Facebook als Fake-News-Zentrale?
Facebook besitzt eine Schlüsselrolle in der Verbreitung von Desinformationen. Eine Studie untersuchte nun die Auswirkung von Faktenchecks.
Facebook als Fake-News-Zentrale? – Das Wichtigste zu Beginn:
In einer Studie wurde anhand von Browserhistorie und Wahlverhalten untersucht, wie Nutzer zu fragwürdigen Inhalten gelangen, sich via Fakten-Checks über Richtigstellungen informieren und somit ihre Meinung bilden.
Studie mit 2.525 freiwilligen Teilnehmern
Das Fachmagazin Nature Human Behaviour hat eine Studie veröffentlicht, in der die Politikwissenschaftler Brendan Nyhan, Jason Reifler und Andrew Guess herausgefunden hatten, dass Faktenchecks der Verbreitung von Fake News kaum entgegenwirken. Vermutlich liege das daran, dass sich ein Großteil der Nutzer gar nicht dafür interessiere.
Nur ein Viertel aller Nutzer würden Inhalte von Fakt-Checkern überhaupt aufrufen. Und nur 2,7 Prozent lesen die hier veröffentlichten Informationen.
Somit zeigt dies, dass Fakt-Checks keinen großen Einfluss auf die allgemeine Meinungsbildung hätten. Inhalte von Fakt-Checkern erreichen wohl nur diejenigen, die ohnehin bereits kritisch mit Medien umgehen.
Facebooks Rolle bei Fake-News
Die Autoren der Studie sehen Facebook als Schlüsselfaktor bezüglich Desinformationen an. Erklären ließe sich das damit, dass Facebook bei 15 Prozent der Studienteilnehmer zu den letzten drei Websites vor dem Besuch eines fragwürdigen Inhalts im Internet gehört hatte.
Klassische Nachrichtenseiten waren nur bei sechs Prozent der Fälle im Browserverlauf vor dem Besuch dubioser Informationen zu finden. Die Studienautoren kamen zu dem Schluss, dass Fake-News-Konsumenten wohl direkt über Facebook zu den falschen Inhalten gelangt sein müssen.
Facebook hat sich in den letzten Monaten verstärkt dem Kampf gegen Fake News gewidmet und auch eigene Fakt-Checker engagiert. Trotzdem ist es nach wie vor sehr einfach, Fake-News zu verbreiten.
Anhand der Studie ließe sich allerdings kein Profil des typischen Fake-News-Konsumenten erstellen. Denn gerade besonders aktive Leser von seriösen Nachrichten seien auch besonders aktiv beim Lesen von fragwürdigen Nachrichtenquellen.
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Browserhistorie der Nutzer
Um die Studie durchführen zu können, stellten 2.525 Nutzer freiwillig ihre Browserhistorie und Angaben zum Wahlverhalten zu Verfügung. Eine eventuelle Verfälschung ist möglich, da nur der Verlauf von Desktop-Geräten herangezogen wurde. Mobile Internetnutzung der Teilnehmer wurde hingegen nicht berücksichtigt.
Fazit der Studie
Die Studienautoren schließen die Studie mit dem Ergebnis, dass zwar Faktenchecks auf geringes Interesse stoßen, allerdings auch die Fake-News-Thematik überschaubar sei, was die Analysen des Umfelds der US-Präsidentschaftswahlen von 2016 angeht. US-Bürger hätten sich demnach nur zu rund sechs Prozent auf zweifelhaften Websites informiert.
Im konservativen Umfeld der US-Wähler seien Fake-News-Informationen deutlich stärker konsumiert worden. 62 Prozent aller Seitenaufrufe von fragwürdigen Anbietern stammten von 20 Prozent US-Bürgern, die konservative Inhalte präferieren.
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Quelle: t3n.de
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