Das 6 Monate alte Baby mit COVID-19 (Faktencheck)
In Facebook-Gruppen wird aktuell das Schicksal eines 6 Monate alten Babys gepostet, das geteilt werden soll.
Es geht dabei um das kleine Mädchen Erin, das zunächst eine Operation am offenen Herzen überlebt hatte und dann positiv auf COVID-19 getestet wurde.
Zusammen mit zwei Fotos, das ein Baby mit und ohne Beatmungsgerät zeigt, bittet der Statusbeitragsersteller darum, ihr Schicksal in anderen Facebook-Gruppen zu teilen.
My name is baby Erin Few weeks ago I survived an opened heart surgery, And today the doctors confirm that I have Corona Virus, I am not asking for your money, I only want you to help me out, by sharing this post to even if it’s 5 different Facebook groups so I can get many prayers as possible, please I believe in God, don’t ignore me
Der Faktencheck
Ja, die kleine Erin aus Bury, Greater Manchester, England musste sich tatsächlich einer Operation am Herzen unterziehen und hatte im April auch COVID-19 überstanden.
Das damals 6 Monate alte Baby wurde im Alder Hey Hospital in West Derby, Liverpool, England behandelt. Auf Facebook schreibt das Krankenhaus selbst über den Fall Erin:
So waren Erin und ihre Mutter für 14 Tage in einem Isolationsraum, wo das kleine Mädchen gegen COVID-19 behandelt wurde und die Krankheit besiegte.
Die Familie hat laut BBC ein Foto von Erin im Krankenhaus veröffentlicht, um die Menschen zu ermutigen, die Regeln der Regierung zur sozialen Distanzierung zu befolgen.
Erin hatte seit ihrer Geburt eine Reihe von medizinischen Problemen und musste im Dezember am offenen Herzen operiert werden.
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Die Krux des Clickbaits
Leider werden Schicksale wie jenes von Erin gerne von Betrügern missbraucht, um auf Social Media Kanälen Interaktion zu generieren. Wir erinnern uns hier an die Geschichte des kleinen Lucas Costa, dessen Foto seit Jahren immer wieder von fremden Facebook-Seiten verwendet wird. (wir berichteten)
Warum? Um an mehr Likes und Klicks zu kommen, um Interaktionen zu provozieren und so eine Seite populärer zu machen.
Zudem erpressen sie den Betrachter emotional, indem sie an die moralische Einstellung appellieren. („Niemand gratuliert ihm – verlasse nicht die Seite, bevor du ihm alles Gute gewünscht hast“; „Bitte glaube an Gott und ignoriere es nicht“ etc.)
Fazit:
Erin’s Familie gebührt natürlich die höchste Anerkennung aufgrund der Umstände. Leider gibt es immer wieder Seiten-Betreiber auf Facebook oder anderen Social Media-Plattformen, die Einzelschicksale für ihre Zwecke nutzen.
In diesem Fall stimmen die Angaben über Erin, doch nicht selten wird eine neue Geschichte erfunden, um Nutzer emotional zu erpressen. Es ist immer eine gute Idee, Quellenangaben zu prüfen und auch selbst zu recherchieren.
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Quellen: BBC, Manchester Evening News
Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
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