Vorsicht vor Identitätsdiebstahl auf Facebook.

Autor: Tom Wannenmacher

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Identitätsdiebstahl auf Facebook.
Identitätsdiebstahl auf Facebook.

„Warnung! Fast alle Facebook-Konten werden verdoppelt. keine 2te Einladung mit meinem Namen annehmen. Ich habe keine zwei Profile! Kopieren und einfügen an ihrer Pinnwand!“

Diese Meldung bekommt man aktuell wieder auf Facebook zu sehen. Veröffentlicht wird diese im Moment von sehr vielen Nutzer der Plattform und es handelt sich dabei um keinen Fake. Diese Warnung wird deshalb immer wieder gepostet, da seit Jahren bereits bestehende Facebook-Profile von Betrügern 1:1 kopiert werden.

Es handelt sich dabei also nicht um die von Nutzern oft erwähnten „Hacker“, die nach einem erfolgreichen Phishingversuch das jeweilige Konto übernehmen, sondern um eine Kopie eines Kontos.

So gehen die Betrüger dabei vor:

Hierbei sammeln Kriminelle alle “öffentlich zugänglichen Informationen” und erstellen dazu ein neues Profil auf Facebook. Mit öffentlich zugänglichen Informationen sind all jene Informationen gemeint, die man findet, auch wenn man mit der Person nicht befreundet ist.

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Darunter fallen Profil- sowie Titelbild und alle persönlichen Angaben, die man unter “Info” selbst eingegeben hat und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat – so auch Freundeslisten, wenn diese auf “öffentlich” stehen. Statusbeiträge, die man “öffentlich” teilt, zählen aber auch nicht selten dazu.

Sind alle Informationen gesammelt, die es zu Sammeln gibt, wird eine neue Facebook-Identität mit gleichlautendem Namen und dem bislang verwendeten Profil- und Titelbild angelegt. Danach durchforstet der Betrüger die gesamte Freundesliste des Opfers und versendet unter einem Vorwand eine erneute Freundschaftsanfrage, z.B. weil das bestehende Profil gesperrt worden wäre. Nimmt der unwissende Freund diese Anfrage an, schnappt die Falle zu.

Dieser vermeintliche Freund, der eigentlich der Betrüger ist, schickt dem neuen Opfer eine Nachricht mit der Bitte, seine Mobiltelefonnummer nochmals zu nennen. Daraufhin werden Zahlencodes empfangen, bei denen oberste Vorsicht geboten sind! Denn diese Codes sind bares Geld wert!

Beispiel einer Nachricht eines Betrügers:

Schreenshot der Facebook-Nachricht
Schreenshot der Facebook-Nachricht

Bild im Klartext:

Ich habe dir ein PiN geschickt und der ist für mich sehr wichtig und wenn du die SMS erhalten hast könntest du mir diesen Code schicken Okay?

Schickst du ihm aber diesen Zahlencode, löst der Betrüger diesen bei einem Zahlungsdienstleister ein und belastet  die Handyrechnung seines Opfers. Gibt man nur seine Handynummer weiter, führt dies noch zu keinem Betrug. Gibt man jedoch den Code weiter, wird es teuer!

MERKE: Gib niemals per SMS zugesandte Bezahl- oder Bestätigungscodes weiter, auch nicht, wenn sie von einem vermeintlichen Freund stammen sollen! Weder über den Messenger noch über andere soziale Netzwerke!

Am besten fragst du deine Freunde direkt und / oder persönlich, ob sie dir tatsächlich eine erneute Freundschaftsanfrage geschickt haben.

Kostprobe gefällig?

Welches ist das Original – und welches Profil die Fälschung?

image(Diese Bilder stammen aus unserem Bericht: Gefälschte Facebookprofile – geprellte Freunde – teure Rechnungen)
(Diese Bilder stammen aus unserem Bericht: Gefälschte Facebookprofile – geprellte Freunde – teure Rechnungen)

Ich wurde abgezockt – was kann ich tun?

Eine Anzeige beim jeweiligen Landeskriminalamt legen wir nahe. Angesichts der steigenden Zahlen von Internet-Kriminalität wurden hier Spezialeinheiten aufgebaut. Das sogenannte Cyber Crime Competence Centrum arbeitet technisch hoch professionell und vernetzt. Die Facebook-Betrugsmasche mit gefälschten Profilen ist den Beamten hinlänglich bekannt. Einigen organisierten Banden konnte so auch schon das Handwerk gelegt werden – auch im Bereich der Facebook-Profil-Kopien.

Dafür sind die Beamten natürlich auf Anzeigen und damit die Mithilfe der Betroffenen angewiesen. Die Dunkelziffer ist nach Angaben des LKA Sachsen bei derartigen Betrugsfällen nach wie vor sehr, sehr hoch.

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Verbraucherzentralen unterstützen!

Betroffene und Ratsuchende können sich zudem in einer der Beratungsstellen der 16 Verbraucherzentralen beraten lassen.

Neben persönlichen Beratungsgesprächen, die für Sachsen z.B. unter der Nummer des sachsenweiten Termintelefons 0341-6962929 vereinbart werden können, ist auf der Website der Verbraucherzentrale Sachsen auch eine Email-Beratung möglich.

Eine telefonische Beratung wird ebenfalls gewährleistet. Alle Infos dazu gibt es auf der Website: https://www.verbraucherzentrale-sachsen.de/telefonberatung


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