Stell dir vor, du veranstaltest ein Fake-Gewinnspiel …

Autor: Andre Wolf


Liebe Leserin, lieber Leser,

jeden Tag strömt eine Flut von Informationen auf uns ein. Doch wie viele davon sind wirklich wahr? Wie viele sind zuverlässig und genau? Wir bei Mimikama arbeiten hart daran, diese Fragen zu beantworten und dir eine Informationsquelle zu bieten, der du vertrauen kannst.

Aber um erfolgreich zu sein, brauchen wir deine Hilfe. Du hast es in der Hand, eine Welt voller vertrauenswürdiger Informationen zu schaffen, indem du uns jetzt unterstützt. Jede Unterstützung, ob groß oder klein, ist ein wichtiger Beitrag zu unserer Mission.

Werde Teil einer Bewegung, die sich für die Wahrheit einsetzt. Deine Unterstützung ist ein starkes Signal für eine bessere Informationszukunft.

❤️ Herzlichen Dank

Du kannst uns entweder via PayPal oder mittels einer Banküberweisung unterstützen. Möchtest Du uns längerfristig unterstützen, dann kannst Du dies gerne mittels Steady oder Patreon tun.


Und niemand macht mit! So in der Art dürfte es gerade den Betreibern des Fake-Gewinnspiels „Wir sind auf der Suche nach Väter, die im Febuar [sic] geboren wurden” gehen.

Denn diese haben Väter dazu aufgerufen, sich zu melden, wenn sie im Febuar [sic] geboren wurden. Hier lautet es:

MediaMarkt feiert mit kostenlosen Gutscheine für Personen, die im Februar geboren wurden. tippen Sie auf das Bild und füllen Sie eine 1-minütige Umfrage aus. Als Belohnung erhalten Sie eine MediaMarkt Geschenkkarte (im Wert von €50-€450)!

Diese Verlosung ist analog der aktuellen „Wir suchen Mütter …” Fake-Gewinnspiele aufgebaut. Es handelt sich auch hier um ein Scheinargument, welches eine potentielle Zielgruppe anlocken soll, die sich aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer Gruppe (Väter mit Geburtsmonat Febuar [sic]) mit höheren Gewinnchancen ausgestattet sieht und somit eher dazu geneigt ist, an dem angeknüpften Gewinnspiel teilzunehmen. Der Aufbau einer gefühlten „Gewinnelite”, in der man sich befindet.

image

Hinweis: In dieser Statusmeldung gibt es eine kleine Nutzertäuschung. Der Teaser deutet an, auf die Webseite „Mediamarkt.de” zu verweisen und somit eine echte Kampagne von Mediamarkt zu sein. Das ist jedoch ein Fake!

Machen wir es an dieser Stelle einfach mal kurz:  Wer regelkonform dieses Bild anklickt (und als in Deutschland befindlicher Teilnehmer identifiziert wird), wird auf eine Webseite geleitet, die eine inhaltlich irrelevante Umfrage anbietet. Hier wird übrigens schon gar nicht mehr davon gesprochen, dass man Väter mit Geburtstag im Februar sucht.

Keine Teilnehmer?

Autsch! Die Kommentare unter dieser Statusmeldung sprechen jedoch eine deutliche Sprache: Irgendwie hat dieses Köderelement rein gar nicht funktioniert. Die potentiellen Teilnehmer kommentieren bereits fleißig, dass es sich bei dieser Methode um einen Fake handeln dürfte.

image

In anderen Fällen, die recht ähnlich aufgebaut waren, zeigte sich auf der verlinkten Webseite eine inhaltliche Brücke zu einem echten Gewinnspiel, welches ein Affiliate Gewinnspiel ist.  Man muss an dieser Stelle differenzieren:  Das abschließende Affiliate Gewinnspiel ist zumeist legal, der vorangegangene Köder ist jedoch ein konstruiertes Fake-Gewinnspiel. Fake-Gewinnspiele sind die kleinen Geschwister der kommerziellen Fake-News: Sie müssen so konstruiert sein, dass man ihnen Glauben schenkt. Dem Verfasser ist es dabei egal, ob der Inhalt korrekt ist. In gewissem Umfang sind auch Fake-Gewinnspiele pseudoredaktionell.

Nimmt man an diesem Gewinnspiel teil, bekommt derjenige eine Provision, der den Link in seiner Webseite ZU diesem Gewinnspiel eingebaut hat. Das ist auch der Grund, warum derartige Fake-Gewinnspiele konstruiert werden: Es geht darum, Werbung anzuzeigen bzw. Werbelinks glaubhaft und wirksam einzubauen. Dem Verfasser des Fake-Gewinnspiels ist es somit schlichtweg egal, ob der eigene Inhalt korrekt ist.

Zu den oftmals abschliessend verlinkten Affiliates sollte man lediglich wissen, dass es hier um DATEN geht. Sprich, die Teilnehmerdaten werden in eine Datenbank gespeist und der jeweilige Teilnehmer dürfte in Folge WERBEMAILS, WERBEANRUFE uvm. bekommen. Diese Information, auch immer wieder in abgewandelter Form, findet der User im KLEINGEDRUCKTEN unter dem Gewinnspielformular vor:

Ja, ich bin damit einverstanden, dass eine Auswahl der in der Sponsorenliste aufgeführten Firmen mich postalisch, telefonisch oder per E-Mail oder SMS über Angebote aus ihrem jeweiligen Geschäftsbereich informiert. Die Auswahl der werbenden Unternehmen können Sie selbst beeinflussen. Das Einverständnis kann ich jederzeit widerrufen. Weitere Infos dazu hier.

In den meisten Fällen werden solche Nutzerdaten auch weiter verkauft. So ein Datensatz kann dann dem Verkäufer schon ein paar Euro bringen. Das am Ende eingebaute Affiliate Gewinnspiel ist also nicht illegal. Jedoch hat es mit den Versprechen im vorangegangenen Köder eher weniger zu tun.


Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstand durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Mehr von Mimikama