Burgenland im Jahr 2022: Werden unsere Grenzen regelrecht überrannt?
Aktuell macht ein Video die Runde, welches angeblich aus dem Jahre 2022 stammen soll. Im Video wird erwähnt, dass es sich dabei um „die Neuankömmlinge für den Klima-Bonus im Burgenland im Jahr 2022“ handeln soll!
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An Burgenlands Grenzen herrscht 2022 wieder der Ausnahmezustand, so wie auch 2015 Diesen Eindruck könnte man gewinnen, wenn man sich ein Video ansieht, das derzeit auf WhatsApp die Runde macht, aber auch in den Sozialen Medien verbreitet wird. Das Video selbst ist auf einem Bildschirm zu sehen, welches mit einem Smartphone abgefilmt wurde. Eine Stimme sagt: „Das siehst du nicht im ORF. Auch die Polizei verhindert solche Aufnahmen. Wir werden nur verarscht – aber so richtig.“
Das Video macht auf WhatsApp, aber auch u.a. auf Facebook die Runde. Man hört u.a. auch, dass dies erst „GESTERN“ aufgenommen wurde und dass diese Leute nur kommen, um sich den 500 EUR Klimabonus zu holen, wie man auch hier bei diesem Statusbetrag (sic!) lesen kann:
„Da wandern 500 € Klimabonus ein!Und Leute die ihr Lebenlang in das System eingezahlt haben werden „gestaffelt“……sehr traurig
Hast vollkommen Recht sowas zeigt der Super ORF nicht
Wenn man die Wahrheit irgendwo postet bzw sagt,wird man gesperrt oder sogar bestraft….und das ist „Meinungsfreiheit“
Naja a Sozialstaat“
Faktencheck
Wir haben uns das Video einige Male angesehen, Standbilder und unterschiedliche Screenshots erstellt und haben die Stelle gefunden, wo das Video aufgenommen wurde. Das Video selbst, wurde von einem Auto aus gefilmt, er zeigt etliche Flüchtlinge, die entlang einer burgenländischen Landstraße unweit des Grenzübergangs Nickelsdorf unterwegs sind.
Es handelt sich hierbei um die „B10“ in Burgenland (Österreich) bei der Grenze in Nickelsdorf. Ähnliche Videos und Bilder kennen wir noch aus dem Jahre 2015 und nun haben wir auch in diese Richtung weiter recherchiert und wurden via Google Maps HIER fündig!
Burgenland im Jahre 2015 und nicht 2022
Das Video stammte wirklich aus dem Jahre 2015 und wurde u.a. am 11.9.2015 auch auf Facebook gepostet. Anhand des Screenshots vom aktuellen Video kann man erkennen, dass dieses Video ident ist.
Links: WhatsApp 2022 / Rechts: Facebook 2015
Links: WhatsApp 2022
Rechts: Facebook 2015
Oder auch hier ein weiterer Beweis mit einem anderen Standbild, dass dieses Video ident ist mit jenem aus 2015
Links: WhatsApp 2022 / Rechts: Facebook 2015
Links: WhatsApp 2022
Rechts: Facebook 2015
Auf dieses Ergebnis sind nicht nur wir, sondern auch die Faktenprüfer von „Profil Faktiv“ gekommen. Unter dem Titel „FPÖ-Fake: Sieben Jahre altes Video soll neues „Asyl-Chaos“ belegen“ lesen wir deutlich, dass die Behauptung, dass das von der FPÖ veröffentlichte Video ein aktuelles „Asyl-Chaos“ zeige, eindeutig falsch ist und ein klares Beispiel für „Fake News“ darstelle. Der komplette Inhalt ist HIER zu lesen.
Fazit
Das Video stammte nicht aus dem Jahre 2022, sondern aus dem Jahre 2015. Die Bilder stammen auch nicht von „gestern“, wie im Video erwähnt wird und diese Personen bekommen auch nicht sofort einen Klimabonus, der in Österreich gerade vergeben wird. Ja, es ist so, dass auch Asylwerber und Asylberechtigte bezugsberechtigt sind, diese müssen aber das Kriterium erfüllen, Ihren Hauptwohnsitz mindestens 183 Tage in Österreich zu haben. Darüber haben wir HIER berichtet.
Update: Auch der ORF hat über dieses Thema berichtet und schreibt, dass die Polizei nun Ermittlungen wegen des Fake-Videos aufgenommen habe. „Ob das jetzt strafrechtlich relevant ist, wird geprüft. Die Kriminalisten werden sich dieser Sache annehmen, oder haben sich schon angenommen. Sie werden schauen, wo die Relevanz liegt. Vor allem geht es ja auch darum, jetzt zu verifizieren, wer jetzt dahintersteht und wer dieses Video, vor allem dieses kommentierte Video, produziert hat“, so Marban. (Quelle)
Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstand durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)
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