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Es gibt sie auf Facebook, Instagram, Twitter: Angebote für unglaublich günstige Kredite mit wenig Aufwand.
Das Wichtigste in Kürze
- Wenn ihr finanziell in der Klemme steckt und Eltern, Großeltern oder andere Verwandte nicht helfen können, kommen vielleicht Kredite ins Spiel.
- Die solltet ihr aber nicht leichtfertig abschließen, denn es dauert oft Jahre, bis sie zurückgezahlt sind!
- Bei Facebook, Instagram, Twitter und anderen sozialen Netzwerken versuchen auch unseriöse Vermittler euch einen Kredit schmackhaft zu machen.
- Doch Vorsicht: Geld seht ihr bei solchen Angeboten eher nicht. In der Regel sollt ihr für neue Verträge bezahlen – und macht somit noch mehr Schulden!
Geld bekommen mit minimalem Papierkram, Sicherheiten sind nicht nötig, die Schufa bleibt auch außen vor – kurz: ideal bei geringem Einkommen oder wenn man schon Schulden hat. Na, klingt das verlockend? Solche Floskeln verwenden unseriöse Kreditvermittler gerne. In sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram oder Twitter verbreiten sie ihre Werbung.
Aber gerade bei geringem Einkommen oder Schulden sind Kredite keine gute Idee! Sie kosten Geld und es dauert oft Jahre, bis sie zurückgezahlt sind. Das bekommt ihr jeden Monat zu spüren. Seriöse Banken wissen das und lehnen eine Kreditanfrage in solchen Situationen zu Recht häufig ab.
Ob ihr tatsächlich jemals Geld bekommt, wenn ihr auf ein Angebot in sozialen Netzwerken reagiert, ist fraglich. Denn häufig steckt Abzocke dahinter!
Abzocke 1: teure Vermittlung
In der Regel sind diejenigen, die für solche Kredite werben, nicht die, von denen man auch angeblich Geld bekommt. Es sind Vermittler, die Kreditanfragen an Banken weiterleiten. Viele wollen sich dieses Weiterleiten bezahlen lassen, denn daran verdienen sie.
Sie bieten dann zum Beispiel Antragsunterlagen für eine angeblich genehmigte „Finanzsanierung“ an. Die kommt per Nachnahme, ihr sollt sie also beim Postboten bezahlen. So müsst ihr erst mal Geld ausgeben, ohne zu wissen, ob ihr überhaupt Geld bekommt. Häufig sind die Unterlagen wertloses Papier.
Das bedeutet „Finanzsanierung“
Eine „Finanzsanierung“ hat nichts mit Finanzierung zu tun, auch wenn sie ähnlich klingt. Bei der „Finanzsanierung“ wird kein Kredit gewährt, sondern meist lediglich versprochen, die Finanzunterlagen zu sortieren und eventuell einen Anwalt mit der Verhandlung mit Gläubigern zu beauftragen.
Dafür benötigt man aber keine Hilfe und wenn doch, hilft auch der Anwalt. Außerdem gibt es bei Schulden und privater Insolvenz auch kostenlose Unterstützung, zum Beispiel in einigen Beratungsstellen der Verbraucherzentrale NRW.
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Andere Vermittler bieten sogar an, euch zu Hause zu besuchen. Dann drehen sie euch oft Versicherungen, vermögenswirksame Leistungen oder dubiose Geldanlagen an. Die bezeichnen sie als „Sicherheiten für die Bank“, damit die eure gewünschten Darlehen genehmigt.
Aber ganz ehrlich: Das ist ziemlicher Blödsinn! Denn solche Verträge stellen weder eine zusätzliche Sicherheit dar, noch erhöhen sie die Chance auf den Kredit. Im Gegenteil: Ihr macht zusätzliche Schulden, was die Chance auf ein Darlehen eher mindert.
Abzocke 2: teure Kreditkarten
Mit einer anderen Masche drehen euch unseriöse Kreditvermittler teure Prepaid-Kreditkarten an. Bevor ihr sie nutzen könnt, müsst ihr sie erst mal mit Guthaben aufladen. Die Vermittler behaupten, die Karte sei Voraussetzung dafür, dass die Bank euren Kreditantrag genehmigt. Spoiler: Auch hier wissen wir Verbraucherschützer aus Erfahrung, dass ihr in der Regel kein Geld bekommt.
Für die Kreditkarte sollt ihr aber bezahlen: Einmal per Nachnahme bei Lieferung und später wird auch noch eine „Jahresgebühr“ fällig. Ihr habt also keinen Kredit und zusätzlich eine – meist überteuerte – Prepaid-Kreditkarte am Hals.
Merkmale unseriöser Kreditangebote
Es gibt einige Dinge, an denen ihr unseriöse Werbung für Kredite erkennen könnt:
- Die Anbieter verwenden Begriffe wie „schufa-frei“, „fair“, „transparent“ oder „zuteilungssicher“.
- Die Internetseiten der Vermittler haben oft seriös klingende und Vertrauen erweckende Namen, aber falsche Siegel. Sucht also im Internet nach den Siegeln und prüft, ob es die ausstellenden Organisationen wirklich gibt.
- Auch ein Hinweis auf die „behördliche Zulassung nach Paragraph 34c der Gewerbeordnung“ ist kein Zeichen dafür, dass der Anbieter seriös ist. Denn diese behördliche „Zulassung“ ist eine reine Formsache und keine Qualitätsprüfung.
- Es werden Vorauszahlungen oder Nachnahmegebühren verlangt. Das sind recht sichere Zeichen dafür, dass die Vermittlung nicht seriös ist. Denn einen Anspruch auf Vergütung haben Kreditvermittler nur, wenn auch tatsächlich ein Darlehen genehmigt und ausgezahlt wird. Ob das passiert, können sie im Voraus ja gar nicht wissen.
Der Verbraucherzentrale hilft euch
Seid ihr trotz unserer Warnhinweise auf einen Kreditvermittler reingefallen, vereinbart einen Termin bei unseren Rechtsberatern! Sie können euch helfen, Verträge möglicherweise rückgängig zu machen und zu viel gezahltes Geld vielleicht zurück zu bekommen.
Passend zum Thema: Dubiose Kreditangebote auf Facebook
Quelle: checked4you
Artikelbild: Shutterstock / Von Maryna Pleshkun
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