Die scheinbar ständig vorhandene Gewaltatmosphäre – Ein Beispiel


Autor: Ralf Nowotny
Datum: 23. Januar 2019

Artikelbild: Shutterstock / Von rattiya lamrod
Artikelbild: Shutterstock / Von rattiya lamrod

Meldungen über Gewalttaten von Migranten verteilen sich immer wieder neu auf Facebook – auch wenn sie bereits veraltet sind.

Insbesondere werden dann gerne auch Meldungen genommen, welche die eigentliche Straftat dramatisierend verfälschen, um noch mehr Empörung auszulösen.
Doch warum wird das gemacht?

Ein aktuelles Beispiel

Seit einigen Tagen bekommen wir vermehrt Anfragen zu einem Artikel der Seite „Truth24“:

Screenshot: mimikama.org, Verpixelung von uns
Screenshot: mimikama.org, Verpixelung von uns

„Afrikaner schneidet Baby den Kopf ab und keiner in Deutschland berichtet darüber“

Im obigen Screenshot kann man erkennen, dass der Artikel im April erschienen ist, genau genommen im April 2018. Wir berichteten damals über diesen Artikel.

Zusammenfassung unseres damaligen Artikels

Die verwendete Collage zeigt nicht den echten Täter und das echte Baby, sie ist eher als Symbolbild zu werten, um die Tat grafisch zu dramatisieren.
Die Tat geschah zwar tatsächlich, doch berichteten, im Gegensatz zu der Behauptung der Seite „Truth24“, zahlreiche Medien von der Tat. Dass das Baby geköpft wurde, ist eine reine Erfindung der Seite, es starb an schweren Stichverletzungen (was auch so schon schlimm genug ist, ohne dass man es dramatisieren muss).

Die Tat geschieht immer wieder… auf Facebook

Oftmals werden auf Facebook nur die Überschriften von verlinkten Artikeln gelesen. Und wenn sich Nutzer mal die Mühe machen, einen Artikel auch zu lesen, wird meist nicht darauf geachtet, von wann ein Artikel überhaupt ist.

Noch tückischer: Viele Seiten, deren Hauptinhalte aus hetzenden Artikeln mit oftmals falschen Darstellungen oder komplett erfundenen Ereignissen bestehen, versehen ihre Beträge nicht einmal mit einem Datum, so dass ein Vorfall dort quasi „zeitlos“ ist und immer wieder als „aktuell“ geteilt werden kann.
Dahinter steckt nicht etwa Schlampigkeit, sondern eine perfide Absicht:

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