BKA setzt Staatstrojaner auf Handys ein
Autor: Tom Wannenmacher
Das Bundeskriminalamt (BKA) hat damit begonnen, Trojaner für die Überwachung von Handys und Tablets einzusetzen.
Wie NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung von Sicherheitsbehörden erfuhren, wird die so genannte Quellen-Telekommunikationsüberwachung (Quellen-TKÜ) bereits in laufenden Ermittlungsverfahren verwendet.
Während Telefonate einfach mitgehört und SMS mitgelesen werden können, nutzen diese Dienste standardmäßig Verschlüsselungen.
Bei der nun eingesetzten Quellen-TKÜ wird heimlich ein Programm aufs Handy gespielt, das zum Beispiel Bildschirmfotos von geschriebenen Nachrichten macht und an die Ermittler schickt.
Damit sollen die Verschlüsselungen umgangen werden, die die Behörde bisher nicht knacken konnten.
Das BKA bestritt auf Anfrage nicht die Existenz des neuen Trojaners, wollte aber keine Auskunft darüber erteilen, ob und wie häufig das Überwachungsprogramm bereits zum Einsatz gekommen ist.
Polizeibeamte beklagen sich seit Jahren darüber, dass sie nicht mehr in der Lage sind, effektiv im Internet zu ermitteln. Viele Menschen verlagern ihre Kommunikation zunehmend in verschlüsselte Dienste wie WhatsApp. Kriminelle tun das natürlich auch. Der Generalbundesanwalt warnte bereits vor mehr als einem Jahr, dass wegen der verbreiteten Verschlüsselung nur noch 15 Prozent der überwachten Kommunikation erfasst werden könne.
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