Die Behauptung
Der Virologe Christian Drosten habe absichtlich medizinische Informationen über Corona-Tests zurückgehalten, um staatliche Maßnahmen wie Sperrmaßnahmen zu unterstützen.
Unser Fazit
Die Behauptung ist irreführend. Drosten veröffentlichte wenige Tage nach der RKI-Sitzung einen Gastbeitrag in der «Zeit», in dem er seine Ansichten zu Corona-Tests und Lockdown-Strategien darlegte. Er plädierte für eine gezielte Teststrategie zur Vermeidung von Lockdowns.
- RKI-Protokolle veröffentlicht: Das RKI veröffentlichte Protokolle des Corona-Krisenstabs mit geschwärzten personenbezogenen Daten. Kritiker veröffentlichten später ungeschwärzte Dokumente.
- Vorwurf gegen Drosten: Ein Dokument vom 29. Juli 2020 behauptet, Drosten habe ein vertrauliches Papier nicht veröffentlicht, weil seine Aussagen über ungezielte Tests der Regierung widersprochen hätten.
- Drosten hat dennoch veröffentlicht: Drosten hat am 5. August 2020 einen Artikel in der «Zeit» veröffentlicht, der fast wortgleich mit dem RKI-Protokoll seine Teststrategie erläutert und Strategien zur Vermeidung von Lock-ups beschreibt.
- Fakten zu Drostens Aussagen: Drosten betonte die Wichtigkeit der Clusterstrategie und argumentierte gegen ungezielte Massentests, um die Gesundheitsämter nicht zu überlasten.
Bewertung: Die Behauptung, Drosten habe Erkenntnisse zurückgehalten, ist falsch.
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Ungeschwärzte RKI-Dokumente sorgen für Kontroverse
Nach der Veröffentlichung ungeschwärzter Dokumente aus den Sitzungen des Krisenstabs des Robert-Koch-Instituts (RKI) sehen sich einige Kritiker der RKI-Politik bestätigt. Die Dokumente sollen belegen, dass wichtige Erkenntnisse zurückgehalten wurden, um das Vorgehen der Regierung zu unterstützen.
Vorwürfe gegen Drosten
Ein Screenshot eines Dokuments vom 29. Juli 2020 zeigt eine Passage, in der es heißt, der Virologe habe ein Papier nicht veröffentlicht, weil die Aussagen über ungezielte Tests der Regierung widersprochen hätten. Kritiker werfen Drosten vor, Informationen unterdrückt zu haben, um Schließungen zu ermöglichen.
Drostens veröffentlichte Ansichten
Tatsächlich veröffentlichte er wenige Tage nach der RKI-Sitzung am 5. August 2020 einen Gastbeitrag in der «Zeit». Darin sprach er über die Bedeutung der Clusterstrategie und die Notwendigkeit, gezielt zu testen, um die Gesundheitsämter nicht zu überfordern. Er betonte, dass es wichtiger sei, Übertragungscluster zu verhindern, als ungezielt viele Tests durchzuführen.
Fakten zur Teststrategie
Im RKI-Protokoll vom 29. Juli 2020 wird beschrieben, dass er die Identifizierung von Infektionsquellen durch Clusterbildung für eine effektive Maßnahme hielt. Die ungeschwärzten Dokumente zeigen jedoch nur einen Teil des Gesamtzusammenhangs, was zu Missverständnissen führen kann.
Weiterführende Informationen
Auch im NDR-Podcast vom 1. September 2020 erläuterte der Virologe seine Strategie zur Vermeidung von Sperrungen und betonte die Bedeutung der Clusterstrategie. Den Vorwürfen, Informationen zurückgehalten zu haben, widersprach er deutlich.
Eine Gruppe von Gegnern der Corona-Politik der Bundesregierung hat die vollständigen und ungeschwärzten Protokolle im Internet veröffentlicht und am 23. Juli 2024 auf einer Pressekonferenz vorgestellt. Nach Angaben des RKI wurden diese Aufzeichnungen jedoch weder überprüft noch bestätigt.
Fragen und Antworten
Frage 1: Was hat Christian Drosten wirklich gesagt?
Antwort 1: Er plädierte für eine gezielte Teststrategie und betonte die Bedeutung der Clusterstrategie zur Vermeidung von Lockdowns.
Frage 2: Wie haben die offiziellen Stellen reagiert?
Antwort 2: Die RKI-Protokolle wurden veröffentlicht und das RKI distanzierte sich von den ungeschwärzten Dokumenten, die von Kritikern veröffentlicht wurden.
Frage 3: Welche Konsequenzen haben die falschen Behauptungen?
Antwort 3: Die falschen Behauptungen führen zu Misstrauen gegenüber Wissenschaftlern und Behörden und können die Gesundheitspolitik untergraben.
Frage 4: Warum wurde Drostens Name im Protokoll geschwärzt?
Antwort 4: Der Name wurde aus Datenschutzgründen geschwärzt, um persönliche Daten zu schützen.
Frage 5: Hat der Virologe an der Sitzung des RKI teilgenommen?
Antwort 5: Er hat nicht an der Sitzung teilgenommen, wie aus der Teilnehmerliste im Protokoll hervorgeht.
Frage 6: Warum sind laut Drosten gezielte Tests sinnvoller als ungezielte Massentests?
Antwort 6: Gezielte Tests konzentrieren sich auf spezifische Infektionsherde und verhindern eine Überlastung der Labore, während ungezielte Massentests viele Ressourcen verbrauchen und die Gesundheitsämter mit der Nachverfolgung überfordern können.
Frage 7: Welche Maßnahmen wurden ergriffen, um Missverständnisse in den RKI-Protokollen zu vermeiden?
Antwort 7: Nach dem Vorfall hat das RKI die Protokollführung verbessert und zusätzliche Kontrollmechanismen eingeführt, um sicherzustellen, dass die Inhalte korrekt und vollständig dokumentiert werden.
Fazit
Die Untersuchung der Fakten zeigt, dass Drosten seine Erkenntnisse über Corona-Tests und Strategien zur Vermeidung von Lockdowns transparent kommuniziert hat. Die Behauptung, er habe medizinische Informationen zurückgehalten, um Lockdowns zu ermöglichen, ist falsch.
Quelle: dpa
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