Die Behauptung
Eine weitverbreitete Warnung auf Facebook besagt, dass ein Hacker beleidigende Kommentare im Namen von Nutzern posten kann, die der betroffene Nutzer selbst nicht sehen kann. Diese Meldung existiert bereits seit mindestens 2017 und wird in abgewandelter Form immer wieder geteilt.
Unser Fazit
Die Warnung ist weitgehend falsch und basiert auf Missverständnissen oder bewusster Panikmache. Technische Risiken wie Profilklonung und Phishing sind jedoch real und sollten ernst genommen werden. Nutzer sollten ihre Facebook-Kontoeinstellungen überprüfen und auf verdächtige Aktivitäten achten.
Ursprung und Natur der Warnung
- Hoax und Kettenbrief: Die Behauptung, dass ein Hacker ohne Wissen des Nutzers Kommentare postet, ist ein Hoax und entspricht nicht den technischen Möglichkeiten. Diese Art von Kettenbrief soll Panik verbreiten.
- Doppelgänger-Profile als reales Problem: In Wirklichkeit kopieren Betrüger oft Profilbilder und Namen von Nutzern, um Doppelgänger-Profile zu erstellen, die dann schädliche Inhalte posten.
- Technische Risiken: Reale Bedrohungen wie Phishing-Seiten und problematische Browsererweiterungen können auf Facebook-Konten zugreifen und Schaden anrichten.
- Sicherheitsmaßnahmen: Nutzer sollten Freundschaftsanfragen kritisch prüfen, die Privatsphäre-Einstellungen anpassen und ungenutzte Apps entfernen, um sich vor Betrug zu schützen.
Bewertung: Die ursprüngliche Warnung ist falsch und übertrieben.
Die Facebook-Hacker Warnung: Ein ewiger Kettenbrief
Seit knapp 10 Jahren kursiert auf Facebook eine Facebook-Hacker-Warnung, die behauptet, ein mysteriöser Hacker poste beleidigende Kommentare im Namen der Nutzer, ohne dass diese es bemerken. Diese Meldung ist ein klassisches Beispiel für eine Falschmeldung, die sich durch Panikmache und das Spiel mit den Ängsten der Menschen am Leben hält.
Es handelt sich dabei um diese „Facebook-Hacker Warnung“ Meldung:
„Anscheinend hat jemand einen anderen Weg gefunden, Menschen grundlos zu verletzen und zu beleidigen. Passt bitte alle auf. Es gibt einen neuen Hacker auf Facebook, der einen verletzenden Satz von dir unter den Kommentaren deiner Kontakte postet. Du kannst es nicht sehen, aber deine Kontakte schon. Diese Situation kann zu vielen Missverständnissen führen. Ich möchte allen meinen Kontakten sagen, wenn ihr eine beleidigende oder unpassende Antwort von mir bekommt, bin ich das nicht… Ich möchte, dass ihr mir Bescheid sagt, wenn das passiert! Du kannst das kopieren und einfügen. Je eher, er oder sie blockiert wird, desto eher sind wir diesen Hacker los.. Danke So oft kopieren wie möglich, habe es auch getan.“
Analyse und Bewertung der einzelnen Aussagen der Facebook-Hacker Meldung
1. Aussage: „Anscheinend hat jemand einen anderen Weg gefunden, Menschen grundlos zu verletzen und zu beleidigen. Passt bitte alle auf.“
- Analyse: Diese Behauptung suggeriert, dass es eine neue Methode gibt, um Menschen auf Facebook zu beleidigen. Während es viele Wege gibt, Menschen online zu belästigen, ist die Meldung über diesen spezifischen „Hacker“ irreführend. Es gibt keine stichhaltigen Beweise für eine solche gezielte Methode, die sich ausschließlich darauf konzentriert, beleidigende Kommentare im Namen anderer zu posten. (Bewertung: Fake)
2. Aussage: „Es gibt einen neuen Hacker auf Facebook, der einen verletzenden Satz von dir unter den Kommentaren deiner Kontakte postet.“
- Analyse: Diese Aussage basiert auf Missverständnissen und ist ein klassischer Hoax. Nutzer können diese falsche Wahrnehmung durch folgende Faktoren entwickeln:
- Doppelgänger-Profile: Betrüger erstellen gefälschte Konten, indem sie Profilbilder und Namen kopieren. Diese Klone können dann schädliche Inhalte posten, was den Eindruck erweckt, dass der echte Nutzer hinter den Kommentaren steckt.
- Phishing-Angriffe: Nutzer, die durch Phishing ihre Zugangsdaten preisgeben, riskieren, dass jemand unbefugt Zugriff auf ihr Konto erhält und im Namen des Nutzers agiert.
- Unbefugte Apps: Unsichere Apps oder Erweiterungen können missbräuchlich Posts im Namen der Nutzer veröffentlichen, was den Eindruck eines Hacks erwecken kann.
- Kettenbriefe: Diese Meldung ist eine typische Kettenbrief-Botschaft, die auf Ängsten beruht und oft weiterverbreitet wird, obwohl sie unbegründet ist. (Bewertung: Fake)
3. Aussage: „Du kannst es nicht sehen, aber deine Kontakte schon.“
- Analyse: Diese Behauptung ist technisch nicht möglich. Facebook hat keine Funktion, die es jemandem erlaubt, Kommentare im Namen anderer zu posten, ohne dass diese sie sehen können. Diese Aussage dient lediglich dazu, die Panik zu verstärken. (Bewertung: Fake)
4. Aussage: „Diese Situation kann zu vielen Missverständnissen führen.“
- Analyse: Sollte jemand tatsächlich im Namen eines Nutzers Kommentare posten, könnten Missverständnisse entstehen. Jedoch ist die beschriebene Situation hier ein Produkt der Panikmache und nicht real. Reale Risiken wie die Doppelgänger-Profile können jedoch Missverständnisse verursachen. (Bewertung: Teilweise wahr)
5. Aussage: „Ich möchte allen meinen Kontakten sagen, wenn ihr eine beleidigende oder unpassende Antwort von mir bekommt, bin ich das nicht …“
- Analyse: Diese Vorsichtsmaßnahme ist eine natürliche Reaktion auf die Angst vor einem Hack. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass jemand auf diese Weise gehackt wird, aber es ist sinnvoll, Kontakte über potenzielle Missbräuche zu informieren. (Bewertung: Teilweise wahr)
6. Aussage: „Ich möchte, dass ihr mir Bescheid sagt, wenn das passiert!“
- Analyse: Diese Bitte ist nachvollziehbar und kann helfen, Klarheit zu schaffen, sollte es jemals zu einem Missbrauch des Kontos kommen. In diesem Kontext ist es jedoch unwahrscheinlich, dass die beschriebene Bedrohung real auftritt. (Bewertung: Teilweise wahr)
7. Aussage: „Du kannst das kopieren und einfügen. Je eher, er oder sie blockiert wird, desto eher sind wir diesen Hacker los.“
- Analyse: Diese Aufforderung ist typisch für Kettenbriefe und dient der Weiterverbreitung der Warnung. Sie trägt nicht zur Sicherheit bei, da der beschriebene „Hacker“ nicht existiert. Nutzer sollten stattdessen ihre Sicherheitspraktiken überprüfen und auf bewährte Maßnahmen zurückgreifen, um sich zu schützen. (Bewertung: Fake)
Fazit: Die meisten Aussagen dieser Meldung sind Fake und basieren auf einer Falschmeldung, die dazu anregen soll, die Warnung weiterzuverbreiten. Obwohl die technischen Details nicht zutreffen, gibt es reale Bedrohungen wie Phishing und Doppelgänger-Profile, auf die Nutzer achten sollten. Es ist wichtig, die Sicherheitseinstellungen auf Facebook regelmäßig zu überprüfen und wachsam gegenüber verdächtigen Aktivitäten zu sein.
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Artikelbild: Canva
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