Wer ist denn überhaupt dieser Mann?

Autor: Andre Wolf

“Was willst du, du kannst gar nix machen, Junge.”. So beginnt ein Video, in dem ein Mann aussagt, dass Migranten in Deutschland Vorrechte haben. In einem gut dreieinhalb Minuten langen Video werden mehrere Aussagen darüber getätigt, warum Deutsche im eigenen Land machtlos sind.

Der Protagonist selbst ist augenscheinlich nicht deutscher Abstammung, was dem Video und der Aussage eine spezielle Note verleiht. Darüber hinaus ist im Hintergrund der Aufnahme eine Landkarte zu sehen, auf der Wahlkreise abgebildet sind. Es handelt sich um Wahlkreise aus dem Bundesland Nordrhein-Westfalen, genauer gesagt sind es Wahlkreise der Stadt Essen.

An dieser Stelle tritt für die Zuschauer die Frage auf: Wer ist der Mann? Diese Frage kann man ins Zentrum stellen, da sich anhand der Antwort weitere Fragestellungen ebenso beantworten. Zur Beantwortung der Frage liefert das Video ein paar Anhaltspunkte, anhand derer man fündig wird.

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Mit Hilfe der Rückwärtsbildersuche findet man verschiedene Seiten mit dem Video. In den Kommentaren dazu liest man den Namen des Darstellers:

Serge Menga

Der Mann in dem Video ist kein namenloser Hobbyredner, sondern fand bereits in der Vergangenheit Erwähnung in den Medien. Die WELT portraitierte ihn am 26. Dezember 2016 in einem Artikel unter der Schlagzeile „Wer sich nicht integrieren lassen will, muss gehen“ [1]. Aus diesem Artikel erfährt man, dass er einst als Flüchtling aus dem Kongo nach Deutschland gekommen ist und nun ein integrierter Familienvater mit deutschem Pass ist. BENTO schrieb am 13. Mai 2017 darüber [2]:

Als Kind floh er mit seiner Familie nach Europa, seit seinem 11. Lebensjahr lebt er in Deutschland. Menga wuchs in einer deutschen Pflegefamilie auf, machte seinen Realschulabschluss und dann eine Ausbildung zum Energieelektroniker.

Ebenso erfährt man, dass Menga sich stark politisch engagiert. Nach Aussagen eines WAZ Artikels vom 27. Juli 2016 lautet es, “Facebook-Star Serge Menga wollte in die AfD eintreten” [3], doch die AfD wird in diesem Artikel mit den Worten „Wir wollen uns nicht das Boot vollmachen mit Leuten, die wir nicht auf Herz und Nieren geprüft haben.” zitiert. Menga habe nach Angaben der WELT beschlossen, als Parteiloser in die Politik zu ziehen.

Bei der nächsten Landtagswahl in NRW im Mai 2017 möchte er als parteiloser Kandidat auf Stimmenfang gehen.

In dem oben bereits erwähnten Artikel von BENTO über ihn erfährt man einige Punkte über seinen Wahlkampf [2]. Dort ist erwähnt und auch bebildert, dass er zum einen natürlich auch Straßenwahlkampf betrieben hat, jedoch wesentlich stärker auf den Wahlkampf in sozialen Netzwerken gesetzt hat. Dieser fand hauptsächlich auf seiner Facebookseite Serge Menga KLAR TEXT, auf der man eine recht große Anzahl an Videos von ihm findet, statt.

Wahlkampfvideo

Damit dürfte auch recht deutlich werden, dass es sich bei dem eingangs beschriebenen Video um ein Wahlkampfvideo Mengas handelt, was optisch mit der im Hintergrund sichtbaren Wahlkreiskarte korreliert. Seit dem Januar 2016 hat er 155 Videos auf seiner Facebookseite veröffentlich. Dieses Video erschien dabei am 5. Mai 2017 [4], direkt in der Endphase zum Landtagswahlkampf in NRW, der am 14. Mai 2017 stattfand. Zu dem Video beschreibt er:

++WAS MACHEN…WAS …????!!!!++
Ich bin der Alptraum von jeden Realitätsverweigerer…!

ACHTUNG ACHTUNG KLARE DARSTELLUNG ÜBER DIE EINSTELLUNG
MANCHER UNFRIEDENSTIFTER !!

Gewidmet den verzweifelten und in Stich gelassene Polizeibeamte,deutsche Bürger,Migranten, „wahre Flüchtlinge“ und Einwanderer !!

Das ist der Dialog der EUCH erwartet,wenn Ihr nach Antworten sucht !”

ACHTUNG dies trifft nicht auf alle zu,aber auf die Fünf vom Berlin zu 100% !!!!

Bevor Ihr von HETZE redet, schaut Euch diese verzweifelte MUTTER in dem Beitrag an…ich könnte heulen!!!

In diesem Video spricht er nicht aus seiner Position heraus, sondern aus der potentiellen Position von Flüchtlingen/Migranten. Dabei bezieht er sich auf einen Fall, der im Sat1 Frühstücksfernsehen gezeigt wurde [5]. Menga will verdeutlichen, was er selbst als ehemaliger Flüchtling und mittlerweile integrierter Mensch mit deutschem Pass verurteilt. Ihn verärgert es, wenn Migranten sich nicht integrieren wollen und gar kriminell sind. So gibt ihn die WELT wieder:

„Mit welchem Recht nehmen sich manche Menschen Sachen heraus, die das Ansehen aller hier lebenden Ausländer besudeln?“

„Für die Menschen sind es wieder die Ausländer, die etwas Schlimmes gemacht haben. Da wird nicht mehr differenziert.“

„muss man differenzieren. Schwarze Schafe gibt es überall.“

Bei BENTO lautet es hierzu:

„Ich bin kein Unmensch“, sagt Menga. Aber er wolle auch keine Kriminellen im Land.

Vergleiche:

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