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Laut einer Sprachnachricht seien Corona-Tests in Apotheken bereits vorab als Positiv oder Negativ konfiguriert. Doch was sah die Mitarbeiterin wohl wirklich?

Zuerst auf Telegram, der in gewissen Kreisen sehr beliebtem App für „alternative Nachrichten“ aller Art, verbreitete sich eine Sprachnachricht, die auch ihren Weg auf andere soziale Medien fand: Die „Freundin einer Bekannten oder die Tochter der Freundin der Bekannten“ arbeite in einer Apotheke und sah Positiv- und Negativ-Beschriftungen bei Corona-Tests.

Die Sprachnachricht kann man beispielse HIER oder HIER hören.

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Die Behauptung

Jene Apotheken-Angestelle solle Pakete aus dem Lager holen. Sie sah, dass auf einem Paket „Positiv“ und auf einem „Negativ“ steht. In den Paketen sollen sich Corona-Tests befunden haben, die in der Apotheke verkauft werden.

Der Chef soll zu der Mitarbeiterin auf die Anfrage, ob die Pakete vielleicht versandt werden sollen, gesagt haben, dass sie die Pakete nur auspacken, aber nicht lesen solle, diese Info sei nicht für sie bestimmt.

Dies sei der Beweis, dass „wir wirklich manipuliert werden“, die Corona-Zahlen gar nicht echt seien und man keine Angst haben brauche, das sage auch die Bibel. Die Verfasserin der Sprachnachricht befürchtet allerdings, dass es wieder zu einer Christenverfolgung kommt, da viele Christen diese Machenschaften nun durchschaut haben.

Die Corona-Tests der Apotheke

Die offiziellen Zahlen sollen gemäß der Sprachnachricht also eindeutig manipuliert sein, da die Apotheken-Tests bereits in Positiv und Negativ-Tests eingeteilt seien.

Doch hier findet sich bereits ein frappierender Fehler, denn in Apotheken werden nur Antigen- (siehe HIER) und Antikörper-Tests (siehe HIER) angeboten, wobei dies alleine schon umstritten ist, da Laien oftmals solche Tests nicht korrekt durchführen.

Die Zahlen des RKI beruhen jedoch nicht auf Tests von Apotheken oder Privatpersonen, sondern auf PCR-Tests (siehe z.B. HIER, Seite 2: „…wertet das RKI alle labordiagnostischen PCR-Nachweise…“), dessen Ergebnisse das RKI aus Laboren erhält.

Wenn ein Antigen- oder ein Antikörper-Test positiv ausfällt, wird ohnehin noch ein PCR-Test gemacht, um das Ergebnis zu verifizieren oder zu negieren. Die Behauptung, dass also dadurch auch die offiziellen Zahlen manipuliert sind, ist somit falsch.

Positiv und Negativ – Was hat sie da gesehen?

Die Freundin einer Bekannten oder die Tochter der Freundin der Bekannten sah dies also – klingt nach dem „Stille Post“ Prinzip, doch gehen wir einfach mal davon aus, dass die Apotheken-Mitarbeiterin wirklich etwas mit „Positiv“ und „Negativ“ bei den Tests sah, denn dies ist durchaus möglich.

Wir wissen bereits, dass in Apotheken nur Antigen- oder Antikörper-Tests verkauft werden, also werfen wir da mal einen Blick auf die Produkte, denn da fällt etwas auf, was die Apotheken-Mitarbeiterin gesehen haben könnte:

Ein Schnelltest für Apotheken
Ein Schnelltest für Apotheken, Quelle: medplus24.de

Tatsächlich finden sich da Positiv- und Negativ-Beschriftungen – und zwar für die Flaschenlabel der Proben, um gleich sehen zu können, ob eine bestimmte Probe positiv oder negativ ausfiel.

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Fazit

Es ist nicht überprüfbar, wer die Mitarbeiterin ist oder in welcher Apotheke das gewesen sein soll. Zudem wurde die Geschichte über mindestens zwei bis drei Ecken erzählt, was die genauen Inhalte des Geschehens noch mehr verwässert.

Schnelltests bereits im Vorab auf Positiv oder Negativ zu konfigurieren, ergibt aber ohnehin keinen Sinn, da nur die Laborergebnisse der PCR-Tests in die Statistik einfließen – wer einen positiven Schnelltest hat, bekommt nicht zwangsläufig auch ein positives PCR-Ergebnis.

Am Wahrscheinlichsten ist, dass die Apotheken-Mitarbeiterin zwar tatsächlich etwas mit Positiv und Negativ bei den Schnelltests sah, es sich aber um die (vielleicht auch separat verschickten) Labels für die Probeflaschen handelte.


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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)