Der bekannte US-Verschwörungstheoretiker Alex Jones hat wiederholt behauptet, dass der Amoklauf an der Sandy-Hook-Grundschule im Dezember 2012 nur inszeniert wurde. Das ist jedoch nicht die einzige Verschwörung, die er unter seinen Anhängern verbreitet. Nun wurde er zu einer Schadenersatzstrafe von über 49 Millionen Dollar verurteilt.

Sandy-Hook-Massaker

Der damals 20-jährige Adam Lanza tötete in den frühen Morgenstunden des 14. Dezembers 2012 seine Mutter und machte sich, mit den auf ihren Namen registrierten Waffen, auf den Weg zur Sandy-Hook-Grundschule in Newtown im Staat Conneticut (USA). Dort beendete er innerhalb von wenigen Minuten, das Leben von insgesamt 27 Personen. 20 Kinder zwischen fünf und sieben Jahren, sechs Lehrkräften und schließlich auch sein eigenes.

Nachdem der rechtsextreme und wohl bekannteste Verschwörungstheoretiker und Radiomoderator in den USA, Alex Jones, immer wieder behauptet hatte, dass dieses grauenhafte Massaker nur inszeniert und die trauernden Eltern lediglich gute Schauspieler gewesen seien, wurde er daraufhin von den Eltern des 6-jährigen Jesse, welcher dem Amokläufer zum Opfer fiel, wegen Verleumdung und Verbreitung von Unwahrheiten verklagt.

Die von Alex Jones verbreitete Verschwörungstheorie hatte zur Folge, dass die Familien des Opfers über Jahre hinweg von seinen Anhängern belästigt, angegriffen und sogar mit Todesdrohungen konfrontiert wurden.  

49 Millionen Dollar Entschädigung

Das Gericht in Texas hatte am Freitag entschieden, dass der US-Verschwörungserzähler, der betroffenen Familie eine Entschädigung von mehr als 49 Millionen Dollar zahlen muss. Bei dem Urteil handelt es sich um einen sogenannten Strafschadenersatz. Das bedeutet, dass dieser deutlich höher ist als der eigentliche Schadenersatz, zu welchem er einen Tag zuvor noch auf 4,11 Millionen Dollar verurteilt wurde.

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Zwei weitere Prozesse gegen Jones sind von anderen Eltern, deren Kinder Opfer des Amoklaufes an der Sandy-Hook-Grundschule wurden, für den kommenden Monat anberaumt. Da die Firma von Jones jedoch Konkurs angemeldet hat, könnte es sein, dass sich diese noch verschieben werden. Jones währenddessen ermuntert er seine Fans dazu, mehr Merchandise Produkte zu kaufen, um die finanziellen Folgen des Urteils auf diesen Weg zu begleichen.

(K)eine Spur von Reue?

Nach eigenen Angaben habe er diese Theorie in die Welt gesetzt und verbreitet, damit strengere Waffenkontrollen seitens der Politik einfacher durchzusetzen seien. Während des Prozesses hat er zugegeben, dass der Amoklauf an der Sandy-Hook-Grundschule „hundert Prozent real“ sei.

Ob er es auch tatsächlich so meint, wie er es sagt, bleibt anzuzweifeln. Immerhin äußerte er sich während des Prozesses in seiner Shop beleidigend über das Verfahren. Den Hinterbliebenen der Opfer reicht Jones Erkenntnis jedenfalls nicht als Entschuldigung aus.

Sie kennen Alex Jones vielleicht aus Erzählungen wie …

… Wie der Behauptung, dass die US-Regierung an den Anschlägen des 11. September 2001 beteiligt gewesen wäre. Über seinen Podcast und seine Website, hatte Jones keine Gelegenheit ausgelassen, Verschwörungsmythen über mögliche Kinderpornoringe in Pizzerien oder darüber, dass Barack Obama seine Geburtsurkunde gefälscht hätte, zu verbreiten oder zu befeuern.

Dem Anwaltsteam von Alex Jones unterlief ein fataler Fehler, leiteten diese doch aus Versehen Inhalte des Mobiltelefons des Angeklagten an die klagende Partei weiter. Insgesamt über zwei Jahre, teils belastendes Material bezüglich des Sturms auf das Kapitol am 6. Januar 2021 sind darin enthalten.

Mit diesem Material wird sich nun der zuständige Untersuchungsausschuss beschäftigen.

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Quellen: Süddeutsche Zeitung, Tagesschau, derStandard:Eltern verklagen US-Verschwörungstheoretiker Alex Jones wegen Lügen über Schulmassaker“, US-Verschwörungserzähler Alex Jones muss Sandy-Hook-Hinterbliebenen Millionen zahlen“, „US-Verschwörungserzähler Alex Jones muss weitere 45,2 Millionen Dollar Schadenersatz zahlen

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