wegen mutmaßlicher Verbindungen zur Terrororganisation Islamischer Staat (IS) angezeigt. Zudem wurde damals ein Waffenverbot gegen Täter Emrah I. verhängt! Dies berichtete der ORF in der „ZiB 2“ sowie auch die Polizei in Salzburg. Diese schreibt: „Gegen den damals 17-Jährigen bestätigte die zuständige Verwaltungsbehörde ein Waffenverbot, welches bis mindestens Anfang 2028 aufrecht ist.“ (Quelle)

Laut Medienberichten fand die Polizei bei ihm IS-Propagandamaterial sowie Daten und ein Computerspiel auf seinem Mobiltelefon, die auf eine Nähe zu islamistisch-terroristischem Gedankengut hinwiesen. Diese Entdeckungen waren gemacht worden, nachdem er an seiner Schule durch gewalttätiges Verhalten gegenüber Mitschülern aufgefallen war. Trotz dieser Vorfälle galt seine Familie in ihrem Heimatort als unauffällig. Bewohner erzählten gegenüber dem „Profil“, dass die Familie ein Haus in Neumarkt gebaut hatte, wo der 18-Jährige mit seinem jüngeren Bruder aufwuchs. Die Mutter betreibt dort einen Friseursalon.

Es gibt zudem Hinweise darauf, dass der junge Mann auch Sympathien für die Terrororganisation Al-Nusra-Front, einen syrischen Ableger von Al-Qaida, gehegt haben könnte. Diese Gruppe spielte besonders während des syrischen Bürgerkriegs ab 2011 eine bedeutende Rolle. Im vergangenen Jahr soll der Täter mehrfach an seiner Schule durch randalierendes Verhalten aufgefallen sein. Dabei fabulierte er von Amokläufen und wurde immer wieder beobachtet, wie er in der Schule betete. Eine daraufhin durchgeführte Razzia brachte ihn weiter ins Visier der Salzburger Sicherheitsbehörden. (Quelle)


Ein falsches Video geht viral

Auf X kursierte nun ein Video, das angeblich den Schusswechsel in München zeigen sollte. Es handelt sich dabei um ein Video, das aus einem Fenster gefilmt wurde und mehrere Polizisten zeigt, die auf eine Person zielen und schließlich schießen. Der Titel des Videos suggeriert, dass es sich um den Vorfall vor dem israelischen Generalkonsulat handelt. Doch das Video wurde keineswegs in München, sondern in Bonn aufgenommen.

In französischer Sprache zu lesen: „Autres images de la fusillade devant le consulat Israélien à Munich, Allemagne. Le terroriste a été éliminé par les forces allemandes. Il n’y a pas de victimes dans l’incident“

Übersetzung ins Deutsche: „Weitere Bilder von der Schießerei vor dem israelischen Konsulat in München, Deutschland. Der Terrorist wurde von den deutschen Streitkräften eliminiert.
Es gibt keine Opfer bei dem Vorfall“

Das Video, welches einen Vorfall in Bonn zeigt, ereignete sich am 4. September. Dabei drehte es sich um einen Streit zwischen zwei Obdachlosen, bei dem ein Mann mit einem Messer angegriffen wurde. Die Polizei musste eingreifen, und der Täter wurde erschossen. (Quelle)

Der Clip, der diesen Einsatz zeigt, wurde fälschlicherweise als Beweis für die Schießerei in München verbreitet – trotz mehrerer offensichtlicher Unterschiede, wie z.B. die Tatsache, dass im Hintergrund ein Autohaus und ein Fastfood-Restaurant zu sehen sind, die in München nicht zu identifizieren sind, oder dass es in diesem Video regnete, während am 5.9.2024 in München die Sonne schien.

An dieser Stelle finden Sie das Video, das am 5. September 2024 in München aufgenommen wurde.

Warum solche Fake-Videos gefährlich sind

Fake-Videos wie dieses gefährden nicht nur die öffentliche Sicherheit, sondern schüren auch unnötige Panik. Die Verbreitung falscher Informationen kann die Polizei behindern und im schlimmsten Fall zu Fehleinschätzungen und falschen Reaktionen in der Bevölkerung führen.

Falsche Informationen haben reale Konsequenzen

Besonders brisant ist, dass internationale Medien, darunter ein ägyptischer Nachrichtensender, das falsche Video ebenfalls teilten. Es zeigt, wie rasch falsche Informationen über Landesgrenzen hinweg verbreitet werden und die Wahrnehmung der Realität verzerren können. Solche Fehlinformationen führen oft zu unnötiger Panik und können die Arbeit der Polizei behindern.

Falsche Berichterstattung – ein wachsendes Problem

Die zunehmende Verbreitung von Fake-Videos stellt eine ernste Bedrohung für die Informationssicherheit dar. Nutzer sozialer Medien sollten sich immer bewusst sein, dass nicht alles, was auf Plattformen wie X geteilt wird, der Wahrheit entspricht. Es ist notwendig, Inhalte kritisch zu hinterfragen und die Quelle der Informationen zu überprüfen.

Fazit

Es bleibt wichtig, sich nicht von sensationslüsternen Beiträgen in die Irre führen zu lassen. Überprüfen Sie Quellen sorgfältig und verbreiten Sie keine ungeprüften Inhalte weiter, um der Verbreitung von Fake-News entgegenzuwirken

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