Coronavirus: Ärzte verzweifeln an FakeNews

Autor: Claudia Spiess

Coronavirus: Ärzte verzweifeln an FakeNews
Coronavirus: Ärzte verzweifeln an FakeNews

Ärzten wird die Arbeit aufgrund von FakeNews zum Coronavirus erschwert

Zwei Ärzte berichteten in der „New York Times“, wie groß der Einfluss sozialer Medien auf die Wahrnehmung der Menschen sei und wie sehr FakeNews sich in die Köpfe einbrennen.

„Aber ich habe es auf Facebook gelesen!“

Verschwörungstheorien, Falschinformation, Unwissenheit und Unsicherheit – eine gefährliche Mischung, deren Kombination in den sozialen Medien so manche Meinungsbildung zulässt.

Die Ärzte Seema Yasmin und Craig Spencer erzählten sogar von einem Operationshelfer, der felsenfester Überzeugung war, es gäbe ein Heilmittel für COVID-19, schließlich hatte ein befreundeter Arzt dies auf Facebook kundgetan.
Auch die Konfrontation mit neuesten wissenschaftlich belegten Erkenntnissen konnten ihn nicht überzeugen, er konterte mit: „Aber ich habe es auf Facebook gesehen.“

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Medizinische FakeNews verankern sich bei Patienten

Derartige Aussagen bekommen Ärzte auch immer wieder von Patienten zu hören. Ob es hier um die „Entstehung“ des Virus in einem Labor in Wuhan geht, oder ob es sich um Heilmittel oder andere Behauptungen rund um das Coronavirus dreht: Soziale Netzwerke begünstigen die Verbreitung derartiger FakeNews immens.

Patienten stellen Behandlungen infrage und führen als Argument dafür Facebook an.

„Facebook macht es für uns schwerer, unsere Arbeit zu machen“, erklären Mediziner.

Führend unter den FakeNews-Seiten ist „Real Farmacy“ mit knapp 1,2 Millionen Followern. Auf dieser Seite liest man unter anderem von kollodialem Silber, das gegen das Virus helfen soll. – Jedoch gibt es keine Belege dafür. (Wir berichteten.)

Falschmeldungen vs. Gesundheitsinstitutionen

Laut der Nonprofit-Organisation Avaaz wurden medizinische FakeNews alleine im April 2020 460 Millionen Mal aufgerufen.
Seiten, die pseudowissenschaftliche Inhalte und auch medizinische Falschmeldungen veröffentlichen, sollen zwischen Ende Mai 2019 und Ende Mai 2020 rund 3,8 Milliarden Aufrufe erzielt haben.
Man erkennt hier ganz klar das Suchen der Nutzer nach Informationen, den Hunger nach Antworten.

Im April konnten die „Top Ten der medizinischen FakeNews“ viermal so viele Aufrufe wie Meldungen der WHO, des US Center for Disease Control (CDC) und anderer Gesundheitsinformationen verzeichnen.

Medien massiv kritisiert

Journalisten weltweit haben mit Verschwörungserzählern zu tun. Und dies nicht nur online durch Kommentare oder Meldungen, sondern auch in der „realen Welt“. So wurden laut der Deutschen Journalistenunion (DJU) während der Corona-Demonstration in Berlin beleidigt, beschimpft, bespuckt und geschlagen.

In Australien berichtete die Tageszeitung „The Age“ auf Basis von Daten der Gerichtsmedizin Victoria, dass die Suizidrate trotz enormer psychischer Herausforderungen nicht angestiegen war.
Auf Facebook hingegen wurde behauptet, diese sei um 200 Prozent gestiegen.

Die Facebook-Seite von „The Age“ wurde mit Hassbotschaften, Verschwörungsinhalten, sogar Morddrohungen bombardiert. Der Artikel ist weiterhin online, die Kommentare wurden entfernt, die Polizei alarmiert.

Dahinter steckte eine geplante Aktion der Facebook-Gruppe „Millions Rise for Australia“. In einem Instagram-Posting wurde von den mutmaßlichen Gründern berichtet, wie „koordinierte Attacken“ die Berichterstattung beeinträchtigen soll:

„Wenn jeder von euch fünf bis zehn Kommentare unter jedem Posting hinterlässt (…) und auf der Seite in fünf Minuten 50.000 Kommentare landen, dann müssen sie sie vom Netz nehmen.“

Quelle: Der Standard
Artikelbild: Shutterstock / Von theskaman306
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