Anonymous leakt 364.000 Dateien der russischen Bundesbehörde für Zensur

Autor: Ralf Nowotny

Aktivisten von Anonymous hackten die für staatliche Zensur zuständige russische Bundesbehörde. Die Daten zeigen, wie stark die Zensur bezüglich des Ukraine-Konfliktes ist.

Roskomnadsor ist die russische Bundesbehörde, die für die Überwachung und Zensur der russischen Medien zuständig ist, sie trägt auch den sperrigen Titel „Föderaler Dienst für die Aufsicht im Bereich der Kommunikation, Informationstechnologie und Massenkommunikation“. Nun verkündete Anonymous auf Twitter, dass sie erfolgreich in die Datenbank der Behörde eindrangen und über 360.000 Dateien ergatterten.

Die Anweisungen der Behörde

Bekanntermaßen wird in Russland ein neues Gesetz beschlossen, welches besagt, dass jegliche Kritik an den russischen Streitkräften oder der Benennung des Russland-Ukraine-Konfliktes als Krieg mit 15 Jahren Haft geahndet wird.
Besonders für russische Bürger sind die von Anonymous geleakten Dateien sicherlich interessant: Insgesamt 363.994 Dateien in 43.593 Verzeichnissen zeigen auf, wie stark die Behörde Zensurmaßnahmen in Russland umsetzt. Die neuesten Dateien sind auf den 5. März datiert.

Geleakte Dateien
Geleakte Dateien

Roskomnadsor hat Anweisungen gegeben, was gesagt werden darf und Medien angewiesen, Berichte zu löschen, in denen Russlands Einmarsch in der Ukraine als Invasion bezeichnet wird. Zudem begann Roskomnadsor, den Zugang zu Facebook zu beschränken und später zu sperren. Auch drohte die Behörde, den Zugang zur russischen Wikipedia wegen eines Artikels über die russische Invasion in der Ukraine zu sperren.

Die Dateien

Insgesamt 817.5 GB an Dateien leakte Anonymous. Wer also viel Zeit hat, kann sich die Daten HIER als Torrent- und Magnet-Files herunterladen.
Ein großer Teil der Dateien bezieht sich direkt auf die Republik Baschkortostan in Russland, viele Dateien sind insgesamt staatlich, zusammengefasst geben sie einen sehr guten Einblick in die Arbeitsweise der Behörde.

Achtung jedoch vor einigen Dateien! Nur versierte Nutzer sollten mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen Dateien öffnen. In manchen Verzeichnissen, beispielsweise in „ПОЧТА Приемная“, finden sich E-Mail-Anhänge, die Viren und Trojaner enthalten könnten.
Wir raten dazu, äußerst vorsichtig mit den Dateien umzugehen und keine Datei leichtfertig zu öffnen oder zu extrahieren!

Einige Datenbanken wurden von Anonymous noch nicht veröffentlicht, da die Rohdaten daraus erst noch extrahiert werden müssen. Bei einer Datenbank handele es sich um juristische Recherchen, eine zweite Datenbank soll Mitarbeiter-Verfahren beinhalten.
Artikelbild: Shutterstock / BeeBright
Quelle: Distributed Email of Secrets
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