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Eine kürzlich veröffentlichte Studie behauptet, dass mindestens 50 Prozent der Facebook-Nutzer nur Fake-Accounts sind.

Das ist an sich schon eine große Behauptung, noch deutlicher wird aber die Brisanz, wenn man sieht, von wem die Studie ist: Aaron Greespan.

Wer ist Aaron Greenspan?

Die meisten Leute werden die Entstehung Facebooks nur aus dem Film „The Social Network“ kennen. In Erinnerung bleiben da die Vinklevoss-Zwillinge, welche gegen Zuckerberg klagten, da sie eigenen Angaben nach die wahren Erfinder Facebooks seien.
Ein Name fällt aber nicht in dem Film, was verwunderlich ist, da jener Herr ebenfalls gegen Zuckerberg klagte: Aaron Greenspan.
Greenspan war ein Mitstudent Zuckerbergs in Harvard und entwarf 2003 einen einfachen Webservice namens „houseSYSTEM“, welches von mehreren tausend Studenten genutzt wurde. In einer Email vom 19. September 2003 stellte er den Teilnehmern eine neue Funktion des Systems vor, mit dem man auf einfache Weise Mitstudenten finden könne: er nannte die Funktion „The Face Book“.
Vier Monate später startete Mark Zuckerberg seine Seite „thefacebook.com“.
Aus diesem Grund kam es zu einem Rechtsstreit zwischen Greespan und Zuckerberg, der 2009 mit einer außergerichtlichen Einigung endete. Genaue Zahlen sind nicht bekannt, es soll sich um eine Zahlung von 65 Millionen Dollar an Greenspan handeln.

Worum dreht sich die Studie?

Jene Studie mit dem Namen „Reality Check“ geht mit Facebook hart ins Gericht:
Auf 75 Seiten beschreibt Greenspan, wie Zuckerberg im Prinzip die Kontrolle über Facebook verloren hat und es gar nicht mehr möglich sei, die Fake-Accounts und andere Probleme wie Kreditbetrug und „Sextortion“ (Sex-Epressungen) in den Griff zu bekommen.

Zudem seien die offiziellen Nutzerzahlen widersprüchlich seien und absichtlich falsch angegeben würden, um Investoren und Werbetreibende zu täuschen.

Facebook dementiert

Per Email dementierte Facebook gegenüber „Mashable“ die Vorwürfe und bezeichnet sie als „eindeutig falsch“.
Wie „Futurezone“ berichtet, weist Facebook aktuell 2,2 Milliarden Nutzer aus, wovon Ende 2017 207 Millionen doppelt vertreten seien, nur rund 2 – 3 Prozent seien tatsächlich Fake-Accounts.

Die Studie ist öffentlich einsehbar, ein Urteil muss man sich aber selbst bilden, wie glaubhaft die Studie, welche sich auch teilweise eher auf Vermutungen und hochgerechneten Zahlen stützt, im Endeffekt ist.
Auf den Vorwurf der Voreingenommenheit reagiert laut „Futurezone“ Aaron Greenspan folgendermaßen:

„Leser meines Berichts können die Studie gerne als voreingenommen bezeichnen. Sie sollten aber auch bedenken, dass die Studie korrekt sein könnte.“

„Korrekt sein könnte„. Nicht unbedingt eine vertrauenserweckende Einstellung gegenüber der eigenen Studie.

Die Studie hat auf jeden Fall Ansätze, die zum Nachdenken anregen (zumindest sollte das Zuckerberg), die Zahlen sollte man jedoch mit Vorsicht geniessen, da sie teilweise auf subjektivem Empfinden und Schätzungen beruhen. Einerseits ist es denkbar, dass Facebook vielleicht die Zahlen schönt, andererseits sind Vermutungen keine Fakten!


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