Schwer zu erkennende Fakenews!
Autor: Andre Wolf
Immer wieder tauchen auf Social Media, aber auch in Mails oder als clever platzierte Werbebanner, Links zu sehr realistisch wirkenden Fakenews auf.
Fakenews ist nicht gleich Fakenews. Wir haben es hierbei mit einem sehr groben Begriff zu tun, der (zu) viele Facetten abdeckt und wesentlich mehr als Schlagbegriff, anstatt als genaue Kategorisierung.
In diesem Artikel gehen wir auf ein bestimmtes Phänomen ein, was häufig auftaucht, jedoch nicht immer direkt erkannt wird: die kommerziellen Fakenews mit pseudojournalistischem Inhalt.
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Was sind denn kommerzielle Fakenews?
Bei dieser Form der Falschmeldungen handelt es sich um bewusst falsch erstellte Inhalte, die Menschen im Internet dazu bewegen sollen, ein Produkt zu kaufen, ein Abo abzuschließen oder Geld in spekulative Modelle zu investieren.
Es handelt sich um sogenannten „fabricated content“, also frei erfundene Inhalte. Diese werden in pseudojournalistischer Form veröffentlicht. Sprich: Das Ganze liest sich nicht nur wie ein Zeitungsartikel, auch in seiner Optik werden Stilmittel und gar Logos realer Medien kopiert. Ein aktuelles Beispiel:
Anhand Optik und Stil kann man an dieser Stelle nicht erkennen, dass es sich um Fakenews handelt. Der gesamte Inhalt zeigt sich ebenfalls in redaktionellem Stil, nur das eben alles frei erfunden ist. So liest man:
BILD traf Carsten Maschmeyer, einer der Investoren bei „Die Höhle der Löwen“, und ganz begeistert von diesem System. „Eine absolute Schande, dass die Politik sich wieder einschaltet und das System geheim halten will. Ich hoffe es geht dennoch im Internet viral und so viele wie möglich werden es nutzen für finanziellen Wohlstand“, so Maschmeyer im Gespräch mit unserer Redaktion.
Der gesamte Text, sowie auch die einzelnen Menüpunkte auf der Seite beinhalten Link, die auf eine dubiose Tradingplattform führen, auf der man Geld investieren soll. Dieser Artikel ist also nichts anderes als ein getarnter Werbeköder.
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Erkennungsmerkmale
Wie bereits angemerkt kann man optisch und inhaltlich nicht direkt die Fakenews erkennen. Dazu müssen andere Anhaltspunkte herangezogen werden. Ein wichtiges Merkmal ist die Adresszeile: Befinde ich mich wirklich auf der Webseite, wie es der Inhalt des Artikels behauptet?
In unserem oben gezeigten Beispielfall liest man in der Adresszeile „https://moneytoday.business“ (Nutzung auf eigene Gefahr!). Also befinden wir uns nicht auf einer offiziellen Seite der BILD.
Weitere Merkmale sind das meist fehlende Impressum und vor allem die durchgehende Verlinkung auf immer ein und dasselbe Ziel. Egal was man auf dieser Seite anklickt, man landet immer auf der Anmeldeseite der Tradingplattform. Insgesamt sind 60 Links in der oben dargestellten Beispielseite dorthin platziert.
Das 3-Schritt Modell
Kommerzielle Fakenews laufen in der Regel in drei Schritten ab. Man kann sie auch wie eine virtuelle Kaffeefahrt sehen: Man wird angelockt, verschaukelt und am Ende soll man was kaufen.
In unserem Artikel „Irreführende Werbung“ erklären wir ausführlich, wie das System abläuft.
Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
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