5 Minuten im Himmel – The Choking „Game“

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Autor: Kathrin Helmreich

Wer gerne Tatort schaut, kommt der Titel vielleicht bekannt vor. Irreführend hierbei ist, dass man in Wirklichkeit nicht den Himmel besucht, sondern womöglich in der Hölle landet.

Ich kenne dieses “Spiel”, doch meine Nichten zum Beispiel nicht.

Als ich sie nach dem “Pilotentest” fragte, konnte ich den Schock in ihren Augen sehen. Harmloser Name für etwas derart Tödliches. Lieber nehme ich die Aufklärungsarbeit selbst in die Hand, denn wenn sie es von Freunden hören, wäre “alles nicht so schlimm” … oder ist es das vielleicht wirklich (nicht)?

Nicht neu und trotzdem immer aktuell – seit einiger Zeit taucht „Das Ohnmachtsspiel“, das eigentlich kein Spiel ist, wieder häufiger in den Medien auf. Welche Gründe haben vor allem Heranwachsende, sich gegenseitig so lange zu würgen, bis sie bewusstlos sind und manche gar nicht mehr aufwachen?

Unlängst auf Likemag geteilt, starb der 11-jährige Garrett Pope aus North Carolina Anfang September 2016 an den Folgen. Nachdem er mit seinen Freunden das „Choking Game“ („Würgespiel“) „gespielt“ hatte, wachte er nicht mehr auf.

Aber nicht nur in den USA kennt man dieses „Spiel“, überall auf der Welt wird es als Mutprobe oder Alternative zu Alkohol und Drogen, als „Kick“ und um „high zu werden“, praktiziert.

Vor allem über youtube kommen die Kinder leicht an Videos, die Aufnahmen von diesem gefährlichen Spiel zeigen und Nervenkitzel versprechen. Dabei ist es egal, ob das Video vor Jahren hochgeladen wurde oder erst vor einem Monat … dieses riskante Spiel scheint ein Dauerrenner zu sein.

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Quelle: youtube.com

Was ist das Ohnmachtsspiel eigentlich?

Getarnt als Spiel ist diese Praktik unter vielen Bezeichnungen weitläufig verbreitet. Die bekanntesten Begriffe sind hierbei:

  • Ohnmachtsspiel
  • Black Out
  • Choking Game
  • Space Monkey
  • 5 Minuten im Himmel (es gibt eine Tatort Folge zu dem Thema)
  • Pilotentest
  • und viele viele mehr

Sich gegenseitig bis zur Bewusstlosigkeit zu würgen ist keinesfalls neu, denn schon Anfang des 20. Jahrhunderts wurde diese Praktik im südfranzösischen Ort Manosque vielfach angewendet. Jean Giono hatte schon 1948 in seiner Novelle „Faust au village“ diese Methode beschrieben und in England war sie kurz nach dem Zweiten Weltkrieg weit verbreitet.

Die Möglichkeiten sind zahlreich:

  • Strangulation
  • Zusammenpressen des Brustkorbs
  • Atmen gegen Widerstand
  • Hyperventilation
  • Abdrücken der Halsschlagader …

Viele suchen bei dieser Methode den Kick.

Rauschähnliche Zustände locken vor allem Jugendliche. Ohne Drogen oder Alkohol kann das Aufwachen mit einem euphorischen Gefühl behaftet sein und legalisiert eine schädliche Praktik, die von jedem angewendet werden kann.

Neben Gruppendruck, Mutproben und anderen Zwängen spielt die Sucht nach dem „High sein“ eine große Rolle. Bevor der Körper ohnmächtig wird, schüttet das Gehirn Glückshormone aus, um den vermeintlich eintretenden Tod erträglicher zu machen.

Was den Irrglauben widerlegt, dass dieses “Spiel” weitaus sicherer wäre, als die Einnahme von Drogen.

Die Folgen sind genauso gravierend, wie schockierend und führten schon viele Male zum Tod:

  • Tod durch Strangulation von Seil, Schal, Kabel, etc.
  • div. Verletzungen durch Stürze
  • konstantes Absterben von Gehirnzellen (Hirnschädigung)
  • schon nach 3 Minuten ohne Sauerstoff wird das Gehirn geschädigt
  • nach 4 bis 5 Minuten stirbt man
  • Epilepsie, Krämpfe, Koma und akuter Herztod

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Quelle: shutterstock – Symbolbild

Symptome

Es gibt einige Anzeichen, die darauf hinweisen können, ob jemand das “Ohnmachtsspiel” praktiziert oder nicht:

  • Wiederkehrende, anhaltende Kopfschmerzen und Konzentrationsverlust
  • Blutergüsse/Quetschungen oder rote Linien an Hals und Genick
  • werden nicht selten mit Schals und ähnlichem versucht zu verdecken
  • blutunterlaufene Augen oder kleine rote Punkte im Gesicht (vor allem im Bereich der Augen), welche durch den inneren Druck beim Anhalten des Atems entstehen
  • Suchtverhalten (gereizt, aggressiv, akute Veränderungen der Persönlichkeit)
  • Verwirrung und Orientierungslosigkeit
  • zieht sich immer weiter zurück; exzessives Verlangen nach Privatsphäre
  • Neugierde und Nachfragen, wie es ist, bewusstlos oder auch tot zu sein
  • verknotete Wäschestücke, Gürtel, Schals usw.
  • Abnutzungserscheinungen an Einrichtungsgegenständen, die sehr stabil sind (z.B. Kleiderstange im Wäscheschrank)

Hierbei gilt, sehr aufmerksam zu beobachten, denn vieles davon ist auch einfach typisches Teenager-Verhalten.

Ist man selbst davon betroffen sucht man sich am besten eine Person, zu der man Vertrauen hat und auch weiß, dass sie einem helfen kann und einen nicht alleine lässt mit dem Problem. Die eigenen Eltern, Geschwister bis hin zu einem verantwortungsbewussten Lehrer stellen gute Anlaufstellen dar. Auch anonyme Beratungsstellen wie z.B. “Rat auf Draht” in Österreich oder das Deutsche Pendant “Nummer gegen Kummer” wahrt die Privatsphäre und kann allen helfen, sich von einer möglichen Sucht zu befreien.

Aufklärung und Wissen verhindert Leid!

Vor allem Kinder zwischen 7 und 18 sollten in dem Punkt wie Erwachsene behandelt werden, indem man keine Informationen vorenthält und ihnen klarmacht, dass dies kein Spiel ist, auch wenn es als solches tituliert wird.

Mit Kindern Klartext zu reden, kann zwar beängstigend sein, doch auch Leben retten. Ebenfalls die möglichen Konsequenzen in Form einer Behinderung aufzuzeigen, untermauert die Gefährlichkeit des “Würgespiels”.

Beispiele:

Besser:
Du fühlst dich vielleicht wie in Watte gepackt und ganz warm, aber das kommt daher, weil Tausende an Gehirnzellen sterben, während du gewürgt wirst. Zellen, die du nicht mehr wieder bekommst.

Als:
Du wirst dich wie in Watte gepackt und ganz warm fühlen. Es ist keine große Sache.

Stoppt das Würgespiel – Initiative und Aufklärungsmaterial:

G.A.S.P. (games adolescents shouldn’t play „Spiele, die man als Jugendlicher nicht spielen sollte“) (ENG)


Quelle: youtube.com – Aufklärungsvideo G.A.S.P.

Fazit:

 Das Würgespiel gibt es schon seit langer Zeit und leider wird es immer mal wieder aktuell und unter Jugendlichen verbreitet. Unwissen schützt vor Strafe nicht und somit benötigen Heranwachsende besonders sorgfältige Aufklärung im Umgang mit dieser Art von gefährlichen „Spielen“. Oft glauben wir, dass wir unsere Kinder schützen, indem wir sie von bestimmten Informationen fernhalten, doch gerade in solchen Fällen ist die hässliche Realität womöglich die lebensrettende Lösung. Gegen die Devise: 5 Minuten im Himmel – ein Leben lang in der Hölle

Quellen: Wikipedia, G.A.S.P, Landesschulrat Steiermark, Likemag, Culture of Saftey

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