Erpressung per Mail: „ Wir haben Video- und Audioaufnahmen von dir…“

Autor: Tom Wannenmacher

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Artikelbild: GlebSStock - Shutterstock.com
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Und da ist sie wieder. Diese E-Mail von jemanden der meint Informationen über dich zu haben, da du angeblich deinen Partner betrogen hast oder das du dir „schmutzige Filmchen“ im Internet angesehen hast!

In dem Schreiben gibt der Absender vor, mit Hilfe von Spyware in Besitz von pikantem Videomaterial des Empfängers gekommen zu sein. Wenn der Empfänger nicht möchte, dass der Erpresser dieses Material veröffentlicht, soll er Geld in Form von Bitcoins überweisen:

Aktuell handelt es sich um diese E-Mail:

Screenshot der aktuellen E-Mail
Screenshot der aktuellen E-Mail

Der Faktencheck

Seit Jahren warnen wir nun schon vor diesen E-Mails. Sie kursieren sowohl auf englisch, als auch auf deutsch.

Es ist davon abzuraten, den Erpresser sofort zu bezahlen!

Die Polizei warnt ebenfalls vor dieser Masche.

Bitcoins sind nach wie vor hoch im Kurs – vor allem bei Cyberkriminellen. Meist werden solche E-Mails wahllos an verschiedene Personen verschickt (mit persönlicher Anrede, aber auch ohne). Ein Beweis für die Existenz des Filmmaterials wird nicht geliefert. So kann nicht eindeutig bewiesen werden, ob die Erpresser wirklich im Besitz von Videomaterial der Opfer sind oder nicht.

Bis jetzt gibt es nur einen ähnlichen Fall, in dem ein Nutzer auch wirklich erpresst wurde.

Eine Infizierung mit Schadsoftware kann man allerdings nie ausschließen. Beim Besuch von unseriösen Seiten kann es immer passieren, dass man sich Malware einfängt. Ein guter Virenschutz kann hier helfen.

Sollte ich den Erpresser bezahlen?

Es ist davon abzuraten, den Erpresser sofort zu bezahlen. Abgesehen davon, dass man sich auf das Wort eines Kriminellen nicht verlassen sollte, qualifiziert sich jeder Nutzer, der einer solchen Forderung nachgibt, als potentielles “Daueropfer”. Sinnvoller ist es, derartige E-Mails und andere Erpressungsversuche umgehend bei der nächsten Polizeidienststelle oder online zu melden.

Das LKA Niedersachen hat auch einige Links veröffentlicht, unter denen man selbst checken kann, ob die eigene Mailadresse in geleakten Datenbanken auftaucht:

Doch Vorsicht: Die Seiten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Auch werden geleakte Datenbanken oftmals erst Monate oder sogar Jahre später bekannt. Man kann sich daher leider nicht komplett in Sicherheit wiegen, wenn die eigene Mailadresse nicht in den Datenbanken auftaucht.

Ergebnis:

In den meisten Fällen handelt es sich bei solchen E-Mails um reine Betrugsversuche, und der Erpresser befindet sich nicht im Besitz pikanten Videomaterials seines Opfers. Leider kann man diese Möglichkeit aber nie komplett ausschließen. Darum ist es sinnvoll, die Erpressung auf jeden Fall der Polizei zu melden!

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Hier nochmals die angeführte E-Mail als Wortlaut:

„Ich denke, Sie fragen sich, warum Sie diese E-Mail erhalten, oder?
Es wäre sehr vorteilhaft für Ihre Privatsphäre, wenn Sie es nicht ignorieren würden.

Wir haben vor langer Zeit eine Malware / einen Virus namens Trojaner auf Ihrem Telefon und Ihrem elektronischen Gerät installiert, um Ihre Aktivitäten zu überwachen, während Sie Ihren Partner betrügen.
Du hättest wissen sollen, dass du jemanden betrogen hast, der sich nie richtig um dich kümmert. Wir haben Video- und Audioaufnahmen von Ihrem Telefon und anderen elektronischen Geräten in Ihrer Nähe, die alles zerstören, wofür Sie gearbeitet haben.

Dies hat sich auch auf Ihr Smartphone über ein expl0it ausgewirkt. Denken Sie also eine Minute lang nicht, dass Sie dies umgehen können, indem Sie Ihr Betriebssystem neu installieren oder Ihr Passwort ändern.
Sie wurden bereits aufgenommen.
Danach hat unsere Malware die Kontakte Ihrer Partner, E-Mails von Freunden und Familie sowie Kontakte zu sozialen Netzwerken gesammelt.

Ich denke, das sind keine guten Nachrichten, oder?
Aber keine Sorge, es gibt eine Möglichkeit, dieses Datenschutzproblem zu beheben. Alles, was wir benötigen, ist eine Bitcoin-Zahlung von £3,960.00 GBP, was meiner Meinung nach unter den gegebenen Umständen ein fairer Preis ist. Die Zahlung sollte an die unten angegebene Bitcoin-Adresse erfolgen:

BITCOIN-ADRESSE FÜR DIE ZAHLUNG:  154QCpABrjTi7DZdzPdKjUv1jsfcY7G2N4

Wenn Sie Bitcoin nicht verstehen, klicken Sie in Ihrer E-Mail auf „Antworten“ und antworten Sie auf diese Nachricht. Wir erklären Ihnen dann, wie Sie Bitcoin kaufen können.
Sie haben nur 48 Stunden nach dem Lesen dieser E-Mail Zeit, um die Zahlung zu senden (seien Sie gewarnt, wir wissen, wann Sie diese E-Mail geöffnet und gelesen haben, ich habe ein Pixelbild darin platziert. Dadurch kann ich feststellen, wann Sie die Nachricht genau geöffnet haben welcher Tag und welche Uhrzeit)

Wenn Sie diese E-Mail ignorieren möchten, haben wir keine andere Wahl, als das Video und Audio an alle gesammelten Kontakte weiterzuleiten, die Sie auf Ihrem Telefon, E-Mail-Konto und im Internet haben. In Anbetracht Ihres Rufs bezweifeln wir sehr, dass Sie in dieser aktuellen Zeit Ihrer Familie / Ihren Freunden / Kollegen ausgesetzt sein möchten.

Wenn wir eine Zahlung erhalten, wird das gesamte Material zerstört und Sie werden nie wieder von uns hören. Wenn wir das Geld aus irgendeinem Grund nicht lustig bekommen, wie zum Beispiel der Unfähigkeit, Bargeld an eine Brieftasche auf der schwarzen Liste zu senden, wird Ihr Ruf ruiniert. Also mach es schnell.

HINWEIS: Denken Sie daran, die BITCOIN-Adresse mit uns erneut zu bestätigen, bevor Sie eine Zahlung leisten, um eine zweimalige Zahlung zu vermeiden.

Wenden Sie sich an die E-Mail-Adresse  [email protected]  um die Bitcoin-Adresse vor der Zahlung zu bestätigen

Versuchen Sie nicht, Kontakt mit uns aufzunehmen, da wir eine Opfer-E-Mail verwenden, die gehackt und offengelegt wurde. Antworten Sie nur, um uns mitzuteilen, dass Sie die Zahlung getätigt haben oder Fragen zur Zahlung haben. Klicken Sie dann auf Antworten.“

Artikelbild: GlebSStock – Shutterstock.com

 

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