Sowohl in Bielefeld, als auch in Lippe treiben sie wieder ihr Unwesen mit teils erfolgreichen Manövern: die angeblichen Microsoft-Mitarbeiter – mit der so genannten Enkel-Trick-Methode werden Opfer telefonisch in die Irre geführt
Schon seit Jahren berichtet mimikama über die Microsoft-Betrugsmasche – erst Anfang September erschien zu einer ähnlichen Methode ein Artikel: Anrufe von falschen Microsoft-Mitarbeitern. Ein aktueller Fall
Bielefeld
In den letzten Wochen erstatten Bürgerinnen und Bürger vermehrt Anzeige, da sie Opfer eines vollendeten oder versuchten Betruges wurden.
Die Betrugsmasche ist an die bekannten Enkel-Trick-Betrugsversuche angelehnt und beginnt mit einem meist englischsprachigen Anrufer, der sich als angeblicher Microsoft-Support-Mitarbeiter ausgibt. Dabei weist der Betrüger das Opfer auf eine vermeintlich notwendige Lizenzverlängerung seines Microsoft-Betriebssystems hin. Gegen eine Geldzahlung bieten die Täter die Lizenzverlängerung, oft für 2 bzw. 5 Jahre oder aber lebenslang, an.
Der vermeintliche Microsoftmitarbeiter fordert das Opfer auf, ein entsprechendes Fernzugriffsprogramm von einer Internetseite herunterzuladen und auf dem Computer zu installieren. Mit diesem neu installierten Programm können die Täter dann selbst auf den Rechner zugreifen und weitere Manipulationen am PC des Geschädigten vornehmen (z. B. Ausspähen von Bank- und Kreditkartendaten oder Sperren des Computers).
Die geforderte Zahlung des Geldbetrages, oftmals mehrere hundert Euro, soll nahezu immer über einen internationalen Zahlungsdienstleister, z.B. Western Union, vorgenommen werden. Wird dieser Aufforderung durch das Opfer nachgekommen, so ist das überwiesene Geld in den allermeisten Fällen verloren.
Die Polizei rät:
Beenden Sie derartige Telefonate sofort! Geben Sie keine sensiblen Daten am Telefon preis! Installieren Sie keine Software, wenn Sie am Telefon dazu aufgefordert werden! Geben Sie auch bei mehrfachen Anrufversuchen nicht nach und beenden Sie diese immer wieder.
Ist eine Installation der neuen Software erfolgt, trennen Sie den Computer sofort vom Internet. Darüber hinaus sollten Sie das Gerät von einem Experten überprüft lassen und Strafanzeige bei der Polizei erstatten.
Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat 25 unter 0521-545-0 entgegen.
Lippe
Seit Dienstag meldeten sich mehrere Lipperinnen und Lipper bei der Polizei und gaben an, von angeblichen Microsoft-Mitarbeitern angerufen worden zu sein, die Zugang zum Rechner haben wollten.
Die Polizei warnt vor derartigen Anrufen bzw. davor, den Anweisungen der Anrufer Folge zu leisten. Ziel ist es, Daten aus dem Rechner auszuspähen. Angeblich sollen Sicherheitslücken überprüft werden. Das geht aber nur, wenn man den Zugang zum Rechner bekommt.
Generell gilt: Microsoft ruft Sie nicht an!
Diese Form der Kriminalität wird „Phishing“ genannt, eine bereits seit Jahren bekannte Masche. Die Palette der Legenden, unter denen Anrufer „firmieren“ ist sehr vielfältig. Ziel in allen Fällen ist es jedoch, sensible und persönliche Daten auszuspähen, um sie dann missbräuchlich zu benutzen.
Führen Sie keine Installation von Software durch, zu der Sie am Telefon aufgefordert werden. Folgen Sie auch keinen Links, die Ihnen genannt werden.
Tätigen Sie keine Zahlungen (z.B. durch Herausgabe der Kreditkatendaten).
Unterbrechen Sie im Notfall die Verbindung zum Computer. Ohne Ihre eigene vorherige Supportanfrage und Zustimmung werden Unternehmen (z.B. Banken, Softwarefirmen, Provider o.a.) Sie niemals dazu auffordern, Daten auf Ihrem Computer zu installieren oder eine Fernwartung vornehmen zu lassen. Merken Sie sich angezeigte Rufnummern im Display Ihres Telefons, wenn Sie in diesem Zusammenhang einen Anruf bekommen.
Im akuten Fall können Sie sich selbstverständlich auch an die örtliche Polizeidienststelle wenden. Beispielsweise finden Sie auf der Homepage des Bundesamtes für Sicherheit und Informationstechnik (BSI) unter bsi.bund.de oder unter polizei-beratung.de wertvolle Hinweise, wie Sie sich vor derartigen Maschen schützen und sichern können.
Fazit:
- Microsoft ruft nicht an!
- derartige Telefonate sofort beenden
- keine sensiblen Daten preisgeben
- keine Software installieren
- auch bei mehreren Anrufversuchen nicht nachgeben
- Computer sofort vom Internet trennen, falls eine Installation erfolgte
- einen Computer-Experten zu Rate ziehen
- Strafanzeige bei der Polizei erstatten
Quelle: Polizei Bielefeld, Polizei Lippe
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