Meta zentralisiert die Einstellungen für Facebook, Instagram und Messenger

Mt dem zentralen Konto-Manager für alle drei Dienste will Meta die Verwaltung der Einstellungen übersichtlicher, transparenter und nutzerfreundlicher werden.

Autor: Susanne Breuer

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Die Integration der verschiedenen Social-Media-Plattformen von Meta von schreitet voran. In Zukunft werden die Nutzer-Einstellungen für Facebook, Instagram und den Messenger zentral im Konto-Manager gesteuert.

Zentrale Einstellungen sollen Nutzererfahrung verbessern

Laut Meta soll es für die Nutzer einfacher werden, bestimmte Einstellungen im Konto-Manager aka Account Center zu finden und zu verwalten. Profitieren sollen vor allem jene Nutzer, die mehr als eine der Meta-Anwendungen verwenden. Vermutlich also die meisten.

Die über den Konto-Manager zu verwaltenden Einstellungen der drei Anwendungen betreffen drei Schwerpunkte. So sind es zum einen die klassischen Profil-Einstellungen wie die persönlichen Daten, Kontaktinformationen und Accountlöschung. Auch die Sicherheitseinstellungen werden zentral zusammengefasst. Von Passwort über Cookies, Bezahlmethoden bis hin zur Zwei-Faktor-Authentifizierung können an einem Ort Einstellungen für alle drei Kanäle festgelegt werden.

Ein Fokus auf Werbeanzeigen

Meta wäre nicht Meta, wenn nicht auch ein Auge auf die kommerziellen Interessen geworfen würde, Stichwort Anzeigen. Nutzer sollen durch das neue Feature besser informiert werden, warum welche Anzeigen an sie ausgespielt werden und selbst stärker steuernd eingreifen können. In anderen Worten, Meta schraubt an der verbesserten Personalisierung.

So will Meta zunächst die Daten zu Aktivitäten aus der Partnersteuerung, die jetzt als Aktivitätsinformationen von Werbepartnern bezeichnet werden, aktualisieren. Damit sollen die Nutzer leicht nachvollziehen können, wie ihre von anderen Websites und Apps gesendeten Aktivitäten verwendet werden, um die ihnen angezeigten Anzeigen zu steuern. Außerdem will Meta es Nutzern erleichtern, zu verstehen, welche Optionen sie haben, wenn es um Meta-Anzeigen auf anderen Apps und Websites geht, also außerhalb des Meta-Universums von Facebook, Instagram und dem Messenger.

Mehr Transparenz bei Werbung

Außerdem will Meta besser erklären, warum welche Anzeigen an wen ausgespielt werden – und welche Möglichkeiten Nutzerinnen und Nutzer haben, dies zu verhindern oder zumindest zu ändern. Natürlich vor allem hinsichtlich jener Werbung, die sie gerne sehen möchten.

Zentrale Verwaltung ist freiwillig

Die neue zentrale Verwaltung wird derzeit weltweit ausgespielt. Dabei liegt es in der Entscheidung der Nutzer, ob sie alles über den zentralen Konto-Manager verwalten wollen oder wie bisher dezentral in den separaten Konten. Auch können Konten wieder aus dem Konto-Manager entfernt werden.

Mit diesen Neuerungen macht Meta nur den Anfang. Das Portal Heise.de benennt jene Punkte, die vorerst dezentral bleiben, wie Benachrichtigungen, jegliche Auswahl, die das Gerät betrifft, Möglichkeiten zur Interaktion sowie Off-Facebook-Aktivitäten, also jene Webseiten, die Informationen an Meta weitergeben.

Alles soll einfacher werden

Laut Meta werden jedoch weitere Möglichkeiten gesucht, zusätzliche Einstellungen im Account Center zu zentralisieren, damit Nutzer ihre Einstellungen für die verschiedenen Plattformen einfacher verwalten können.

Einfach ist hier ein wichtiges Stichwort. Denn wer sich bisher auf den drei Meta-Plattformen getummelt hat, dem ist vor allem die mangelnde plattformübergreifende Stringenz und Übersichtlichkeit bei den Diensten und ihren verschiedenen Nutzungsformen wie Desktop oder mobilem Endgerät negativ aufgefallen. Es bleibt abzuwarten, ob die Zentralisierung der Einstellungen hier tatsächlich zu einer Vereinfachung und damit der angestrebten Verbesserung der Nutzererfahrung führt.

Datenschutz bleibt ein Thema

Heise.de sieht noch offene Punkte bei datenschutzrechtlichen Fragen. So müssen für die gemeinsame Verwaltung die betreffenden Konten miteinander verknüpft werden. Unklar sei demnach, ob es hinsichtlich der von der irischen Datenschutzbehörde DPC bestraften Vorgehensweisen zur Einwilligung Veränderungen gegeben habe.

Gerade das Thema personalisierter Werbung ist derzeit im Fokus der irischen Datenschützer. Gerade aktuell wurden Meta hohe Strafen auferlegt, da die Einwilligung zur personalisierten Werbung als Leistung verkauft und damit zur Pflicht gemacht würden. Für Facebook und Instagram wurden 390 Millionen Euro fällig. Für den Kurznachrichtendienst WhatsApp, der von den künftig zentralisierten Einstellungen vorerst nicht betroffen ist, kamen noch einmal vergleichsweise günstige 5,5 Millionen Euro hinzu.

Blaues Auge bei Höhe der Strafe

Die irische Datenschutzbehörde DPC hat Meta in dieser Woche zweimal Strafen auferlegt. Sie beanstandet, wie bei Facebook und Instagram, in einem zweiten Verfahren auch WhatsApp, die Einwilligung zu personalisierter Werbung unrechtmäßig verpflichten ist und damit die DSGVO umgangen würde. 390 Millionen Euro muss Meta für Facebook und Instagram zahlen, 5,5 Millionen Euro kommen für WhatsApp obendrauf.

Dabei stößt die Höhe der Strafe für Facebook und Instagram nicht auf volle Zustimmung. Der Verein Noyb unter Führung des österreichischen Datenschutzaktivisten Max Schrems stellt fest, dass seiner Ansicht nach die Strafen um ein Vielfaches höher hätten sein müssen und hat auf Basis öffentlich verfügbarer Informationen stattliche 4,36 Milliarden Euro angesetzt. So habe die irische Datenschutzbehörde bei der Festlegung der Höhe der Strafen die auf Basis der beanstandeten Einwilligungen laut Noyb rechtswidrig erzielten Einnahmen in Höhe von fast 4 Milliarden Euro ignoriert.

Milliarden-Einnahmen ignoriert

In denen vom Europäischen Datenschutzausschuss (EDSA) mittlerweile veröffentlichten Entscheidungen in den beiden Fällen (Hier und hier), nach denen Meta nicht über eine angemessene Rechtsgrundlage für die Verarbeitung personenbezogener Daten für personalisierte Werbung verfügt, „ignorierte die DPC die von Meta erzielten, rechtswidrigen Einnahmen“, kritisiert Noyb. Man habe diese Einnahmen ohne Unterstützung von Meta innerhalb kürzester Zeit selbst errechnen können. Umso erstaunlicher sei es, dass der EDSA diese bei der Strafbemessung nicht berücksichtigt habe.

Quelle:

Facebook, heise.de
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