Amazon-Restpostenverkäufe auf Amazon: Vorsicht, Nepp!

Eine Masche, die häufig auf Facebook zu sehen ist, findet auch direkt auf Amazon statt: Angebliche Restpostenverkäufe, bei denen es sich jedoch um Billigware aus China handelt, die das Geld nicht mal im Entferntesten wert ist.

Autor: Ralf Nowotny

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Wenn ein Paket partout nicht zugestellt werden kann, schickt Amazon es an den Verkäufer zurück. Eigentlich müsst ihr euch nur diesen einen Satz merken, denn dann könnt ihr eine Menge Geld sparen, indem ihr niemals sogenannte „Mystery-Boxen“ kauft, die leider auch bei dem Onlineversandhändler direkt angeboten werden und dadurch noch stärker den falschen Eindruck vermitteln, sie seien direkt von ihnen.

Die Mystery-Boxen auf Amazon

Es ist wichtig zu wissen, dass Amazon ein Online-Marktplatz wie eBay oder Etsy ist, dies muss deutlich erwähnt werden, da viele Nutzer anscheinend glauben, dass eine Ware automatisch gut sein muss, da sie ja schließlich auf Amazon steht. Dies ist jedoch ein Fehlschluss, denn es wird keine direkte Qualitätsanalyse durchgeführt.

Es kann dort also jeder als Verkäufer fungieren, bei zu vielen Verstößen fliegt man aber wieder raus. Das stört viele chinesische Händler nicht wirklich, sie eröffnen einfach ein neues Konto und bieten dann solche und ähnliche „Mystery-Boxen“ an:

Nur angebliche Restposten des Onlineversandhändlers
Nur angebliche Restposten des Onlineversandhändlers

Das Logo des Onlineversandhändlers auf dem Paket soll suggerieren, dass es sich um Restposten von Amazon handelt, doch mit wenigen Klicks seht ihr, wer dahinter steckt. Der Name alleine unter den Kaufen-Buttons wirkt verdächtig:

Skurriler Händlername
Skurriler Händlername

Ein Klick auf den Namen zeigt dann, woher die Ware eigentlich stammt:

CN = China und ein Zungenbrecher-Geschäftsname
CN = China und ein Zungenbrecher-Geschäftsname

Ein Blick auf die Bewertungen lohnt sich!

Viele dieser Händler sind erst sehr neu auf Amazon und wurden nur sehr wenig oder gar nicht bewertet, doch manche dieser Händler gibt es schon seit Jahren und können sich gut halten, weil sie auch „normale“ Waren verkaufen, für diese mittelmäßig bis gute Bewertungen bekommen (die aber oftmals gefälscht wirken) und somit quasi „unter dem Radar“ fliegen – sie entgehen immer knapp einem Rausschmiss von der Plattform.

Beim Blick auf die Bewertungen gilt: Sich immer die schlechtesten Bewertungen zuerst ansehen, denn diese sind meistens die ehrlichsten. Schauen wir uns also mal an, was Kunden über die angeblichen Restposten schrieben:

Diverse Kundenbewertungen
Diverse Kundenbewertungen

Rücksendung oder Erstattung nicht möglich? Das widerspricht deutschem Recht!

Da diese Produkte auf der deutschen Version der Plattform angeboten werden, gilt auch deutsches Recht. Dem versuchen sich viele Händler zu entziehen, indem sie solche Sätze in die Beschreibungen einfügen:

Ein Widerspruch zu deutschem Recht
Ein Widerspruch zu deutschem Recht

Da es sich um ein „spezielles Produkt“ handele, werden Rücksendungen und Erstattungen seitens des Händlers nicht unterstützt – netter Versuch, aber so funktioniert das nicht. Der Verbraucher hat nach Abschluss eines Fernabsatzvertrages regelmäßig ein Widerrufsrecht nach § 355 BGB.

Einfach ausgedrückt: Der Kaufvertrag kann innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt einer Ware ohne Angaben von Gründen widerrufen werden.

Mit Beharrlichkeit zum Erfolg

Kollegin Beate ist als Händlerin und Kundin sehr erfahren mit solchen Händlern aus China und kann folgenden Tipp geben: Beharrlich bleiben!

Direkt bei Amazon gibt es mehrere Möglichkeiten, den Händler zu kontaktieren. Dort kann man dann auch deutlich auf das Widerrufsrecht hinweisen und darum bitten, einen Rücksendeschein vom Händler zu bekommen, damit die Ware kostenfrei zurückgesendet werden kann.

Da eine Rücksendung nach China zumeist sehr viel teurer als die eigentliche Ware ist, scheuen sich viele Kunden vor einer Rücksendung, und Händler werden auch nur in den wenigsten Fällen einen kostenfreien Rücksendeschein ausstellen, weswegen sie oftmals zumindest eine Teilerstattung anbieten – was für die Händler besser ist als eine schlechte Bewertung!

Dann hat man zwar immer noch eine oftmals nutzlose Billigware, hat aber wenigstens einen Teil des Geldes zurück – und die Erfahrung, bei künftigen Bestellungen genau aufzupassen!

Fazit

Zum Schluss also noch einmal den Merksatz: Wenn ein Paket partout nicht zugestellt werden kann, schickt Amazon es an den Verkäufer zurück. Es gibt also nicht wirklich Restpostenverkäufe von Amazon, besonders nicht von dubiosen, chinesischen Händlern mit unaussprechlichen Geschäftsnamen!

Wenn ihr aber unbedingt Geld verbrennen wollt, dann bestellt die Pakete trotzdem. Oder macht was Sinnvolleres damit und unterstützt unsere Arbeit. 😉

Auch interessant: Bei Facebook sieht man immer wieder Werbeanzeigen zu „nicht abgeholten Amazon-Paketen“. Gezeigt werden Paletten voller Pakete und Boxen, die man angeblich besonders günstig kaufen kann. Finger weg davon!
„Nicht abgeholte Amazon-Pakete“: Das steckt dahinter!

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