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In einer als Bild verbreiteten Tabelle sieht man angeblich die Anzahl der Todesfälle durch diverse Nebenwirkungen von Impfungen. Doch die Zahlen werden missinterpretiert.

Versteht uns nicht falsch: Wir bewundern es, wenn jemand so tief recherchiert hat und eine übersichtliche Tabelle aus den Daten der EMA (Europäische Arzneimittel Agentur) fertigte. Dann sollten die Daten allerdings auch richtig beschrieben werden, denn eventuelle Todesfälle durch Impfungen lassen sich daraus gar nicht ablesen.

Dieses Bild mit der Tabelle und der Behauptung wird verbreitet:

Die Tabelle mit den angeblichen Todesfällen
Die Tabelle mit den angeblichen Todesfällen

Die Tabelle ist unterteilt in Fatal Cases (tödliche Fälle), die drei Impfstoffe von Pfizer, Moderna und AstraZeneca und die Gesamtzahlen. In der Spalte „Fatal Cases“ sind eine Vielzahl von Nebenwirkungen aufgezählt, welche – oberflächlich betrachtet – zum Tod nach der Impfung führten.

Doch bei genauerer Betrachtung sollte auffallen, dass da etwas nicht stimmen kann…

Ein Blick auf die Nebenwirkungen

„Fatal Cases in Reaction Group“, also die tödlichen Fälle in der Reaktionsgruppe. Klingt eindeutig, oder? Verwirrend ist dann aber, was für tödliche Fälle aufgezählt werden, unter anderem:

  • Verletzungen, Vergiftungen und verfahrenstechnische Komplikationen
  • psychiatrische Erkrankungen
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
  • Chirurgische und medizinische Eingriffe
  • Soziale Umstände
  • Schwangerschaft, Wochenbett und perinatale Erkrankungen

Durch diese kleine Auswahl sollte bereits klar sein, dass dies keine direkte Aufzählung der Nebenwirkungen der Impfungen sind. Die Zahlen sind aber korrekt und stammen tatsächlich aus der Europäischen Datenbank gemeldeter Verdachtsfälle von Arzneimittelnebenwirkungen (siehe HIER).

Was für Zahlen sieht man dann also genau? Und sind dies alles wirklich Todesfälle nach Impfungen?

Was die Zahlen bedeuten

In der Tabelle finden sich Werte, die tatsächlich als eventuelle Nebenwirkungen der Impfstoffe an die EMA gemeldet wurden, beispielsweise Sehstörungen oder Magen-Darm-Probleme. Allerdings sind in der Tabelle auch u.a. Schwangerschaften und soziale Umstände zu finden, welche ganz sicher keine Nebenwirkungen sind.

Dies liegt daran, dass nicht nur eventuelle Nebenwirkungen erfasst werden, sondern auch die anderen Umstände, in der sich jemand befand, der in zeitlicher Nähe zu der Impfung verstarb, inklusive anderer Medikamente, die jemand zu sich nahm.

Als Beispiel hier die individuellen Daten eines 90-jährigen Mannes, der nach einer Impfung verstarb:

Datenblatt eines Verstorbenen
Datenblatt eines Verstorbenen, Quelle: EMA

Als mögliche Nebenwirkungen wurden Schüttelfrost, Delirium, Schmerzen und Juckreiz erfasst, allerdings auch eine ganze Liste anderer Medikamente, die der Mann nahm, unter anderem das eher harmlose Paracetamol, ein fiebersenkendes Mittel.

Nun kommt trotzdem niemand auf die Idee, dass der Mann an Paracetamol verstarb, obwohl er dies bis zu seinem Tode einnahm. Die Angaben sind aber äußerst wichtig, damit untersucht werden kann, ob bestimmte Umstände oder Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln zum Tod geführt haben könnten.

Auch ist es so, dass bei der Aufzählung von eventuellen Nebenwirkungen die Personen mehrfach gezählt werden. Jener 90-jährige Verstorbene findet sich also bei den Zahlen für Schüttelfrost, Delirium, Schmerzen und Juckreiz.

Fassen wir zusammen

  • Die Tabelle zeigt nicht nur gemeldete Nebenwirkungen, sondern auch andere Umstände, wie z.B. Schwangerschaften und chirurgische Eingriffe
  • Die Zahlen der tatsächlichen, vermuteten Nebenwirkungen beinhalten keine absoluten Zahlen, da viele Verstorbene mehrere Symptome hatten und demnach auch mehrfach in die Zahlen einfließen
  • Die Zahlen der Nebenwirkungen sind folglich nicht dazu geeignet, die Anzahl der Verstorbenen zu berechnen
  • Die EMA weist selbst darauf hin (siehe HIER), dass die Verdachtsmeldungen von Nebenwirkungen nicht zwangsläufig bedeuten, dass diese im Zusammenhang mit einer Impfung stehen

Die in dem Bild angegebenen Zahlen spiegeln somit nicht die Anzahl der Todesfälle nach COVID-19 Impfungen wider.

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Weitere Quelle: AFP
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Angeblich gibt es heimlich gefilmte Aussagen von Wissenschaftlern, die zugeben, dass Impfungen tödlich sind und die Ursachen vertuscht werden.


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