Die Behauptung
Betrüger haben eine „geniale“ neue Methode entwickelt: Mithilfe von KI-generierten Fotos der Angestellten und gefälschten Abmahnungen versuchen sie, Webseitenbetreiber dazu zu zwingen, auf dubiose Seiten zu verlinken. Ziel ist es, das SEO-Ranking einer Webseite zu verbessern – nicht etwa Geld zu erpressen oder Inhalte entfernen zu lassen.
Unser Fazit
Die angebliche Forderung dieser „Anwälte“ ist nichts weiter als ein billiger Versuch, Backlinks zu erzwingen. Anstatt uns mit ihrer Taktik zu beeindrucken, haben sie lediglich bewiesen, wie dreist und schlecht ausgearbeitet dieser Betrug ist. Wer wirklich glaubt, dass so etwas bei uns funktioniert, hat sich schwer verkalkuliert.
Kurze Faktenübersicht:
- Betrüger mit KI-Anwälten: Gefälschte Anwaltsprofile versuchen, Backlinks zu erzwingen, um das SEO-Ranking zu manipulieren.
- Gefälschte Forderungen: Anstatt Inhalte zu entfernen, fordern sie Backlinks, um ihre betrügerischen Seiten zu pushen.
- KI-generierte Profile: Die Anwälte sind mit Hilfe künstlicher Intelligenz erstellt, ihre Profile und Bilder wirken auf den ersten Blick täuschend echt.
Bewertung: Falsch – ein lächerlicher Betrugsversuch.
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SEO-Betrug und KI – Wenn schlechte Ideen auf schlechte Ausführung treffen
Ja, Betrüger haben wirklich den nächsten Level erreicht – zumindest in ihrer eigenen Vorstellung. Sie schicken E-Mails von angeblich seriösen Anwaltskanzleien und versuchen, uns weiszumachen, dass wir urheberrechtlich geschützte Bilder verwendet haben. Aber anstatt Geld zu verlangen oder das Entfernen der Bilder zu fordern, wollen sie uns ernsthaft dazu bringen, einen Backlink auf eine Webseite zu setzen. Natürlich, weil wir nichts Besseres zu tun haben, als die SEO-Rankings von Betrügern zu verbessern.
Hinweis: SEO (Suchmaschinenoptimierung) ist der Prozess, eine Website so zu verbessern, dass sie bei Google und anderen Suchmaschinen besser gefunden wird. Ein wichtiger Bestandteil davon sind Backlinks – also Links von anderen Websites, die auf deine Seite verweisen. Je mehr hochwertige Backlinks eine Seite hat, desto relevanter erscheint sie für Suchmaschinen, was zu einer besseren Platzierung führt. Normalerweise kosten solche Backlinks Geld, besonders wenn sie von etablierten Seiten stammen. Betrüger vermeiden es jedoch, direkt nach einem Backlink zu fragen, da dies verdächtig wirken könnte. Stattdessen nutzen sie gefälschte DMCA-Abmahnungen, um Druck auszuüben und so kostenlos an diese wertvollen Links zu kommen. Was ist der DMCA? Der DMCA (Digital Millennium Copyright Act) wurde 1998 in den USA verabschiedet und modernisierte das Urheberrecht, um es an das digitale Zeitalter anzupassen. Der DMCA dient in erster Linie dem Schutz von urheberrechtlich geschützten Werken im Internet und wurde entwickelt, um den illegalen Austausch von Musik, Filmen, Bildern, Software und anderen digitalen Inhalten zu verhindern.
Und sie haben uns tatsächlich ausgesucht. Genau, Mimikama, die Organisation, die sich Tag für Tag mit Falschmeldungen und Betrug beschäftigt. Was für ein „cleverer“ Plan!
Unsere eigene Erfahrung mit dieser grandiosen Taktik des SEO-Betrugs
Auch wir haben eine dieser wundervollen E-Mails erhalten.
Zugegeben, die E-Mail war ganz nett formuliert. Doch bei unserer Recherche haben wir schnell gemerkt, dass die angebliche „Anwaltskanzlei“ genauso echt ist wie ein Einhorn. Die Bilder der „Anwälte“ auf der Webseite sahen schon auf den ersten Blick wie KI-generierte Avatare aus – zu perfekt, zu glatt, zu generisch.
SEO-Betrug mit KI-generierten Anwälten – Täuschend echt? Eher nicht.
Bei unserer weiteren Recherche stellten wir schnell fest, dass die vermeintliche Anwaltskanzlei zwar echt wirken soll, aber die Personenprofile völlig gefälscht sind.
Was macht eine „seriöse“ Anwaltskanzlei? Richtig, Anwälte, die nur auf ihrer Website existieren. Google-Suche? Fehlanzeige. LinkedIn? Nope. Staatliches Anwaltsregister? Ach, das brauchen wir nicht. Schließlich reicht es doch, wenn ihre beeindruckenden Biografien auf ihrer eigenen Website stehen. Und wenn man mal auf die Idee kommt, eine Bildersuche zu machen, entdeckt man schnell, dass „Anwältin Sarah“ eigentlich „Paula aus dem Marketing“ in Kanada ist. Ups.
Dann gibt es noch z.B. „AVA CAMBELL“. Cool, dachten wir, bis die Bildersuche zeigte, dass diese Dame eher nach einem KI-generierten Gesicht aussieht. Vielleicht sollte „sie“ ein Gesichtswasser-Werbegesicht werden, statt in einer erfundenen Kanzlei zu arbeiten.
Tatsächlich können Augenreflexionen ein zuverlässiger Indikator für die Erkennung von Deepfakes sein. Bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass die Reflexionen der beiden Augen einer KI-generierten Person oft nicht übereinstimmen. Die Folge ist ein unnatürlicher Lichteinfall, der bei realen Fotos nicht der Fall ist.
Wir haben die Angestellte „AVA CAMBELL“ auf einer Seite gefunden, die sich „Generated Photos“ nennt. (Quelle)
Da lag es natürlich nahe, noch tiefer auf deren Webseite > https://cwsolutions.biz zu graben. Das Spannende ist, bei der Recherche sind wir auf https://justicesolutionshub.info gestoßen und diese Seite sieht identisch aus, wie jene, die uns angeschrieben hat.
Es kam noch besser: Die Adresse der „Kanzlei“ in Phoenix existiert überhaupt nicht.
Nehmen wir zum Beispiel die „Commonwealth Legal Services“ – klingt beeindruckend, oder? Dummerweise gibt es sie nicht wirklich. Ihr angebliches Büro befindet sich im vierten Stock eines Gebäudes, das nur aus einem Stockwerk besteht. Ein klares Zeichen von Integrität, oder nicht? Na, zumindest sind sie kreativ!
Und das ist noch nicht alles: Wenn du auf Google Street View nachschaust, was wir gemacht haben, wirst du feststellen, dass dieses Bürogebäude nicht einmal so aussieht, als hätte es jemals eine Anwaltskanzlei beherbergt. Aber wer braucht schon reale Adressen, wenn man den Menschen das Fürchten lehren will? Die Adresse lautet: „3909 N 16th St, 4th Floor
Phoenix, AZ 85016″
Foto der Webseite:
Google Street View
Und das angebliche Firmengebäude?
Ah, das „beeindruckende“ Firmengebäude von Commonwealth Legal Services – leider nur ein weiteres digitales Meisterwerk. Dieses schicke, futuristische Büro stammt nämlich nicht aus der Realität, sondern direkt aus dem Portfolio einer Grafikerin namens Esin.
Ein 3D-Rendering, perfekt für Stock Adobe (Abmessungen: 8000 x 6000px, Kategorie: Gebäude und Architektur). Das macht Sinn – schließlich existiert das Gebäude genau so viel wie die Anwälte darin. Wer braucht schon echte Büros, wenn man fantasievolle Renderings kaufen kann?
Statt zu klagen, wollen sie nur eins: Backlinks!
Und jetzt der eigentliche Witz: Diese „DMCA-Abmahnungen“ fordern nicht etwa die Entfernung eines Bildes oder gar Schadensersatz. Nein, nein. Sie möchten höflichst, dass du einen Link zu der Website ihres „Mandanten“ setzt. Weil das ja viel wichtiger ist, als den Urheber zu schützen. Merkt man hier, dass es nicht um Gerechtigkeit, sondern um SEO geht?
Oh, die Ironie! Diese Betrüger, die dich wegen angeblicher Urheberrechtsverletzungen mit DMCA-Abmahnungen einschüchtern wollen, verwenden selbst ein gestohlenes Bild. Das schicke „Firmengebäude“ von Commonwealth Legal Services? Einfach ein Stockfoto von Adobe, ein 3D-Rendering von Esin. Also klagen sie dich wegen Fotorechten an, während sie gleichzeitig selbst fremdes Material benutzen. Man könnte fast meinen, sie sollten mal ihre eigenen rechtlichen Standards überprüfen – wenn es die denn gäbe!
Das erstaunliche Verschwinden dieser „Kanzleien“
Natürlich existiert diese „Kanzlei“ nur im Internet und oft auch nur für kurze Zeit. Kaum sind die DMCA-Mails raus, verschwindet die Website plötzlich. Merkwürdig, oder? Die Domains sind oft nagelneu, und auf dem Wayback Machine sieht man: Vor zwei Wochen gab es diese Kanzlei noch nicht einmal. Aber hey, warum sollte man sich auch länger als ein paar Tage im Web halten, wenn das Google-Urteil ohnehin droht?
Was tun bei solchen E-Mails?
Für uns war die Sache schnell klar: Dies ist ein Betrugsversuch. Die beste Reaktion? Ignorieren. Wer darauf hereinfällt, gibt den Betrügern genau das, was sie wollen: mehr Sichtbarkeit im Netz. Entfernen Sie die angeblich problematischen Bilder, aber setzen Sie auf keinen Fall einen Backlink. Und wenn Sie sich unsicher sind, holen Sie rechtlichen Rat ein.
Schön, dass die Betrüger bei uns gelandet sind – wir sind definitiv die falschen Opfer!
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Artikelbild: Canva
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2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)