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In Brasilien wurde eine junge Gamerin bei einem realen Treffen von einem Mitspieler ermordet. Es wird eine Verbindung des Täters zur sogenannten Incel-Szene vermutet.
Im Spiel kennengelernt – beim Treffen erstochen: Die 19-jährige Brasilianerin Ingrid Oliviera Bueno war in der Gaming-Szene unter dem Namen „Sol“ bekannt. Besonders bei dem Smartphonespiel „Call of Duty Mobile“ galt sie als großes Talent. Nun wurde sie von einem Gamer erstochen, den sie über eben dieses Spiel kennengelernt haben soll.
Nachdem sich beide beim Spielen von Call of Duty Mobile kennengelernt hatten, haben sie sich zu einem ersten, realen Treffen verabredet, wo der vermeintliche Täter, Guilherme Alves Costa aka „Flashlight“ sie getötet habe. Medienberichten zufolge habe er sich der Polizei gestellt und gestanden, mehrfach auf die 19-Jährige eingestochen zu haben. Auch in einem Video, das von seiner Festnahme aufgenommen wurde, gab der Mann seine Tat zu.
Trauerbekundungen von eSport-Teams
„FBI E-Sports“, das eSports-Team, für das „Sol“ spielte, teilte seine Trauer in einer Instagram-Nachricht, in der sie betonten, dass „Sol“ ein außergewöhnlicher Mensch gewesen sei, an den sie sich jeden Tag erinnern würden, wenn die Sonne aufginge.
Das eSports-Team „Jaguares“ nahm den Vorfall zum Anlass, um bei Twitter einen Appell an alle Gamerinnen und Gamer zu richten: Diese sollen sich aktiv gegen die Gewalt stellen, die Frauen täglich erlebten und die in der Gesellschaft kaum Beachtung finde. Femizide (Morde an Frauen) dürfe man nicht tolerieren.
Tatverdächtiger vermutlich Anhänger der Incel-Szene
Anfeindungen von Frauen sind in der Gaming-Szene noch immer keine Seltenheit. Auch bei dem Tatverdächtigen sei das Motiv ein ausgeprägter Hass auf Frauen gewesen. Nach seiner Tat habe er sogar Fotos von der Leiche gemacht und diese in verschiedenen WhatsApp-Gruppen verbreitet. Es wird vermutet, dass Alves Costa der Incel-Szene nahesteht. Incel steht für „involuntary celibate“, was soviel wie unfreiwilliges Zölibat bedeutet. Anhänger dieser Gruppierung sind dafür bekannt, einen ausgeprägten Hass gegen Frauen zu hegen, denen sie die Schuld an ihrer ungewollten Enthaltsamkeit geben. In Internetforen finden sich viele Beiträge von sogenannten Incels, die von Selbstmitleid und expliziten Gewaltfantasien gegen Frauen oder auch sexuell aktive Männer geprägt sind.
Alle zwei Stunden ein Femizid
Doch in Lateinamerika ist die Gewalt gegen Frauen nicht nur in der Gaming-Szene ein großes Problem. Sogenannte Femizide sind laut dem IPEA Atlas of Violence mit durchschnittlich einem Mord an einer Frau alle zwei Stunden im Jahre 2018 an der traurigen Tagesordnung.
Quelle: Brasilien: Mord an junger E-Sportlerin (†19) schockt „Call of Duty“-Szene (t-online.de)
Gastautorin: Annika Hommer von “Irgendwas Mit Schreiben„
Artikelbild: Shutterstock / Von Stanisic Vladimir
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